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De:Lexikon:top-0287: Unterschied zwischen den Versionen

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=Baumeisterstraße=
=Baumeisterstraße=


Die Baumeisterstraße verläuft im Norden der <lex id="top-2696">Südstadt</lex> von West nach Ost und verbindet dabei die <lex id="top-0688">Ettlinger Straße</lex> mit der <lex id="top-2378">Rüppurrer Straße</lex>. Unterwegs trifft sie auf die <lex id="top-2049">Nowackanlage</lex>, die <lex id="top-0767">Finterstraße</lex>, die <lex id="top-2973">Wilhelmstraße</lex>, die <lex id="top-1902">Meidingerstraße</lex>, die <lex id="top-1853">Marienstraße</lex> und die <lex id="top-0009">Adlerstraße</lex>. Zur Anfangszeit der Südstadt, 1862, hieß sie Bahnhofstraße wegen des alten <lex id="top-0069">Hauptbahnhofs</lex>, an dessen Rückseite sie gelegen hatte. 1912 erfolgte mit der Verlegung des Bahnhofs und noch zu Lebzeiten des Karlsruher <lex id="ins-1120">Stadtverordneten</lex> und Professors <lex id="bio-0193">Reinhard Baumeister</lex> (1833-1917) die Umbenennung in Baumeisterstraße. Im <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkrieg</lex> gab es trotz der zentralen Lage nur wenige Zerstörungen durch <lex id="ereig-0037">Luftangriffe</lex> (Nr. 12 und 26). Die moderne Bebauung entstand überwiegend durch Abbruch und Neubau.
Die Baumeisterstraße verläuft im Norden der <lex id="top-2696">Südstadt</lex> von West nach Ost und verbindet dabei die <lex id="top-0688">Ettlinger Straße</lex> mit der <lex id="top-2378">Rüppurrer Straße</lex>. Unterwegs trifft sie auf die <lex id="top-2049">Nowackanlage</lex>, die <lex id="top-0767">Finterstraße</lex>, die <lex id="top-2973">Wilhelmstraße</lex>, die <lex id="top-1902">Meidingerstraße</lex>, die <lex id="top-1853">Marienstraße</lex> und die <lex id="top-0009">Adlerstraße</lex>. Zur Anfangszeit der Südstadt, 1862, hieß sie Bahnhofstraße wegen des <lex id="ins-1703">alten Hauptbahnhofs</lex>, an dessen Rückseite sie gelegen hatte. 1912 erfolgte mit der Verlegung des Bahnhofs und noch zu Lebzeiten des Karlsruher <lex id="ins-1120">Stadtverordneten</lex> und Professors <lex id="bio-0193">Reinhard Baumeister</lex> (1833-1917) die Umbenennung in Baumeisterstraße. Im <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkrieg</lex> gab es trotz der zentralen Lage nur wenige Zerstörungen durch <lex id="ereig-0037">Luftangriffe</lex> (Nr. 12 und 26). Die moderne Bebauung entstand überwiegend durch Abbruch und Neubau.


Auf der Nordseite der Straße werden die ersten beiden Drittel vom Vierflügelbau der früheren <lex id="ins-1111">Oberpostdirektion</lex>, 1934-1938 nach Plänen von <lex id="bio-0196">Hermann Billing</lex> (Nr. 3) gebaut, und vom <lex id="ins-0845">Badischen Staatstheater</lex>, 1970-1975 nach Plänen von <lex id="bio-1060">Helmut Bätzner</lex> (Nr. 11) errichtet, eingenommen. Hier stand noch bis zu seinem Abriss 1976 ein Betriebsgebäude des alten Hauptbahnhofs. Das restliche Drittel ab der Meidingerstraße wird vom Südflügel des viergeschossigen Mietshausblocks des <lex id="ins-1322">Mieter- und Bauvereins</lex> von 1935 (Nr. 13-19) und einer sechsgeschossigen Wohn- und Geschäftshauszeile aus den 1980er-Jahren bis zur Rüppurrer Straße eingenommen.
Auf der Nordseite der Straße werden die ersten beiden Drittel vom Vierflügelbau der früheren <lex id="ins-1111">Oberpostdirektion</lex>, 1934-1938 nach Plänen von <lex id="bio-0196">Hermann Billing</lex> (Nr. 3) gebaut, und vom <lex id="ins-0845">Badischen Staatstheater</lex>, 1970-1975 nach Plänen von <lex id="bio-1060">Helmut Bätzner</lex> (Nr. 11) errichtet, eingenommen. Hier stand noch bis zu seinem Abriss 1976 ein Betriebsgebäude des alten Hauptbahnhofs. Das restliche Drittel ab der Meidingerstraße wird vom Südflügel des viergeschossigen Mietshausblocks des <lex id="ins-1322">Mieter- und Bauvereins</lex> von 1935 (Nr. 13-19) und einer sechsgeschossigen Wohn- und Geschäftshauszeile aus den 1980er-Jahren bis zur Rüppurrer Straße eingenommen.
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Die Südseite besteht aus einer geschlossenen, teils sehr einheitlich gestalteten Blockrandbebauung aus überwiegend drei- bis viergeschossigen Wohnhäusern, zum Teil mit Geschäften oder Restaurants (nur Nr. 30 ist zweigeschossig). Sie bildet den nördlichen Abschluss des früheren Eisenbahner-Wohnquartiers südlich des alten Bahnhofs, welches später dann offiziell den Namen Südstadt bekam.
Die Südseite besteht aus einer geschlossenen, teils sehr einheitlich gestalteten Blockrandbebauung aus überwiegend drei- bis viergeschossigen Wohnhäusern, zum Teil mit Geschäften oder Restaurants (nur Nr. 30 ist zweigeschossig). Sie bildet den nördlichen Abschluss des früheren Eisenbahner-Wohnquartiers südlich des alten Bahnhofs, welches später dann offiziell den Namen Südstadt bekam.


Besonders zu erwähnen sind hier das spätklassizistische Haus der Region mit abgeschrägter Ecke (Nr. 2), das ebenfalls klassizistische Haus mit Eckrotunde, 1873 von Bayer & Kerler für <lex id="bio-1215">Adolph Blankenhorn</lex> erbaut (Nr. 8), der Zieglersaal (in den Nachkriegsjahren Musikstudio des Süddeutschen Rundfunks, Nr. 18), das Verwaltungsgebäude des ehemaligen Hofspediteurs <lex id="bio-1216">Eugen von Steffelin</lex>, um 1890 mit Schauwand und barockisierender Tordurchfahrt nach Plänen von <lex id="bio-0226">Fritz Rössler</lex> gebaut, der <lex id="top-3188">Indianerbrunnen</lex> von <lex id="bio-1066">Otto Feist</lex> von 1925 (Nr. 48) und schließlich das Luise-Riegger-Haus der Stadt Karlsruhe, 1890 von Stadtbaumeister <lex id="bio-0233">Wilhelm Strieder</lex> als städtische Volksküche erbaut (damals <lex id="top-1803">Luisenhaus</lex>, Nr. 56).
Besonders zu erwähnen sind hier das spätklassizistische Haus der Region mit abgeschrägter Ecke (Nr. 2), das ebenfalls klassizistische Haus mit Eckrotunde, 1873 von Bayer & Kerler für <lex id="bio-1215">Adolph Blankenhorn</lex> erbaut (Nr. 8), der Zieglersaal (in den Nachkriegsjahren Musikstudio des <lex id="ins-1664">Süddeutschen Rundfunks</lex>, Nr. 18), das Verwaltungsgebäude des ehemaligen Hofspediteurs <lex id="bio-1216">Eugen von Steffelin</lex>, um 1890 mit Schauwand und barockisierender Tordurchfahrt nach Plänen von <lex id="bio-0226">Fritz Rössler</lex> gebaut, der <lex id="top-3188">Indianerbrunnen</lex> von <lex id="bio-1066">Otto Feist</lex> von 1925 (Nr. 48) und schließlich das <lex id="ins-1666">Luise-Riegger-Haus</lex> der Stadt Karlsruhe, 1890 von Stadtbaumeister <lex id="bio-0233">Wilhelm Strieder</lex> als städtische Volksküche erbaut (damals <lex id="top-1803">Luisenhaus</lex>, Nr. 56).


Seit 1975 liegen in der dafür auf Kosten der Vorgärten verbreiterten Baumeisterstraße Straßenbahnschienen, zunächst nur für Umleitungsverkehr, seit 2012 für den regulären Verkehr der Linie 6.
Seit 1975 liegen in der dafür auf Kosten der Vorgärten verbreiterten Baumeisterstraße Straßenbahnschienen, zunächst nur für Umleitungsverkehr, seit 2012 für den regulären Verkehr der Linie 6.

Version vom 14. November 2018, 16:21 Uhr


Blick nach Westen, vor dem Einbau der Straßenbahngleise, 1973, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A25/48/4/33.
Einfahrtsbogen des Hofs der Firma Steffelin, Foto: Roland Feitenhansl 2015.

Baumeisterstraße

Die Baumeisterstraße verläuft im Norden der Südstadt von West nach Ost und verbindet dabei die Ettlinger Straße mit der Rüppurrer Straße. Unterwegs trifft sie auf die Nowackanlage, die Finterstraße, die Wilhelmstraße, die Meidingerstraße, die Marienstraße und die Adlerstraße. Zur Anfangszeit der Südstadt, 1862, hieß sie Bahnhofstraße wegen des alten Hauptbahnhofs, an dessen Rückseite sie gelegen hatte. 1912 erfolgte mit der Verlegung des Bahnhofs und noch zu Lebzeiten des Karlsruher Stadtverordneten und Professors Reinhard Baumeister (1833-1917) die Umbenennung in Baumeisterstraße. Im Zweiten Weltkrieg gab es trotz der zentralen Lage nur wenige Zerstörungen durch Luftangriffe (Nr. 12 und 26). Die moderne Bebauung entstand überwiegend durch Abbruch und Neubau.

Auf der Nordseite der Straße werden die ersten beiden Drittel vom Vierflügelbau der früheren Oberpostdirektion, 1934-1938 nach Plänen von Hermann Billing (Nr. 3) gebaut, und vom Badischen Staatstheater, 1970-1975 nach Plänen von Helmut Bätzner (Nr. 11) errichtet, eingenommen. Hier stand noch bis zu seinem Abriss 1976 ein Betriebsgebäude des alten Hauptbahnhofs. Das restliche Drittel ab der Meidingerstraße wird vom Südflügel des viergeschossigen Mietshausblocks des Mieter- und Bauvereins von 1935 (Nr. 13-19) und einer sechsgeschossigen Wohn- und Geschäftshauszeile aus den 1980er-Jahren bis zur Rüppurrer Straße eingenommen.

Die Südseite besteht aus einer geschlossenen, teils sehr einheitlich gestalteten Blockrandbebauung aus überwiegend drei- bis viergeschossigen Wohnhäusern, zum Teil mit Geschäften oder Restaurants (nur Nr. 30 ist zweigeschossig). Sie bildet den nördlichen Abschluss des früheren Eisenbahner-Wohnquartiers südlich des alten Bahnhofs, welches später dann offiziell den Namen Südstadt bekam.

Besonders zu erwähnen sind hier das spätklassizistische Haus der Region mit abgeschrägter Ecke (Nr. 2), das ebenfalls klassizistische Haus mit Eckrotunde, 1873 von Bayer & Kerler für Adolph Blankenhorn erbaut (Nr. 8), der Zieglersaal (in den Nachkriegsjahren Musikstudio des Süddeutschen Rundfunks, Nr. 18), das Verwaltungsgebäude des ehemaligen Hofspediteurs Eugen von Steffelin, um 1890 mit Schauwand und barockisierender Tordurchfahrt nach Plänen von Fritz Rössler gebaut, der Indianerbrunnen von Otto Feist von 1925 (Nr. 48) und schließlich das Luise-Riegger-Haus der Stadt Karlsruhe, 1890 von Stadtbaumeister Wilhelm Strieder als städtische Volksküche erbaut (damals Luisenhaus, Nr. 56).

Seit 1975 liegen in der dafür auf Kosten der Vorgärten verbreiterten Baumeisterstraße Straßenbahnschienen, zunächst nur für Umleitungsverkehr, seit 2012 für den regulären Verkehr der Linie 6.

Roland Feitenhansl 2015

Literatur

Stadt Karlsruhe (Hrsg.): Südstadt, Karlsruhe 1984 (= Spazierwege durch Karlsruhe, Nr. 2); Gerlinde Brandenburger, Manfred Großkinsky, Gerhard Kabierske, Ursula Merkel, Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, 2. Aufl. Karlsruhe 1989, S. 588 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 7); Klaus Lindemann: 75 Jahre Hauptbahnhof Karlsruhe, Karlsruhe 1988; Susanne Asche, Ernst Otto Bräunche, Jochen Karl Mehldau: Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 210 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7); Erich Lacker: Zielort Karlsruhe. Die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg, 2. Aufl. Karlsruhe 2005 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 18).