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Badische Beamtenbank

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Gebäude der Badischen Beamtenbank in der Waldstraße 1/Ecke Zirkel, um 1920, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schmeiser 10291.

Badische Beamtenbank

Die Badische Beamtenbank wurde als Selbsthilfeeinrichtung für den öffentlichen Dienst am 12. November 1921 in Karlsruhe gegründet. Sie geht zurück auf eine Initiative des Postinspektors Gotthold Mayer, der sich aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Not in den frühen 1920er-Jahren veranlasst sah, mit einigen Kollegen eine Genossenschaftsbank ins Leben zu rufen. Bestehend aus 33 Gründungsmitgliedern nahm sie als Badische Beamten-Genossenschaftsbank eGmbH am 1. Januar 1922 in einem kleinen Raum des Hauses Nowackanlage 19 ihre Arbeit auf. Zwei Jahre später erwarb sie das Gebäude in der Waldstraße 1, das bis heute Teil des Stammsitzes der Badischen Beamtenbank ist.

In der Zeit des Nationalsozialismus musste die Badische Beamtenbank infolge der Gleichschaltungspolitik Einbußen hinnehmen. Das Genossenschaftswesen mit seiner Idee der Hilfe zur Selbsthilfe wurde durch das Regime erheblich beschnitten und für seine Zwecke entfremdet. Gotthold Mayer musste im April 1933 seinen Vorstandsposten aufgeben. 1946 übernahm er erneut die Leitung der Bank und führte sie durch die Währungsreform hinein in die Wirtschaftswunderzeit der jungen Bundesrepublik. Die Eröffnung erster Zweigstellen in Baden-Baden (1953), Konstanz und Stuttgart (beide 1954) folgte. Seit 1969 können neben Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes auch alle anderen abhängig beschäftigten Gehaltsempfänger in der Badischen Beamtenbank Mitglied werden. Von 1972-2005 vergrößerte die Bank ihren operativen Geschäftsbereich, indem sie fünf bis dahin eigenständige Genossenschaftsbanken unter ihrem Dach zusammenführte: die Hessische Beamtenbank Darmstadt, die Südwestdeutsche Beamtenbank Frankfurt/Main, die Beamtenbank Köln, die Bayerische Beamtenbank und die Schleswig-Holsteinische Beamtenbank. Nach der deutschen Wiedervereinigung richtete die Badische Beamtenbank auch in den ostdeutschen Bundesländern Niederlassungen ein (Dresden 1992, Berlin 1994).

Zum 75-jährigen Jubiläum 1997 war die Badische Beamtenbank die mitgliederstärkste Genossenschaftsbank in Europa mit einer Bilanzsumme von knapp 9 Milliarden DM. Seit September 1999 firmiert die Badische Beamtenbank unter dem Namen BBBank. 2014 ist sie mit 106 Filialen, davon 13 (mit Hauptsitz 14) in Karlsruhe, in zehn Bundesländern vertreten. Sie ist zudem die einzige bundesweit tätige genossenschaftliche Privatkundenbank.

René Gilbert 2014

Literatur

Heinrich Lamprecht: 40 Jahre Badische Beamtenbank, Karlsruhe 1962; Egon Schallmayer/Reinhard Sölch: 75 Jahre Badische Beamtenbank. Dynamik mit Augenmaß, Marxzell 1997; https://www.bbbank.de/wir-fuer-sie/ihre-bank/historie.html (Zugriff am 20. September 2014).