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De:Lexikon:bio-2106: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:bio-2106.jpg|200px|thumb|left|Budweiser-Vizepräsident Adalbert von Gontard (2. von links) bei einer Festveranstaltung auf dem Batzenhof, daneben OB Günther Klotz, Juli 1960, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A7/83/2/6.]]
[[Datei:bio-2106.jpg|200px|thumb|left|Budweiser-Vizepräsident Adalbert von Gontard (2. von links) bei einer Festveranstaltung auf dem Batzenhof, daneben <lex id="ins-1014">OB</lex> <lex id="bio-0016">Günther Klotz</lex>, Juli 1960, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A7/83/2/6.]]


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Version vom 25. Juni 2021, 11:18 Uhr


Budweiser-Vizepräsident Adalbert von Gontard (2. von links) bei einer Festveranstaltung auf dem Batzenhof, daneben OB Günther Klotz, Juli 1960, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A7/83/2/6.

Adalbert von Gontard

Ingenieur, Vizepräsident der Anheuser-Busch Brauerei, Gutsbesitzer in Karlsruhe, * 20. Juli 1900 Hagen, † 30. April 1976 St. Louis/Missouri/USA, ∞ 1924 Susanne Freiin Schilling von Canstatt (1903-1966), 2 Söhne, 1 Tochter.

Adalberts Vater Paul von Gontard (1868-1941) leitete 1905 bis 1928 als Generaldirektor die Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken AG mit Werken in Berlin und Karlsruhe (ab 1922 in Berlin-Karlsruher Industrie-Werke umfirmiert). Seine Mutter Clara (1876-1959) war eine Tochter des Gründers der Brau-Dynastie Anheuser-Busch und dadurch Mitinhaberin des gleichnamigen Konzerns, der sich vor allem durch die Marke Budweiser zur größten Brauerei der Welt entwickelt hatte.

1919 bis 1923 studierte Adalbert von Gontard an der TH Karlsruhe. Unmittelbar im Anschluss erhielt er eine Stelle als Diplom-Ingenieur bei Anheuser-Busch in St. Louis/USA. 1926 wurde er Chef-Ingenieur der Brauerei, 1933 zusätzlich Mitglied des Verwaltungsrats (Board of Directors), 1935 Vice-President, und damit einer der Stellvertreter des Generaldirektors. Während dieser Zeit promovierte er an der TH Karlsruhe zum „Dr.-Ing.“ mit einer brautechnischen Forschungsarbeit. Über 20 Jahre war er für technische Innovationen und die Erweiterung sämtlicher Anlagen verantwortlich. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere unterstanden ihm Vertrieb und Marketing des gesamten Konzerns. Gleichzeitig war er stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats.

1960 übernahm von Gontard mit seiner aus dem Hohenwettersbacher Ortsadel stammenden Frau Susanne Schilling von Canstatt den von ihr ererbten Batzenhof, wo die beiden jedes Jahr die Sommermonate verbrachten. Unter von Gontards Leitung entstand nach umfangreichen Renovierungen eine der größten und damals modernsten Hühnerfarmen der Region. Zudem ließ er einen großen Teil der Getreidefelder in eine Apfelplantage umbauen, die sich zur zweitgrößten privaten im gesamten Landkreis Karlsruhe entwickelte. Die von ihm angelegte Pappelallee wurde zu einem Wahrzeichen von Hohenwettersbach. Gesellschaftlich erwarb er sich hohes Ansehen durch die Unterstützung lokaler Vereine in und um Karlsruhe sowie der Baden-Badener Rennwoche, wo die Gontard-Wiese noch heute an das Familienengagement erinnert.

Adalbert von Gontard verstarb am 30. April 1976 im Alter von 75 Jahren in St. Louis und wurde eine Woche später in der Grablege der Familie Schilling von Canstatt auf dem Hohenwettersbacher Friedhof unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt.

Volker C. Ihle 2021

Literatur

Volker C. Ihle: Vom Budweiser-Bier zum Batzenapfel: Adalbert von Gontard und der Batzenhof, in: Blick in die Geschichte, Nr. 125, 18. Dezember 2020, S.1-2; Roland Krebs/Percy J. Orthwein: Making Friends is our Busines – 100 Years of Anheuser-Busch, 1953.