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Carl-Hofer-Schule (ehemalige Gewerbeschule III)

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Gewerbeschule (heute Carl-Hofer-Schule) in der Adlerstraße 29 am Lidellplatz, um 1915, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVd 15.

Carl-Hofer-Schule (ehemalige Gewerbeschule III)

Da berufliche Schulen laut einer 1925 vom Badischen Kultusministerium erlassenen Verordnung nicht mehr als 1.500 Schüler umfassen sollten, wurde die 1834 gegründete Gewerbeschule, die damals circa 4.500 Auszubildende zählte, 1927/28 dreigeteilt. Alle drei Lehranstalten – die Gewerbeschule I (heute Heinrich-Hübsch-Schule), die Gewerbeschule II (heute Carl-Benz-Schule) und die Gewerbeschule III (heute Carl-Hofer-Schule) – verblieben in dem 1919 bezogenen Schulgebäude in der Adlerstraße 29.

Die Gewerbeschule III erhielt folgende acht Fachabteilungen: Kunsthandwerk, Grafisches Gewerbe, Friseurhandwerk, Gärtner, Konditoren, Schuhmacher, Schneiderinnen und Putzmacherinnen. Außerdem war ihr eine Fachschule für Bildhauerei angeschlossen. Neben der Adlerstraße verfügte die Schule spätestens ab 1930 über Außenstellen in der Südendschule I (Südendstraße 35) und II (Graf-Rhena-Straße 18). Durch den 1963 erfolgten Standortwechsel der Gewerbeschule II in die Brauerstraße 12 verbesserte sich nur vorübergehend die eklatante Raumsituation in der Adlerstraße, stiegen doch die Schülerzahlen der darin verbliebenen Gewerbeschulen I und III stetig an. Außerdem waren von 1969 bis Ende 1982 auch die Berufsaufbauschule, die Technische Oberschule und das Technische Gymnasium der Gewerbeschule IV im Gebäude am Lidellplatz untergebracht.

Zu Beginn der 1970er-Jahre entstanden an der seit 1972 nach dem Karlsruher Maler Carl Hofer benannten Schule eine Berufsfachschule für Jungarbeiter sowie eine Sonderberufsfachschule, die männliche Jugendliche ohne oder mit schlechtem Hauptschulabschluss, die in kein Ausbildungsverhältnis vermittelt werden konnten, durch intensiven Unterricht auf einen Beruf vorbereitete. Die daraus hervorgegangene neue Schulart "Berufsfachschule Vorbereitung" bzw. Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) wurde zum Schuljahr 2013/14 durch das Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf (VAB) ersetzt, welches wie das Berufseinstiegsjahr (BEJ) zum Ziel hat, schulpflichtigen Schülern ohne Ausbildungsplatz zum Einstieg in die Berufswelt zu verhelfen.

Parallel zum Neubau der Heinrich-Hübsch-Schule (1982-1985) in der Fritz-Erler-Straße 16 wurde von 1981-1988 das alte Schulgebäude am Lidellplatz bei gleichzeitigem Schulbetrieb generalsaniert. Nach Abschluss der Sanierung konnten sämtliche Abteilungen der Carl-Hofer-Schule an einem Standort vereint und die bisherigen Außenstellen unter anderen in der Eichendorffschule und der Schillerschule aufgegeben werden. Bis auf die Abteilung Konditoren, die bei der Neugliederung der gewerblichen Ausbildungszweige 1946 an die Gewerbeschule Durlach abgegeben worden war, stimmen die heutigen Fachbereiche – Agrarwirtschaft, Druck-, Medien- und Farbtechnik, Körperpflege und Friseure, Textiltechnik und Bekleidung – mit den früheren überein, allerdings ergänzt um das Berufseinstiegs- und Vorqualifizierungsjahr sowie das zweijährige Berufskolleg für Technik. Das Gebäude ist als Kulturdenkmal besonderer Bedeutung eingestuft.

Katja Förster 2015

Quelle

Jahresberichte der Carl-Hofer-Schule Karlsruhe, hrsg. vom Verein der Freunde der Carl-Hofer-Schule e. V. an der Carl-Hofer-Schule, Gewerbliche Berufsschule III, 1984 ff.

Literatur

Festschrift 150 Jahre Gewerbeschulen in Karlsruhe. 1834-1984, hrsg. vom Schulverwaltungsamt der Stadt Karlsruhe, Karlsruhe 1984; Carl-Hofer-Schule Karlsruhe, http://www.carl-hofer-schule.de (Zugriff am 9. September 2015); Datenbank der Kulturdenkmale https://web1.karlsruhe.de/db/kulturdenkmale/detail.php?id=02017 (Zugriff am 26. Oktober 2017).