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Fichtestraße

Version vom 31. Mai 2021, 08:42 Uhr von Stadtarchiv3 (Diskussion | Beiträge)
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Blick von der Moltkestraße in die Fichtestraße, um 1900, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIIIb 378.
Fichtestraße 3a, 2010, Fotoarchiv Regierungspräsidium Karlsruhe, Ref. 26.
Fichtestraße 5, 2010, Fotoarchiv Regierungspräsidium Karlsruhe, Ref. 26.

Fichtestraße

Die Fichtestraße ist eine kurze, nordsüdlich verlaufende Straße, die die Moltke- und die Bismarckstraße verbindet. 1882 wurde sie nach dem Philosophen Johann Gottlieb Fichte benannt, dessen bekanntestes Werk die gegen Napoleon gerichteten patriotischen „Reden an die Deutsche Nation“ waren. In seinen Werken äußerte er sich auch nationalistisch und antisemitisch. Seit 2020 gibt es deshalb unter dem Straßenschild ein erläuterndes Zusatzschild, das darauf hinweist.

Der südliche Teil der Fichtestraße ist mit seinen Gebäuden im Zweiten Weltkrieg schwer bzw. komplett zerstört worden. Ein Gebäude der ehemaligen Kunstakademie und die ehemalige Turnlehrerbildungsanstalt stehen heute nicht mehr.

Auf der östlichen Seite ist die 1878 gegründete Großherzogliche Badische Baugewerkeschule errichtet worden, ab 1919 in Badische Höhere Technische Lehranstalt (Staatstechnikum) umbenannt. Hier ist heute die Pädagogische Hochschule untergebracht. Die ehemalige großherzogliche Baugewerkeschule ist als dreigeschossige Anlage über H-förmigem Grundriss im Stil der italienischen Renaissance errichtet worden und besitzt eine reich gegliederte und verzierte Sandsteinfassade. Nach dem Krieg und seinen Zerstörungen wurde das Mansarddach durch die Aufstockung mit einem Vollgeschoss ersetzt.

Auf der westlichen Straßenseite haben sich zum Teil qualitätvolle Wohnhäuser erhalten. Hervorzuheben ist ein dreiflügeliges zweistöckiges Wohnhaus, dessen südlicher Flügel 1882 vom Architekten Gustav Ziegler für den Rittmeister Ernst von Saucken gebaut wurde. 1883 wurde der nördliche Flügel des Wohnhauses von der Baufirma Reiss und Richard mit schön gegliederter Sandsteinfassade errichtet. Der die beiden Wohnhäuser verbindende Mittelteil ist jedoch nicht mehr erhalten (Fichtestr. 3a, 5).

Antje Gillich 2012

Literatur

Isolde und Paul Brunner. Baudenkmale im Kaiserreich. Beispiele von Werken ehemaliger Professoren und Absolventen der Baugewerkeschule, in: Spuren in der Stadt. Beiträge der Fachhochschule Karlsruhe - Hochschule für Technik zur Karlsruher Stadtentwicklung 1878 - 2003, Karlsruhe 2003, S. 49-77.