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Rudolf Messang

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Rudolf Messang

Architekt, * 12. Oktober 1878 Gaggenau, † 22. September 1959 Karlsruhe, kath., ∞ 1917 Rosa Lindenfelser.

Rudolf Messang, Sohn eines Zimmermeisters, besuchte die Großherzoglich Badische Baugewerkeschule in Karlsruhe, die er im Mai 1903 als Werkmeister für den hochbautechnischen Dienst abschloss. Bereits im Juni 1900 war ihm die Stelle eines Hilfs-Bautechnikers beim Städtischen Elektrizitätswerk übertragen worden. 1909 machte sich Messang als Architekt selbständig. In den nächsten Jahren beteiligte er sich regelmäßig an regionalen und überregionalen Wettbewerben und erzielte einige zweite und dritte Preise sowie mehrere Ankäufe.

Aufgrund der schwierigen Auftragslage ging Messang Anfang der 1920er-Jahre mit dem Architekten Richard Otto Leubert eine Bürogemeinschaft ein. Gleichzeitig wurde Messang, der seit 1909 der Bürgervereinigung Weststadt angehörte, Mitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA). Die Partner nahmen ebenfalls an zahlreichen Konkurrenzen teil. Der Wettbewerb um einen Neubau der ständigen Musterausstellung in Pforzheim 1924 brachte sowohl dem Büro Messang & Leubert als auch dem Büro Betzel & Langstein einen ersten Preis. 1927 gingen die Partner wieder getrennte Wege.

Messang zählte zu den wenigen Karlsruher Architekten, die während des Dritten Reiches weder der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) noch einer ihrer Gliederungen angehörte. Seit 1941 war er Angestellter beim Städtischen Hochbauamt. Als politisch Unbelasteter setzte er 1946 seine Tätigkeit als Privatarchitekt fort.

In Karlsruhe sind kaum Bauten von Messang bekannt: 1911 plante er für den Bauunternehmer Julius Giacomelli das Doppelwohnhaus Bachstraße 25 / Händelstraße 19. 1920 entwarf er für den Rheinklub Alemannia ein neues, schlichtes Bootshaus.

Katja Förster 2020

Quellen

StadtAK 1/Wi-ko-Amt 8704; Badische Presse vom 27. Juni 1900; Badische Landeszeitung vom 26. Mai 1903, https://digital.blb-karlsruhe.de/zeitungen/topic/view/2965491 (Zugriff am 4. Februar 2022); Deutsche Bauzeitung , 46. Jg., Nr. 22, 16. März 1912; Karlsruher Tagblatt vom 8. Oktober 1926, https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/periodical/search/2550485?query=messang (Zugriff am 4. Februar 2022); Der Baumeister, H. 7, Juli 1922, Beilage S. 47 und ebenda, H. 12, Dezember 1924, Beilage S. 94.