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Brauerstraße

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Luftaufnahme nach Süden, 1997, Foto: Peter Sandbiller.
Blick nach Süden, vor der Verbindung mit der Kriegsstraße, rechts IWKA-Bauten, 1964, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A11/121/5/29.
Verkehrsfreigabe der Westtangente (L 605) mit Bulacher Kreuz, 1972, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A24/166/3/9.

Brauerstraße

Die Brauerstraße wurde 1897 nach dem badischen Staatsrat Johann Nicolaus Friedrich Brauer (1754-1813) benannt. Sie bildet in der Südweststadt die Verlängerung der Reinhold-Frank-Straße ab der Kriegsstraße in Nord-Süd-Richtung bis zur Kreuzung Ebertstraße/Hermann-Veit-Straße, von wo sie mit der Bezeichnung L 605 als Autobahnzubringer weiter Richtung Ettlingen führt. Unterwegs werden die Gartenstraße/Jollystraße gekreuzt, sodann von Osten die Putlitzstraße, die Roonstraße, die Klauprechtstraße und die Vorholzstraße aufgenommen. Nach der Kreuzung mit der Südendstraße kommt noch von Osten die Graf-Rhena-Straße hinzu. 1897 wurde die Straße im Zuge der westlichen Ausdehnung der Stadt von der Gartenstraße beginnend zunächst bis zur Roonstraße angelegt, dann bis nach dem Ersten Weltkrieg zur Vorholzstraße und bis Mitte der 1950er-Jahre zur Südendstraße verlängert. Ende der 1960er-Jahre ging es auf zwei Richtungsfahrbahnen verbreitert Richtung Süden weiter bis zur Ebertstraße, während nach Norden der Anschluss an die Reinhold-Frank-Straße hergestellt wurde. Diese Lücke war einst durch die hier im Bogen kreuzende Eisenbahntrasse der Maxaubahn entstanden. 1972 schließlich war die „Westtangente“ bis zur Autobahn vollendet.

Bei der Bebauung ist ein deutlicher Unterschied zwischen östlicher und westlicher Seite festzustellen. So steht der fast ausschließlichen, drei- bis fünfgeschossigen Wohnbebauung auf der Ostseite eine Aufreihung von Verwaltungs-, Behörden- und Gewerbebauten von gleicher Höhe auf der anderen Seite gegenüber, die allesamt seit den späten 1980er-Jahren errichtet wurden. Den Anfang im Norden macht der Dreiecksbau der Techniker Krankenkasse, 1999 von Michael Weindel (Nr. 6), gefolgt vom Riegel der Agentur für Arbeit mit Berufs- und Informationszentrum, 1996 ebenfalls von Michael Weindel (Nr. 10), der festungsartigen Bundesanwaltschaft, 1998 von Oswald Mathias Ungers (Nr. 30), dem Filmpalast am ZKM, 2000 von Till Sattler (Nr. 40), und der 1&1 Internet AG (Nr. 48). Sie entstanden bis zum Jahr 2000 nach dem Abriss von früheren Gebäuden der Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken bzw. der Industriewerke Karlsruhe-Augsburg (IWKA), die genau wie die Wohnhäuser gegenüber den Zweiten Weltkrieg überstanden hatten, und dem anschließenden Ausbau der Brauerstraße zum 50 Meter breiten Stadtboulevard einschließlich einer Straßenbahntrasse. Die gesamte Bebauung südlich der Südendstraße ist postalisch anderen Straßen zugeordnet.

Roland Feitenhansl 2015

Literatur

Susanne Asche/Ernst Otto Bräunche/Jochen Karl Mehldau: Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 210 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7); Stadt Karlsruhe, Koordinierungsstelle Stadtsanierung (Hrsg.): Jenseits der Brauerstraße. Der Hallenbau A krönt eine neue Stadtlandschaft, Karlsruhe 1997; Bernhard J. Lattner/Roland Feitenhansl: Stille Zeitzeugen. 900 Jahre Karlsruher Architektur, Karlsruhe 2007.