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De:Lexikon:ort-0069

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Kriegerdenkmal in XYZRüppurr (XYZErster Weltkrieg)

Seit 1926 im östlichen Teil des XYZLützowplatzes vor der XYZRiedschule (seit 1981 in verändertem Zustand).

Im 1907 eingemeindeten Stadtteil Rüppurr konstituierte sich Mitte der 1920er-Jahre ein Komitee für die Errichtung eines Kriegerdenkmals zur Erinnerung an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Standort sollte der Platz vor der XYZAuferstehungskirche sein, auf dem bereits das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des XYZDeutsch-Französischen Kriegs 1870/71 stand. Eine Aufstellung dort hätte allerdings die Versetzung des älteren Denkmals und die Umgestaltung des XYZFriedhofseingangs erfordert, was die Stadtverwaltung ablehnte und daher den Lützowplatz vorschlug. Der rechteckige Platz, der sich nördlich der Lützowstraße zwischen der XYZPfauen- und der XYZRiedstraße erstreckt, bildete mit der 1913 nach Plänen von Stadtbaurat XYZFriedrich Beichel erbauten Riedschule den Mittelpunkt des um 1910 erschlossenen Neubaugebiets im Süden von Rüppurr.

Die Denkmalkommission beauftragte Fritz Winter, Professor für Architektur am Staatstechnikum Karlsruhe (heute XYZHochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft), mit dem Entwurf des Denkmals, das im östlichen Platzbereich entlang der Riedstraße Aufstellung fand. Winter griff bei seiner Konzeption den in der Antike wurzelnden Typus der Denkmalsäule auf, der, im Klassizismus wiederentdeckt, im 19. Jahrhundert bei Kriegerdenkmalen bevorzugt Anwendung fand. Als bekrönenden Abschluss wählte er den Adler, der seit der Reichsgründung 1871 neben der Viktoria das gängige Siegeszeichen darstellte. Die hohe Säule mit Basis, achteckigem Schaft, Kapitell und Adler stellte er auf einen monumentalen quadratischen Unterbau, an dessen vier Seiten kupferne Schrifttafeln angebracht sind, die an der Stirnseite den Widmungstext mit Eisernem Kreuz und an den übrigen drei Seiten die Namen der 90 Gefallenen wiedergeben. Durch das 1925 vollendete Denkmal für die Gefallenen der XYZTechnischen Hochschule Karlsruhe angeregt, beließ es Winter nicht bei dem bloßen Denkmal, sondern schuf in Verbindung mit einer Terrassenarchitektur und einer ausgesuchten Bepflanzung eine würdevolle Denkmalanlage.

Katja Förster 2012

Literatur

Ulrike Merkel: Kriegerdenkmal in Rüppurr (Erster Weltkrieg), in: Gerlinde Brandenburger/Manfred Großkinsky/Gerhard Kabierske/Ursula Merkel/Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, 2. Aufl. Karlsruhe 1989, S. 593-596 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 7).