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Europabad Karlsruhe

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Luftbild des Europabads, rechts davon die Europahalle, 2012, Foto: Roland Helfer, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 488/110 DO.

Europabad Karlsruhe

Hermann-Veit-Straße 5

Um dem wachsenden finanziellen Defizit der Karlsruher Bäder in den 1980er- und vor allem 1990er-Jahren entgegenzuwirken, entwickelte die Stadt das im März 2001 verabschiedete Bäderkonzept 2000, das einerseits die Schließung kleiner defizitärer Bäder und andererseits Großinvestitionen in zukunftsträchtige Bäder ins Auge fasste. An der Spitze der künftigen Bäderhierarchie sollte als überregionaler Magnet ein neues Erlebnisbad, das heutige Europabad, stehen, gefolgt vom Fächerbad, welches nach einer Sanierung und Erweiterung zum Kombi-Bad das zweite Karlsruher Schwerpunktbad werden sollte.

Als Standort für das neue Freizeitbad wählte die Stadt die Günther-Klotz-Anlage. Zwischen der Europahalle und der Alb gelegen, sollte es einesteils in die Grünanlage integriert werden, andernteils mit der 1983 eröffneten Großsporthalle und der östlich anschließenden Sportanlage des SV Beiertheim ein geschlossenes Sportareal bilden. Bauherr und künftiger Betreiber war die eigens für das Großprojekt gegründete Karlsruher Bäder GmbH unter dem Dach der Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen-GmbH (KVVH).

Im Februar 2003 lagen 38 Entwürfe eines nichtoffenen Wettbewerbs vor. Unter den fünf Preisträgern wurde nochmals ein Vergabeverfahren durchgeführt, bei dem das auf Bäderbau spezialisierte Stuttgarter Architekturbüro Geier + Geier (4. Preisträger) den Zuschlag erhielt. Zwischen April 2006 und März 2008 entstand das ursprünglich auf ein Kostenvolumen von 25 Millionen Euro begrenzte, letztendlich aber 30 Millionen Euro teure Bad.

Der weitgehend verglaste und von zwei übereinander geschobenen Zylinderschalen überfangene Bau wird auch im Inneren vom Prinzip verschiedener Raumebenen geprägt, das Bade- und Saunabereiche fließend ineinander übergehen lässt. Neben einem 25-Meter-Becken, einem Nichtschwimmer-, einem Außen- und einem Erlebnisbecken mit Strömungskanal gibt es verschiedene Wasser- und Rutschattraktionen sowie eine innere und äußere Saunaanlage.

Am 15. März 2008 wurde das „größte Erlebnisbad im Südwesten“ offiziell eröffnet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte sich das Europabad unter den Karlsruher Bädern zum Publikumsliebling. 2012 wurde es mit einer Raketenrutsche und einer Blockhaussauna nach karelischem Vorbild um zwei weitere Attraktionen bereichert, im Frühjahr 2015 kam noch die Erlebnisrutsche Green Viper hinzu. Das breite Angebot, zu dem auch seit 2018 ein erweiterter Wellness-Bereich gehört, zieht zahlreiche Besucher auch aus dem benachbarten Frankreich an. 2013 schrieb das Bad mit rund 489.000 Besuchern erstmals schwarze Zahlen. 2016 wurden insgesamt 464.755 Besucher, 2018 453.048 und 2019, dem letzten Jahr vor den Corona-Einschränkungen, 479.350 Besucher gezählt.

Katja Förster 2021

Quellen

Bäderkonzept 2010 – 1. Fortschreibung Bäderkonzept 2000, Beschlussvorlage in der 27. Plenarsitzung des Karlsruher Gemeinderats am 20. September 2011, https://web3.karlsruhe.de/Gemeinderat/ris/bi/vo0050.php?__kvonr=27931&voselect=2699 (Zugriff am 29. Januar 2021); Büro für Baukonstruktionen. Europabad Karlsruhe / Wettbewerbsbetreuung, Tragwerksplanung, Gebäudeplanung für Dachkonstruktion, https://www.bfb-ka.de/media/docs/Europabad_Karlsruhe.pdf (Zugriff am 29. Januar 2021).

Literatur

Europabad Karlsruhe, in: Wettbewerbe aktuell, 5/2009, S. 93-96; Badische Neueste Nachrichten (BNN) vom 19. August 2006, 2. Oktober 2008, 13. Juni 2012, 2. Januar 2013, 13. Januar 2015, 14. April 2015; KA-news.de vom 11. Februar 2014 (Karlsruher Bäder-Bilanz 2013); mein KA vom 18. Februar 2020 (Zahlen der Bäderlandschaft Karlsruhe).