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Heimstiftung Karlsruhe

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Städtisches Kinder- und Säuglingsheim in der Sybelstraße (heute Kinder- und Jugendhilfezentrum der Heimstiftung Karlsruhe), 1913, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 41/26v/a.

Heimstiftung Karlsruhe

Änderungen der Rechtsgrundlagen in der Sozialhilfe durch den Bundesgesetzgeber zum 1. Juli 1994 (Zweites Gesetz zur Umsetzung des Spar-, Konsolidierungs- und Wachstumsprogramms (SKWPG)) und zum 1. Januar 1995 (Pflegeversicherung) machten eine Rechtsformänderung der bislang als städtische Regiebetriebe geführten Alters- und Pflegeheime Parkschlössle und Am Klosterweg sowie des Kinderheims in der Sybelstraße notwendig. Bei einer Beibehaltung der bisherigen Organisationsform hätte die erstmalige Gleichstellung kommunaler Einrichtungen mit freien Wohlfahrtsverbänden das ohnehin enorme jährliche Defizit der Altersheime noch erheblich vergrößert. Daher beschloss der Gemeinderat am 5. Juli 1994 die Umwandlung der drei Einrichtungen in eine öffentlich-rechtliche Stiftung.

Mit Beginn des Jahres 1995 nahm die Heimstiftung, deren gemeinnütziger Zweck die Errichtung und der Betrieb stationärer, teilstationärer und ambulanter Einrichtungen der Sozial- und Jugendhilfe ist, ihre Arbeit auf. Die neue Rechts- und Betriebsform ermöglicht es ihr, wirtschaftlich frei zu agieren, wobei die Stadt weiterhin großen Einfluss auf und Kontrollfunktion über das Unternehmen besitzt, da der Gemeinderat die stimmberechtigten Mitglieder des Stiftungsrats stellt und der Oberbürgermeister als Vorstand der Stiftung fungiert. Als Vermögenswerte wurden der Stiftung das Anlage- und Umlaufvermögen der drei Heime übertragen. Nach einer strikten Konsolidierungsphase, die der Liquiditätsgewinnung galt, konnte ab Jahresende 1996 mit den längst fälligen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen begonnen werden. In Kooperation mit der Karlsruher Planungsgesellschaft für Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens (KAPEG) wurde eine kurz-, mittel- und längerfristige Planungskonzeption entwickelt, auf deren Grundlage bis 1999 das Seniorenzentrum Am Klosterweg und bis 2009 das Seniorenzentrum Parkschlössle auf den Standard moderner Altenpflegeeinrichtungen gebracht wurden.

Neue Einrichtungen in der Altenpflege kamen mit dem Haus Pamina in Grötzingen, der Seniorenresidenz Am Wetterbach in Grünwettersbach, der Wohnanlage Alter Weinberg 3 in Hohenwettersbach und dem Angebot der mobilen Pflege Fidelitas dazu. Der Anspruch der Heimstiftung Karlsruhe, auf gesellschaftliche Veränderungen flexibel und zeitnah zu reagieren, zeigt sich auch auf dem Gebiet der Jugendhilfe im Ausbau der Tagesgruppen, in der Einrichtung der Augartenschule, der Anlaufstelle IGLU für Straßenkinder und der Aufnahmegruppen für junge Migranten sowie im Bereich der Wohnungslosenhilfe, in dem die Heimstiftung seit 1. Januar 2001 tätig ist.

Katja Förster 2014

Literatur

http://www.heimstiftung.karlsruhe.de (Zugriff am 21. Januar 2014); Heimstiftung Karlsruhe. Stiftung des öffentlichen Rechts. Festschrift zum 10-jährigen Bestehen der Heimstiftung Karlsruhe, hrsg. von der Heimstiftung Karlsruhe, Karlsruhe [1995]; Die Änderung der Rechtsform und Die ersten Jahre der Heimstiftung, in: Katja Förster: Das Parkschlössle. Zur Geschichte der städtischen Altenpflege in Durlach, Karlsruhe 2009, S. 96-101 (= Häuser- und Baugeschichte. Schriftenreihe des Stadtarchivs Karlsruhe Bd. 10).