Menü
Suche

De:Lexikon:ereig-0213: Unterschied zwischen den Versionen

Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 14: Zeile 14:
NS-Zeitung "Der Führer" 14. Mai 1933, 17. Juni 1933, 18. Juni 1933, 27. Juni 1933 und 1. Juli 1933.
NS-Zeitung "Der Führer" 14. Mai 1933, 17. Juni 1933, 18. Juni 1933, 27. Juni 1933 und 1. Juli 1933.
==Literatur==
==Literatur==
Ernst Otto Bräunche: Karlsruhe, in: Julius H. Schoeps/Werner Treß (Hrsg.): Orte der Bücherverbrennung in Deutschland 1933, Hildesheim 2008, S. 499-507; Ernst Otto Bräunche: Die Bücherverbrennung am 17. Juni 1933 auf dem Schloßplatz in Karlsruhe, Vortrag vom 17. Juni 2008, http://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/stadtarchiv/buecherverbrennung.de.
Ernst Otto Bräunche: Karlsruhe, in: Julius H. Schoeps/Werner Treß (Hrsg.): Orte der Bücherverbrennung in Deutschland 1933, Hildesheim 2008, S. 499-507; Ernst Otto Bräunche: Die Bücherverbrennung am 17. Juni 1933 auf dem Schloßplatz in Karlsruhe, Vortrag vom 17. Juni 2008, http://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/stadtarchiv/buecherverbrennung.de (Zugriff am 9. September 2013).

Version vom 22. Dezember 2015, 15:59 Uhr

Bücherverbrennung durch die Hitlerjugend am Vortag, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Ze 14 Der Führer, 18. Juni 1933.

Bücherverbrennung

Die von den nationalsozialistischen Machthabern am 10. Mai 1933 reichsweit organisierte Verbrennung der Bücher von Autoren, die aus ideologischen Gründen bekämpft wurden, fand in Karlsruhe noch keine Resonanz. Erst in den vom Führer der Hitlerjugend (HJ) Friedhelm Kemper ausgerufenen zwei "kulturellen Kampfwochen gegen Schmutz und Schund" im Juni führte die HJ eine Sammlungsaktion durch, die am 17. Juni mit einer öffentlichen Bücherverbrennung auf dem Schlossplatz endete. Verbrannt wurden unter anderem die Bücher von Karl Marx, Heinrich Heine, Sigmund Freud, Thomas Mann, Heinrich Mann, Erich Maria Remarque, Bertolt Brecht, Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky und Alfred Kerr. Wegen des andauernden strömenden Regens musste ständig Petroleum nachgegossen werden, die Aktion nahm deshalb für die Nationalsozialisten einen eher kläglichen Verlauf.

Auch in der damals noch selbstständigen Nachbarstadt Durlach veranstaltete die dortige HJ auf dem Schlossplatz eine Feier, die mit einem Umzug und der Verbrennung "undeutscher Schriften" endete. Wie im benachbarten Karlsruhe beeinträchtigte der wolkenbruchartige Regen die Veranstaltung, so dass das eigentlich geplante Konzert ausfiel.

Der ersten "Kampfwoche" folgte nach einer martialischen Rundfunkansprache von Jugendführer Kemper vom 26. bis 30. Juni 1933 die zweite "kulturelle Kampfwoche". Inhalt war die Ehrung der "Heimatdichter und -künstler". Diese wurde in Karlsruhe mit einem groß inszenierten Heimatabend am 30. Juni in der Festhalle ausgeführt. Dabei traten neben Kemper selbst auf als Redner der badische Heimatdichter Heinrich Vierordt (1855-1945), Professor Franz Philipp von der Staatlichen Musikhochschule und Professor Hans Adolf Bühler von der Staatlichen Kunsthochschule.

Ernst Otto Bräunche 2013

Quellen

NS-Zeitung "Der Führer" 14. Mai 1933, 17. Juni 1933, 18. Juni 1933, 27. Juni 1933 und 1. Juli 1933.

Literatur

Ernst Otto Bräunche: Karlsruhe, in: Julius H. Schoeps/Werner Treß (Hrsg.): Orte der Bücherverbrennung in Deutschland 1933, Hildesheim 2008, S. 499-507; Ernst Otto Bräunche: Die Bücherverbrennung am 17. Juni 1933 auf dem Schloßplatz in Karlsruhe, Vortrag vom 17. Juni 2008, http://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/stadtarchiv/buecherverbrennung.de (Zugriff am 9. September 2013).