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Bürgerverein

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Die erste Ausgabe des Schlaucher, 1. Juni 1981, Stadtarchiv Karlsruhe 10/Zs Zb 17.

Bürgerverein Daxlanden

Der Bürgerverein Daxlanden ist die Interessenvertretung der Bewohnerinnen und Bewohner des Karlsruher Stadtteils Daxlanden. Als sein offizielles Gründungsdatum gilt der 14. August 1922, der Tag des Eintrags in das Vereinsregister beim Amtsgericht Karlsruhe. Hervorgegangen ist der Bürgerverein aus dem Gewerbeverein, der kurz nach der Eingemeindung Daxlandens nach Karlsruhe ins Leben gerufen worden war. In der NS-Zeit wurde der Bürgerverein gleichgeschaltet und 1935 in Bürgerverein Karlsruhe-Daxlanden im NS Volksbildungswerk e. V. umbenannt.

Am 29. April 1950 fand die erste Mitgliederversammlung nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Die Tätigkeit des Vereins konzentrierte sich in den 1950er- und 1960er-Jahren auf den Einsatz für den Bau einer Kanalisation, die Modernisierung der Straßen und Gehwege im Stadtteil sowie für den Bau der Umgehungsstraße nach Rappenwört. Weitere Themen, auf deren Umsetzung der Bürgerverein mit Ausdauer hinarbeitete, betrafen in den folgenden Jahrzehnten die Erschließung neuer Baugebiete in der Rheinstrandsiedlung und in Daxlanden-Ost, die Ausweisung neuer Industrieflächen (Waid, Daxlanden-Ost), die Errichtung einer stadtteileigenen Sport- und Veranstaltungshalle (Rheinstrandhalle) sowie den Bau neuer Kirchen und Gemeindezentren.

Die 1990er-Jahre waren geprägt von der Auseinandersetzung des Bürgervereins mit der Energie Baden-Württemberg (EnBW) über die Inbetriebnahme der von ihr betriebenen Müllverbrennungsanlage Thermoselect im Karlsruher Rheinhafen. Diesen Kampf entschied der Bürgerverein nach über einem Jahrzehnt schließlich für sich, als EnBW 2004 unter anderem aufgrund hoher Umweltauflagen, die vom Bürgerverein auf juristischem Weg durchgesetzt werden konnten, beschloss, die Anlage stillzulegen.

Um die Bewohner des Stadtteils über seine Aktivitäten auf dem Laufenden zu halten, gibt der Bürgerverein, der heute rund 600 persönliche Mitglieder und 30 Vereine als korporative Mitglieder zählt, seit Juni 1981 in zweimonatigem Rhythmus das Mitteilungsblatt Der Schlaucher heraus. Darüber hinaus machte er sich um die Veröffentlichung einer mehrheitlich von geschichtsinteressierten Laien verfassten Ortsgeschichte verdient, die 2007 erschien und mit 702 Seiten die bisher umfangreichste Darstellung eines heutigen Karlsruher Stadtteils ist.

Erste Vorsitzende des Bürgervereins Daxlanden waren Julius Eschelbacher (1922-1950), Oskar Speck (1950-1955), Arnold Weber (1955-1959), Alfons Weber (1959-1961), Hans Spachtholz (1961-1989) und Gottfried Ganz (1989-2009). Seit 2009 hat dieses Amt Reimund Horzel inne.

René Gilbert 2015

Literatur

Manfred Fellhauer/Gottfried Ganz/Bernd Kistner/Manfred Thomann: Der Daxlander Bürgerverein, in: Werner Burkart/Gottfried Ganz/Manfred Fellhauer/Manfred Koch/Edgar Morrison-Cleator(Hrsg.): Daxlanden. Die Ortsgeschichte, Karlsruhe 2007, S. 577 f.; Bürgerverein Daxlanden (Hrsg.): Daxlanden. Gemarkung und Wappen. 90 Jahre Bürgerverein Daxlanden, 1922-2012, Karlsruhe 2012 (= Hefte zur Ortsgeschichte Bd. 3).