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Albert Krieger

Version vom 17. September 2022, 08:30 Uhr von Stadtarchiv3 (Diskussion | Beiträge)
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Albert Krieger

Archivar und Historiker, * 17. April 1861 Gaggenau, † 8. August 1927 Karlsruhe, ∞ 1892 Paula Schmidt, 2 Kinder.

Albert Johann Georg Krieger, ältestes von drei Kindern des Durlacher Bezirksgeometers Albert Krieger, besuchte seit 1873 das Gymnasium Karlsruhe. Von 1881 bis 1884 studierte er Geschichte und Germanistik an der Universität Heidelberg. Nach der Promotion bestand er 1885 die Lehramtspraktikantenprüfung und arbeitete danach als Hilfsarbeiter im Generallandesarchiv Karlsruhe, 1889 zusätzlich nebenamtlich im Stadtarchiv Karlsruhe und entwarf dort eine erste Gliederung der Archivbestände. 1892 erstellte er ein erstes Bücherverzeichnis der Bibliothek des Stadtarchivs, der damals einzigen städtischen Bibliothek, dem 1896 das gedruckte Repertorium der Plan- und Bildersammlung folgte. Bleibende Spuren hinterließ er im Stadtarchiv nicht zuletzt durch die Zusammenstellung der ersten 17 Bände der Chronik der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe. 1895 wurde Krieger stellvertretendes, 1905 nach dem Tode des Direktors des Generallandesarchivs Friedrich von Weech ordentliches Mitglied der Städtischen Archivkommission.

1903 hatte er allerdings um die Entbindung von seinen Pflichten als städtischer Chronist und Stadtarchivar wegen der Doppelbelastung durch die ehrenamtliche und die reguläre Tätigkeit im Generallandesarchiv gebeten. 1890 war Krieger dort Archivassessor, 1892 Etatmäßiger Hilfsarbeiter geworden. Es folgten die Beförderungen zum Archivrat 1893. Seine letzte Beförderung erhielt er 1906 zum Geheimen Archivrat. Darüber hinaus war er seit 1893 Ordentliches Mitglied der Badischen Historischen Kommission, seit 1899 nebenamtlicher Bezirkspfleger der Kunst- und Altertumsdenkmäler für die Stadt Karlsruhe. 1906 übernahm er die Funktion des Sekretärs der Badischen Historischen Kommission, die er bis zu seinem Tode ebenso wie die 1924, im Jahr seiner Pensionierung, übernommene Redaktion der Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins ausübte.

Neben seinen Verdiensten um das junge Stadtarchiv Karlsruhe sind auch seine landesgeschichtlichen Beiträge zu nennen, vor allem das im Auftrag der Badischen Historischen Kommission erarbeitete und 1898 erschienene Topographische Wörterbuch des Großherzogtums Baden, in dem er die Quellenbelege zu allen badischen Orten einschließlich der Gaue, Flüsse, Berge und Flurnamen auflistete. Den fünften Band der von Friedrich von Weech begründeten Badischen Biographien gab er gemeinsam mit diesem, den sechsten gemeinsam mit Karl Obser heraus. Zu letzterem konnte er allerdings nur Vorarbeiten beisteuern, er erschien 1935 acht Jahre nach seinem Tod.

Ernst Otto Bräunche 2020

Werk

Chronik der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe Bde. 1-17, Karlsruhe 1886-1902, Bände zum Download (PDF) (Zugriff am 16. September 2022); Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden, Heidelberg 1898 (2. ergänzte Aufl. in 2 Bänden 1904/5); Mitherausgeber der Badischen Biographien, Bde. 5 u. 6, Heidelberg 1906 und 1935, https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/periodical/titleinfo/246264 (Zugriff am 23. Dezember 2020); Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg, Bd. 4 (1453-1475), Innsbruck 1915; Badische Geschichte, Berlin u. a. 1921.

Literatur

Ernst Otto Bräunche: Die Geschichte des Stadtarchivs, in: Ernst Otto Bräunche/Angelika Herkert/Angelika Sauer: Geschichte und Bestände des Stadtarchivs, Karlsruhe 1990, S. 17-31 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 11); Rainer Brüning: Albert Krieger, in: Badische Biographien NF 5, hrsg. von Fred L. Sepaintner, Stuttgart 2005, S. 162-163, https://www.leo-bw.de/web/guest/detail/-/Detail/details/PERSON/kgl_biographien/116536713/Krieger+Albert+Johann+Georg (Zugriff am 27. Dezember 2020).