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Friedhof Oberreut


Aussegnungshalle auf dem Friedhof Oberreut, 2007, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Erbacher 3826.
Totengedenkkreuz auf dem Friedhof Oberreut, 2016, Stadtarchiv Karlsruhe 11/DigA 43/2 DO.

Friedhof Oberreut

Mehr als dreieinhalb Jahrzehnte, nachdem 1964 die ersten Bewohner in den neuen Stadtteil Oberreut gezogen waren, begannen Anfang der 1990er-Jahre die Überlegungen zur Anlage eines eigenen Stadtteilfriedhofs. Als Standort wurde ein Areal ausgewiesen, das im Nordosten von Oberreut liegt, und nördlich vom Vereinsgelände des TC Grünwinkel, östlich von der Bahnlinie Karlsruhe-Wörth, südlich vom Otto Office Logistikzentrum Karlsruhe und westlich vom Grünzug Mittelschmallen begrenzt wird. Nachdem die Stadt Karlsruhe im April 1994 einen Realisierungswettbewerb ausgeschrieben hatte, vergab sie im Juli die Preise für die besten Gestaltungsentwürfe der Anlage. Den mit 40.000 DM dotierten ersten Preis erhielten das Landschaftsarchitekturbüro Krupp, Losert & Partner aus Denzlingen und die Architekten Dieter Merz & Jürgen Köpfler aus Bad Dürrheim.

Zentraler Bestandteil des Entwurfs ist eine mit Linden umrahmte Wiesenfläche in Form eines lang gestreckten grünen Ovals als Oase der Ruhe und Besinnung. Angrenzend an diese grüne Mitte erstrecken sich beidseitig Grabfelder. Nachdem der Gemeinderat im Juni 1998 für den Bau gestimmt hatte, wurde der Friedhof im September 1999 offiziell eingeweiht. Dem aktuellen Bedarf entsprechend, wurde zunächst nur der erste Bauabschnitt (westlicher Teil) mit einer Fläche von 1,5 Hektar für 920 Gräber angelegt.

Im Juli 2001 erhielt der Friedhof eine von der Karlsruher Architektengruppe GJL (Grube, Jakel, Löffler) entworfene Aussegnungshalle. Charakteristisch für das Gebäude ist die weit nach Osten ausragende Dachkonstruktion, an deren äußerem Bereich eine frei hängende Glocke angebracht ist. Der mit Sitzbänken ausgestattete Innenraum wird durch das monochrome, dreidimensionale Bild „Licht – Bild – Zeit“ der Karlsruher Künstlerin Stefanie Lampert gestaltet. Neben der Aussegnungshalle wurde im November 2006 ein zwei Meter hohes, 90 Zentimeter breites und 30 Zentimeter tiefes Diabas-Kreuz „Zum Gedenken an unsere Toten“ aufgestellt.

Im Juli 2016 wurde der östlich gelegene zweite Bauabschnitt mit einer Fläche von 1,3 Hektar eingeweiht. Dort sollen künftig auf 5500 Quadratmetern 300 Grabstellen entstehen, die übrige Fläche ist für Wege und Grünflächen vorgesehen.

René Gilbert 2017

Quelle

StadtAK 8/ZGS 3.2.

Literatur

Bürgerverein Oberreut (Hrsg.): 50 Jahre Oberreut 1964-2014, Karlsruhe 2014, S. 29 f.; https://www.karlsruhe.de/b4/buergerdienste/bestattungen/friedhoefe/fried-westen/oberreut.de (Zugriff am 14. September 2017).