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De:Lexikon:ins-1213: Unterschied zwischen den Versionen

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=Verein für Bewegungsspiele (VfB) Mühlburg=
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Der VfB Mühlburg entstand 1933 als Fusion des <lex id="ins-1212">VfB Karlsruhe</lex> und des <lex id="ins-1211">FC Mühlburg 1905</lex> reibungslos und einvernehmlich, obwohl der Deutsche Fußballbund Berlin die Verschmelzung der beiden Vereine und die <lex id="ereig-0111">Gleichschaltung</lex> des neuen Vereins gefordert hatte. Die neu formierte Mannschaft spielte mit Erfolg in der Gauliga, 1937 war der VfB Mühlburg gar die einzige verbliebene Karlsruher Mannschaft in der höchsten Spielklasse. Gespielt wurde zu dieser Zeit im zu kleinen Stadion des FC Mühlburg an der <lex id="top-1279">Honsellstraße</lex>. Der 12.944 m2 große Fußballplatz war schon 1907 auf der sogenannten Holsteinschen Wiese angelegt worden, Holsteinsche Wiese, weil der Landwirt Holstein auf der dem Freiherrn von Seldeneck gehörenden Wiese seine Schafe weiden ließ. Da das Gelände allein für einen Fußballplatz zu klein war, pachtete man ein weiteres Stück Land von der Bahn. <br>
Der VfB Mühlburg entstand 1933 als Fusion des <lex id="ins-1212">VfB Karlsruhe</lex> und des <lex id="ins-1211">FC Mühlburg 1905</lex>. Die neu formierte Mannschaft spielte mit Erfolg in der Gauliga, in der höchsten badischen Spielklasse. Gespielt wurde zu dieser Zeit im zu kleinen Stadion des FC Mühlburg an der <lex id="top-1279">Honsellstraße</lex>. Der 12.944 m2 große Fußballplatz war schon 1907 auf der sogenannten Holsteinschen Wiese angelegt worden, Holsteinsche Wiese, weil der Landwirt Holstein auf der dem Freiherrn von Seldeneck gehörenden Wiese seine Schafe weiden ließ. Da das Gelände allein für einen Fußballplatz zu klein war, pachtete man ein weiteres Stück Land von der Bahn. <br>


Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Stadion im Zusammenhang mit der Besetzung des Rheinhafens 1923 von französischen Truppen beschlagnahmt. Bei Kriegbeginn 1939 konnte der VfB aber trotz der offenen Sportplatzfrage auf eine positive sportliche Bilanz zurückblicken. Während des Krieges war der Verein wie alle anderen Karlsruher Sportvereine von den Einberufungen seiner Mitglieder betroffen. Am 3. September 1942 wurde zudem der Sportplatz völlig zerstört. Nach dem Krieg erstellte der Verein bis 1947 mit eigenen Mitteln ein neues, vergrößertes Stadion an der Honsellstraße. Trotz des Verlustes von fast einer kompletten Mannschaft im Krieg - zehn Spieler fanden den Tod - gewann der VfB die Meisterschaft der Landesliga Mittelbaden und stieg auf. In der neuen Oberligasaison setzte der 1.100 Mitglieder zählende Verein seinen sportlichen Aufstieg fort. <br>
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Stadion im Zusammenhang mit der Besetzung des Rheinhafens 1923 von französischen Truppen beschlagnahmt. Bei Kriegbeginn 1939 konnte der VfB aber trotz der offenen Sportplatzfrage auf eine positive sportliche Bilanz zurückblicken. Während des Krieges war der Verein wie alle anderen Karlsruher Sportvereine von den Einberufungen seiner Mitglieder betroffen. Am 3. September 1942 wurde zudem der Sportplatz völlig zerstört. Nach dem Krieg erstellte der Verein bis 1947 mit eigenen Mitteln ein neues, vergrößertes Stadion an der Honsellstraße. Trotz des Verlustes von fast einer kompletten Mannschaft im Krieg - zehn Spieler fanden den Tod - gewann der VfB die Meisterschaft der Landesliga Mittelbaden und stieg auf. In der neuen Oberligasaison setzte der 1.100 Mitglieder zählende Verein seinen sportlichen Aufstieg fort. <br>

Version vom 14. Juli 2016, 15:13 Uhr

Luftaufnahme des Stadions des VfB Mühlburg am Lameyplatz, 1955, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 3/Bd. 4/XV/10.

Verein für Bewegungsspiele (VfB) Mühlburg

Der VfB Mühlburg entstand 1933 als Fusion des VfB Karlsruhe und des FC Mühlburg 1905. Die neu formierte Mannschaft spielte mit Erfolg in der Gauliga, in der höchsten badischen Spielklasse. Gespielt wurde zu dieser Zeit im zu kleinen Stadion des FC Mühlburg an der Honsellstraße. Der 12.944 m2 große Fußballplatz war schon 1907 auf der sogenannten Holsteinschen Wiese angelegt worden, Holsteinsche Wiese, weil der Landwirt Holstein auf der dem Freiherrn von Seldeneck gehörenden Wiese seine Schafe weiden ließ. Da das Gelände allein für einen Fußballplatz zu klein war, pachtete man ein weiteres Stück Land von der Bahn.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Stadion im Zusammenhang mit der Besetzung des Rheinhafens 1923 von französischen Truppen beschlagnahmt. Bei Kriegbeginn 1939 konnte der VfB aber trotz der offenen Sportplatzfrage auf eine positive sportliche Bilanz zurückblicken. Während des Krieges war der Verein wie alle anderen Karlsruher Sportvereine von den Einberufungen seiner Mitglieder betroffen. Am 3. September 1942 wurde zudem der Sportplatz völlig zerstört. Nach dem Krieg erstellte der Verein bis 1947 mit eigenen Mitteln ein neues, vergrößertes Stadion an der Honsellstraße. Trotz des Verlustes von fast einer kompletten Mannschaft im Krieg - zehn Spieler fanden den Tod - gewann der VfB die Meisterschaft der Landesliga Mittelbaden und stieg auf. In der neuen Oberligasaison setzte der 1.100 Mitglieder zählende Verein seinen sportlichen Aufstieg fort.

Ungelöst war aber nach wie vor die Stadionfrage. Es gab nach wie vor keinen zweiten Spielplatz für den Karlsruher Großverein, der 1948 zehn aktive Fußball-, zwei Handball- und zwei Tischtennismannschaften hatte. In dieser Situation verstarb 1952 überraschend der 44-jährige Vereinsvorsitzenden Felix Rittberger. Sein Nachfolger Heinz v. d. Heydt griff den Vorschlag der Stadt auf, den VfB Mühlburg mit dem FC Phönix zu fusionieren. Der FC Phönix konnte in den neuen Verein sein Wildparkstadion einbringen, dessen Ausbau die Stadt zusagte. Im September 1952 lehnte die Mitgliederversammlung die Fusion trotz des Werbens von Oberbürgermeister Günther Klotz mit knapper Mehrheit ab, zwei Monate später sprachen sich nur noch vier Mitglieder gegen die Fusion zum Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix e.V. aus. In die Fusion brachte der VfB auch eine 1948 gegründete Herrenhandballmannschaft ein.

Ernst Otto Bräunche 2012

Literatur

Ernst Otto Bräunche: Fußballhochburg Karlsruhe, in: Sport in Karlsruhe. Von den Anfängen bis heute, hrsg. vom Stadtarchiv Karlsruhe durch Ernst Otto Bräunche und Volker Steck, Karlsruhe 2006, S. 168-218, S. 201-210 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 28); Illustrierte Chroniken der Karlsruher Sportvereine: http://web2.karlsruhe.de/sportarchiv/detail.php?verein=MUE (Zugriff am 28. August 2015).