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Ausbesserungswerk Karlsruhe

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Die Einfahrt des Ausbesserungswerks der Deutschen Bundesbahn mit Behördenschild, 1969, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A18/133/6/31.
Die Kesselschmiede, um 1987, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVf 389.
Der Wasserturm, um 1987, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVf 391.

Ausbesserungswerk Karlsruhe

Das Ausbesserungswerk Karlsruhe der Deutschen Bahn wurde als Großherzogliche Hauptwerkstätte eröffnet und bestand von 1849-1997. Es befand sich in der Südstadt zwischen der östlichen Kriegsstraße (jetzt Ludwig-Erhard-Allee) und der Stuttgarter Straße. Ursprünglich auf dem Gelände des alten Bahnhofs nördlich der Baumeisterstraße errichtet, wurde das Werk in mehreren Bauabschnitten an seinem langjährigen Standort neu auf- und stetig ausgebaut. Die Belegschaft umfasste um 1880 500 Mitarbeiter, bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs erhöhte sie sich auf 2.000.

Mit der Errichtung des Kesselhauses 1925, der Sauerstofferzeugungsanlage 1929 und der Reichsbahnschule 1931 fand der Ausbau des Ausbesserungswerks Anfang der 1930er-Jahre ein Ende. Die in den 1920er-Jahren erfolgte Umorganisation des Werkstättenwesens hin zum Aufbau von Spezialwerkstätten führte 1926 zur Verlegung der Lokomotivabteilung nach Durlach und der Ventil-Werkstatt nach (Bad) Cannstatt. Dem Ausbesserungswerk Karlsruhe blieben neben einigen Teilwerkstätten somit noch die Reisezugwagenuntersuchung, die Kesselausbesserung sowie die in der Hauptwagenhalle durchgeführte Ausbesserung von Kraftfahrzeugen erhalten. Die Belegschaft sank durch die Umstrukturierung von 5.200 auf 2.000 Mitarbeiter. Während des Zweiten Weltkriegs beschäftigte das Werk mehrere Hundert Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Das Gelände wurde bei Luftangriffen fast vollständig zerstört. Dadurch gingen weitere Fertigungszweige wie die Pumpen-Werkstatt, die Sauerstofferzeugungsanlage und die Räderwerkstatt verloren.

Der Wiederaufbau geschah zunächst nur schleppend und kam erst 1948 in Gang. In diesem Jahr wurde zur besseren Unterscheidung der beiden Karlsruher Werke die Benennung in Ausbesserungswerk Karlsruhe Hauptbahnhof und in Ausbesserungswerk Karlsruhe-Durlach offiziell vorgenommen. Bis 1997 diente das Gelände schließlich als Instandhaltungswerk für Reisezugwagen der Deutschen (Bundes-)Bahn. Ab 1997 wurde ein Großteil der alten Gebäude und Hallen abgerissen und ab 2002 für die Bebauung eines neuen Stadtviertels, der Südstadt-Ost, erschlossen. Das Gebäude der ehemaligen Kantine des Ausbesserungswerkes wurde erhalten und modernisiert. Seit 2001 befindet sich in ihm das Bürgerzentrum Südwerk. Der 1877 auf dem Gelände des Ausbesserungswerks errichtete Wasserturm am heutigen Hanne-Landgraf-Platz steht unter Denkmalschutz und wird seit 2015 als 1-Zimmer-Hotel genutzt.

René Gilbert 2015

Quellen

StadtAK 8/Ds C XV/2; GLA 421 K 2/1360; Datenbank der Kulturdenkmale https://web1.karlsruhe.de/db/kulturdenkmale/detail.php?id=01858 (Zugriff am 2. August 2016) .

Literatur

Festschrift 100 Jahre Reichsbahn-Ausbesserungswerk Karlsruhe 1849-1949, Karlsruhe 1949.