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De:Lexikon:ereig-0214: Unterschied zwischen den Versionen

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Karlsruhe hatte von seiner <lex id="ereig-0230">Gründung</lex> an eine kleine Gemarkung von nur 154 Hektar. Diese wuchs auf gerade einmal knapp 785 Hektar im Jahr 1885 durch Ge­mar­kungserweiterungen vor allem auf Kosten des herr­schaftlichen Grundbesitzes und der Nachbargemeinde <lex id="top-3073">Beiertheim</lex>, sieht man einmal von <lex id="top-0536">Klein-Karlsruhe (Dörfle)</lex> ab, das schon 1812 mit der Stadt vereinigt worden war. Die Stadtgemarkung nahm seit 1885 nun aber vor allem durch Eingemeindungen benachbarter Orte zu.
Karlsruhe hatte von seiner <lex id="ereig-0230">Gründung</lex> an eine kleine Gemarkung von nur 154 Hektar. Diese wuchs auf gerade einmal knapp 785 Hektar im Jahr 1885 durch Ge­mar­kungserweiterungen vor allem auf Kosten des herr­schaftlichen Grundbesitzes und der Nachbargemeinde <lex id="top-3073">Beiertheim</lex>, sieht man einmal von <lex id="top-0536">Klein-Karlsruhe (Dörfle)</lex> ab, das schon 1812 mit der Stadt vereinigt worden war. Die Stadtgemarkung nahm seit 1885 nun aber vor allem durch Eingemeindungen benachbarter Orte zu.


Bis zum Ende des Kaiserreichs waren dies <lex id="top-1955">Mühlburg</lex> (1886), Beiertheim, <lex id="top-2321">Rintheim</lex>, <lex id="top-2374">Rüppurr</lex> (alle 1907), <lex id="top-1022">Grünwinkel</lex> (1909) und <lex id="top-0506">Daxlanden</lex> (1910). Die Eingemeindungen der <lex id="ereig-0212">Weimarer Republik</lex> und des <lex id="ereig-0016">Dritten Reiches</lex> waren <lex id="top-3074">Bulach</lex> (1929), <lex id="top-1577">Knielingen</lex> (1935) sowie <lex id="top-0558">Durlach</lex> und <lex id="top-1064">Hagsfeld</lex> (beide 1938). Nach dem <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkrieg</lex> waren weitere Eingemeindungen zunächst kein Thema. Man musste sich im Gegenteil mit Ausgemeindungsbe­strebungen in Durlach und Knielingen auseinandersetzen. Erst in den 1970er-Jahren folgten im Zuge der baden-württembergischen Gebietsreform <lex id="top-1265">Hohenwettersbach</lex> und <lex id="top-2680">Stupferich</lex> (beide 1972), <lex id="top-3005">Wolfartsweier</lex> (1973), <lex id="top-1002">Grötzingen</lex> (1974), <lex id="top-1019">Grünwettersbach</lex>, <lex id="top-2016">Neureut</lex> und <lex id="top-2124">Palmbach</lex> (alle 1975).
Bis zum Ende des Kaiserreichs waren dies <lex id="top-1955">Mühlburg</lex> (1886), Beiertheim, <lex id="top-2321">Rintheim</lex>, <lex id="top-2374">Rüppurr</lex> (alle 1907), <lex id="top-1022">Grünwinkel</lex> (1909) und <lex id="top-0506">Daxlanden</lex> (1910). Der einzigen Eingemeindung der <lex id="ereig-0212">Weimarer Republik</lex> von <lex id="top-3074">Bulach</lex> (1929) folgten im so genannten <lex id="ereig-0016">Dritten Reich</lex> <lex id="top-1577">Knielingen</lex> (1935) sowie <lex id="top-0558">Durlach</lex> und <lex id="top-1064">Hagsfeld</lex> (beide 1938). Nach dem <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkrieg</lex> waren weitere Eingemeindungen zunächst kein Thema. Man musste sich im Gegenteil mit Ausgemeindungsbe­strebungen in Durlach und Knielingen auseinandersetzen. Erst in den 1970er-Jahren folgten im Zuge der baden-württembergischen Gebietsreform <lex id="top-1265">Hohenwettersbach</lex> und <lex id="top-2680">Stupferich</lex> (beide 1972), <lex id="top-3005">Wolfartsweier</lex> (1973), <lex id="top-1002">Grötzingen</lex> (1974), <lex id="top-1019">Grünwettersbach</lex>, <lex id="top-2016">Neureut</lex> und <lex id="top-2124">Palmbach</lex> (alle 1975).


Wurden die Eingemeindungen bis 1929 alle einvernehmlich herbeigeführt, gab es schon in Knielingen und dann vor allem in Durlach Widerstand gegen die von Gauleiter <lex id="bio-0064">Robert Wagner</lex> angeordneten Zwangseingemeindungen. Hartnäckigen Widerstand bis zu einer Klage beim Staatsgerichtshof gab es auch in Neureut. 2015 hat Karlsruhe eine Gesamtfläche von 17.343 ha.
Wurden die Eingemeindungen bis 1929 alle einvernehmlich herbeigeführt, gab es schon in Knielingen und dann vor allem in Durlach Widerstand gegen die von Gauleiter <lex id="bio-0064">Robert Wagner</lex> angeordneten Zwangseingemeindungen. Hartnäckigen Widerstand bis zu einer Klage beim Staatsgerichtshof gab es auch in Neureut. 2015 hat Karlsruhe eine Gesamtfläche von 17.343 ha.

Version vom 15. Dezember 2015, 16:13 Uhr

Die Entwicklung der Stadtgemarkung Karlsruhe von der Stadtgründung bis heute, Bild aus: Manfred Koch: Karlsruher Chronik, Karlsruhe 1992, S. 253.
Wechsel des Ortsschilds bei der Eingemeindung von Grötzingen zum 1. Januar 1974, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A27/27/5/28.

Eingemeindungen

Karlsruhe hatte von seiner Gründung an eine kleine Gemarkung von nur 154 Hektar. Diese wuchs auf gerade einmal knapp 785 Hektar im Jahr 1885 durch Ge­mar­kungserweiterungen vor allem auf Kosten des herr­schaftlichen Grundbesitzes und der Nachbargemeinde Beiertheim, sieht man einmal von Klein-Karlsruhe (Dörfle) ab, das schon 1812 mit der Stadt vereinigt worden war. Die Stadtgemarkung nahm seit 1885 nun aber vor allem durch Eingemeindungen benachbarter Orte zu.

Bis zum Ende des Kaiserreichs waren dies Mühlburg (1886), Beiertheim, Rintheim, Rüppurr (alle 1907), Grünwinkel (1909) und Daxlanden (1910). Der einzigen Eingemeindung der Weimarer Republik von Bulach (1929) folgten im so genannten Dritten Reich Knielingen (1935) sowie Durlach und Hagsfeld (beide 1938). Nach dem Zweiten Weltkrieg waren weitere Eingemeindungen zunächst kein Thema. Man musste sich im Gegenteil mit Ausgemeindungsbe­strebungen in Durlach und Knielingen auseinandersetzen. Erst in den 1970er-Jahren folgten im Zuge der baden-württembergischen Gebietsreform Hohenwettersbach und Stupferich (beide 1972), Wolfartsweier (1973), Grötzingen (1974), Grünwettersbach, Neureut und Palmbach (alle 1975).

Wurden die Eingemeindungen bis 1929 alle einvernehmlich herbeigeführt, gab es schon in Knielingen und dann vor allem in Durlach Widerstand gegen die von Gauleiter Robert Wagner angeordneten Zwangseingemeindungen. Hartnäckigen Widerstand bis zu einer Klage beim Staatsgerichtshof gab es auch in Neureut. 2015 hat Karlsruhe eine Gesamtfläche von 17.343 ha.

Ernst Otto Bräunche 2015

Literatur

Manfred Koch: Karlsruher Chronik. Stadtgeschichte in Daten, Bildern, Analysen, Karlsruhe 1992, S. 252-255 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 14); Susanne Asche/Ernst Otto Bräunche/Manfred Koch/Heinz Schmitt/Christina Wagner: Karlsruhe - Die Stadtgeschichte, Karlsruhe 1998.