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De:Lexikon:ins-1164: Unterschied zwischen den Versionen

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==Literatur==
==Literatur==
Ernst Otto Bräunche: Die Entwicklung der NSDAP in Baden bis 1932/33, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins (ZGO) 125. Bd., NF 86, 1977, S. 331-375; Konrad Dussel: Die Nazifizierung der deutschen Presse. Eine Fallstudie am Beispiel der Presse Badens 1932 bis 1944, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins (ZGO) 161, 2013, S. 427-456 http://www.boa-bw.de/bsz469296682.html (Zugriff am 3. August 2016.
Ernst Otto Bräunche: Die Entwicklung der NSDAP in Baden bis 1932/33, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins (ZGO) 125. Bd., NF 86, 1977, S. 331-375; Konrad Dussel: Die Nazifizierung der deutschen Presse. Eine Fallstudie am Beispiel der Presse Badens 1932 bis 1944, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins (ZGO) 161, 2013, S. 427-456 http://www.boa-bw.de/bsz469296682.html (Zugriff am 3. August 2016).

Version vom 24. Juli 2017, 15:03 Uhr

Einweihung des neuen Verlagssitzes des Führers in der Lammstraße, links Gauleiter Robert Wagner, ganz rechts Oberbürgermeister Oskar Hüssy, 14. März 1939, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 5/203.
Haus Kaiserstraße 133, Sitz des Hauptorgans der NSDAP Baden "Der Führer", um 1935, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 5/141a.

Der Führer

Die Gauzeitung der badischen Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) Der Führer erschien seit dem 1. November 1927 in Karlsruhe. Zuvor hatte der Gauleiter Robert Wagner in Kooperation mit dem Gau Württemberg den Südwestdeutschen Beobachter herausgegeben, der unter anderem in Karlsruhe gedruckt wurde. Die Startauflage des Führers von 820 Exemplaren war Ende des Jahres bereits auf 2.000 angestiegen. Bis zum 1. August 1930 blieb es ein Wochenblatt mit einer Auflage von zuletzt 8.000 Exemplaren. Danach erschien es zweimal in der Woche, seit dem 1. Januar 1931 als Tageszeitung, die im Januar 1933 eine Auflage von 16.000 Exemplaren hatte. Zunächst als als Kopfblätter des Führer erschienen seit 1931 der Alemanne in Freiburg, die Volksgemeinschaft in Heidelberg und das Hakenkreuzbanner in Mannheim. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 wurde Der Führer auch Badischer Staatsanzeiger, im Adressbuch 1933/34 warb er damit, größte badische Tageszeitung und maßgebliches Regierungsblatt zu sein. Die Auflage, die 1934 noch bei 60.000 Exemplaren lag, stieg bis 1937 auf rund 81.000, die Hälfte davon wurde in Karlsruhe vertrieben, die andere Hälfte in den drei Nebenausgaben in Offenburg, Rastatt und Bruchsal.

Die Schriftleitung lag zunächst bei Ludwig Ankenbrand, ab 25. Februar 1928 bis Anfang 1933 bei dem späteren badischen Kultusminister Otto Wacker, dann kurz bei dem späteren Leiter des Reichspropagandaamts in Baden Adolf Schmid; ihm folgten bis 1937 Dr. Karl Neuscheler und schließlich Franz Moraller, der schon in den ersten Jahren der Zeitung für viele Artikel verantwortlich zeichnete.

Verlag und Schriftleitung hatten zunächst in der Hirschstraße 20 ihren Sitz, 1929 in der Douglasstraße 10, 1930 in der Kaiserstraße 133, wo er auch eine Buchhandlung betrieb, 1933 in der Waldstraße 28 und ab 1935 dann in der Lammstraße 1b, wo Der Führer die Räumlichkeiten der Badischen Presse übernommen hatte. Dort erhielt er 1939 einen Neubau von Erich Schelling. Die letzte Ausgabe erschien am 13. April 1945.

Der Führer vertrat die Ziele der Partei aggressiv und schreckte dabei vor keiner Verunglimpfung der gegnerischen Parteien, der Demokratie und der jüdischen Bevölkerung zurück. Vor allem in den Wahlkämpfen bis 1933 spielte die Zeitung eine wichtige Rolle im Propagandaapparat der NSDAP. Die Badische Regierung ging mit Zeitungsverboten und Gerichtsverfahren gegen die Zeitung vor. So war sie allein 1931/32 für insgesamt zwei Monate verboten, gegen den Schriftleiter Moraller wurden mehr als 60 Verfahren eingeleitet.

Ernst Otto Bräunche 2015






Quellen

StadtAK 8/Ze 14 Der Führer 1931, 1932, Juli - Sept. 1935, 1941, 1943, 1944 sowie Einzelausgaben; Sonderbeilage Zehn Jahre "Der Führer", 1. November 1937; Badische Landesbibliothek https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/zeitungen/periodical/titleinfo/3066784(Zugriff am 24. Juli 2017).

Literatur

Ernst Otto Bräunche: Die Entwicklung der NSDAP in Baden bis 1932/33, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins (ZGO) 125. Bd., NF 86, 1977, S. 331-375; Konrad Dussel: Die Nazifizierung der deutschen Presse. Eine Fallstudie am Beispiel der Presse Badens 1932 bis 1944, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins (ZGO) 161, 2013, S. 427-456 http://www.boa-bw.de/bsz469296682.html (Zugriff am 3. August 2016).