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Architekturbüro Arthur Brunisch & Fritz Heidt

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Wohnhaus am Turmberg in Durlach von den Architekten Brunisch und Heidt, 1948, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schmeiser 3740.

Architekturbüro Arthur Brunisch & Fritz Heidt

Arthur Brunisch und Friedrich (Fritz) Heidt lernten sich während des Architekturstudiums an der Technischen Hochschule (TH) Karlsruhe kennen. Nach ihrem Abschluss zum Diplom-Ingenieur im März 1913 traten sie als Baupraktikanten in den badischen Staatsdienst ein und legten im Mai 1919 die Staatsprüfung im Hochbaufach zum Regierungsbaumeister ab.

Bereits 1913 kam es zu einer ersten Zusammenarbeit: Im Dezember des Jahres erschien im Selbstverlag das Tafelwerk „Kirchen aus der Gegend von Karlsruhe“ mit 41 Architekturzeichnungen der beiden zu elf Kirchen. Als Reserve-Leutnants bei der Etappen-Inspektion 7 arbeiteten sie im Ersten Weltkrieg 1915 erneut zusammen: Nach der verlustreichen Schlacht bei St. Quentin Ende September 1914 wurden sie von Prinz August Wilhelm von Preußen mit der Planung und Ausführung eines Ehrenfriedhofs des Garde-Korps in Le Sourd-Colonfay betraut.

1922 gründeten die beiden Freunde das Architekturbüro Brunisch & Heidt und bezogen zunächst Räume in der Gartenstraße 36a, wechselten schon 1924 an den endgültigen Standort Kaiserstraße 241. Bis zum Zweiten Weltkrieg entstanden nach ihren Plänen zahlreiche Neu-, Um- und Erweiterungsbauten, darunter das Wohnhaus Nördliche Hildapromenade 4 (1928), der neue Konzertsaal für das Munzsche Konservatorium Waldstraße 79 (1932), der Um- und Erweiterungsbau für das Stoff-Fachgeschäft Leipheimer & Mende Kaiserstraße 169-171 (1938) und der Umbau des ehemaligen Bankhauses Straus & Co am Friedrichsplatz 1-2 für die Badische Bank (1939). Außerhalb von Karlsruhe entstanden nach ihren Entwürfen die evangelischen Kirchen in Neckarhausen, Oberflockenbach und Philippsburg (1936), der Erweiterungsbau des Bruchsaler Krankenhauses des Fürst-Stirum-Hospitals und das Kindererholungsheim Falkau (1935/36).

Von 1940-1945 führte Brunisch das Büro allein weiter, da sein Partner als Neubauleiter im Elsass für den Wiederaufbau von Colmar zuständig war. Von 1946 bis zum Tod von Arthur Brunisch am 7. Mai 1965 entstanden in Karlsruhe unter anderem noch ein Wohnhaus am Durlacher Turmberg (1948), die Mietswohnhäuser Seminarstraße 4-8 (1953) in Zusammenarbeit mit dem Architekten und Büronachfolger Eduard Kopf sowie die Johann-Peter-Hebel-Realschule in der Moltkestraße 8 (1960-1962). Auch der Wiederaufbau des Geschäftshauses Karl-Friedrich-Straße 22 und der ehemaligen Stadtvilla Reinhold-Frank-Straße 67 erfolgte nach Plänen des Architekturbüros.

Katja Förster 2020

Quellen

Karlsruher Tagblatt vom 24. Dezember 1913 (Literaturbeilage), 2. November 1932 und 19. Januar 1937 StadtAK 8/Ze 2 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/periodical/titleinfo/2411037 (Zugriff am 19. Januar 2021); Badische Presse vom 22. April 1939 StadtAK 8/Ze 7 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/periodical/titleinfo/2411029 (Zugriff am 19. Januar 2021).

Werk

Kirchen aus der Gegend von Karlsruhe, aufgenommen und hrsg. von Arthur Brunisch und Fritz Heidt, Karlsruhe 1913; Le Sourd Colonfay. Ein Ehrenfriedhof des Garde-Korps, hrsg. von der Etappen-Inspektion 7, Karlsruhe 1918, https://digital.blb-karlsruhe.de/id/1313101 (Zugriff am 7. Februar 2020).