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Handelsschule

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Bau der neuen Handelsschule (Friedrich-List-Schule) am Ettlinger Tor, 1956, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A4/101/1/3.

Handelsschule

Die städtische Handelsschule wurde 1871 als erste dieser Art in Baden gegründet, der Unterricht begann im folgenden Jahr mit drei Klassen. Der Leiter der Höheren Bürgerschule war in Personalunion auch für die Handelsschule zuständig. Deren Vorgängerin, die am Polytechnikum angesiedelte Handelslehranstalt, war 1865 im Zuge der Neuorganisation der Hochschule aufgelöst worden. Erst 1902/03 wurde der Besuch der Handelsschule für Handlungsgehilfen und Handlungslehrlinge Pflicht, 1906/07 auch für Frauen. Untergebracht war die Schule zunächst in der Ritterstraße 5, ab 1875 in der Höheren Bürgerschule in der Waldhornstraße 9 sowie ab 1878 in der Karl-Friedrich-Straße 9, im ehemaligen Lyceum.

1889-1914 nutzte sie Räume in der Volksschule in der Gartenstraße 22, danach kamen weitere Unterrichtsstätten hinzu (unter anderem 1914 ehemalige Gewerbeschule, Zirkel 22, 1930er-Jahre Konzerthaus am Festplatz und Hofgebäude des Badischen Frauenvereins in der Gartenstraße).

Aufgrund einer 1925 vom Ministerium des Kultus und Unterrichts erlassenen Verordnung, dass Handelsschulen nicht mehr als 1.500 Schüler umfassen sollten, wurde 1926 eine Handelsschule II als Mädchenschule in der Lindenschule, Kriegsstraße 118, gebildet. Diese Schule war zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in der Kriegsstraße 118-120 und in der Gartenstraße 47 untergebracht. Bis auf die Kriegsstraße 118 wurden die Unterrichtsräume zerstört bzw. so stark beschädigt, dass ab Dezember 1944 dort kein Unterricht mehr möglich war. Deshalb wurden beide Handelsschulen 1944 wieder zu den Vereinigten Handelslehranstalten Karlsruhe zusammengeschlossen und deren Unterricht in der Kriegsstraße 118 fortgesetzt. Nach Wiederaufnahme des regulären Unterrichts 1946 erfolgte 1947 die erneute Trennung in die Handelslehranstalt I für Knaben (heute Friedrich-List-Schule) in der Kriegsstraße 118 und Gartenstraße 22 und in die Handelslehranstalt II für Mädchen (heute Ludwig-Erhard-Schule) in dem wiederhergestellten Gebäude Gartenstraße 47. 1956 war schließlich der erste Bauabschnitt des Neubaus am Ettlinger Tor am Platz des im Krieg zerstörten Hotels Germania für die Handelslehranstalt I fertig gestellt.

Die Handelslehranstalten setzten sich zusammen aus der 1934 gegründeten Wirtschaftsoberschule, der Höheren Handelsschule, der Handelsschule und der Kaufmännischen Berufsschule. Heute verfügt die Stadt neben der Friedrich-List- und der Ludwig-Erhard-Schule mit der Engelbert-Bohn-Schule und der Walter-Eucken-Schule noch über zwei weitere kaufmännische Schulen.

Ernst Otto Bräunche 2012

Quellen

StadtAK 1/H-Reg 161 und 5063.

Literatur

Leopold Stemmer: Die Karlsruher Handelslehranstalten, in: Karlsruhe. Das Buch der Stadt, Stuttgart 1926, S. 101 f.