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De:Lexikon:top-3124: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Top-3124_Plätzebuch_Müller-Gmelin_S_206.jpg|200px|thumb|left|Der Friedrichsplatz im Sommer 2002, Foto: Monika Müller-Gmelin, Bildstelle Stadt Karlsruhe.]]
[[Datei:Top-3124_Plätzebuch_Müller-Gmelin_S_206.jpg|200px|thumb|left|Der Friedrichsplatz im Sommer 2002, Foto: Monika Müller-Gmelin, Bildstelle Stadt Karlsruhe.]]


=Friedrichsplatz=
=Friedrichsplatz=


Der heute etwa 133 mal 117 Meter große Platz entstand seit 1862 auf dem Gebiet des Erbprinzengartens, weil Großherzog <lex id="bio-0571">Friedrich I.</lex> entschieden hatte, hier ein neues Gebäude zur Unterbringung der <lex id="ins-0837">Großherzoglichen Sammlungen</lex> errichten zu lassen. Zunächst wurden am nördlichen Rand des Gartens bis 1869 sechs repräsentative Bürgerhäuser gebaut. Auf Initiative der Bauherren war der zukünftige Platz bereits 1866 nach Großherzog Friedrich I. benannt worden. An der verlängerten <lex id="top-1658">Lammstraße</lex> wurden nördlich der <lex id="top-0657">Erbprinzenstraße</lex> weitere Bürgerhäuser sowie ein die Lammstraße überspannender dreiachsiger Torbogen errichtet. Südlich der Erbprinzenstraße stellte Adolf Helbig 1875 den Neubau für die Eisenbahnverwaltung fertig. Das den Platz im Süden begrenzende monumentale Sammlungsgebäude, das heutige <lex id="ins-0837">Naturkundemuseum</lex>, war bereits 1873 bezogen worden.
Der heute etwa 133 mal 117 Meter große Platz entstand seit 1862 auf dem Gebiet des <lex id="top-1028">Erbprinzengartens</lex>, weil Großherzog <lex id="bio-0571">Friedrich I.</lex> entschieden hatte, hier ein neues Gebäude zur Unterbringung der <lex id="ins-0837">Großherzoglichen Sammlungen</lex> errichten zu lassen. Zunächst wurden am nördlichen Rand des Gartens bis 1869 sechs repräsentative Bürgerhäuser gebaut. Auf Initiative der Bauherren war der zukünftige Platz bereits 1866 nach Großherzog Friedrich I. benannt worden. An der verlängerten <lex id="top-1658">Lammstraße</lex> wurden nördlich der <lex id="top-0657">Erbprinzenstraße</lex> weitere Bürgerhäuser sowie ein die Lammstraße überspannender dreiachsiger Torbogen errichtet. Südlich der Erbprinzenstraße stellte <lex id="bio-0207">Adolf Helbling</lex> 1875 den Neubau für die Eisenbahnverwaltung fertig. Das den Platz im Süden begrenzende monumentale Sammlungsgebäude, das heutige <lex id="ins-0837">Naturkundemuseum</lex>, war bereits 1873 bezogen worden.


Zeitgleich hatte man mit der Gestaltung des davor gelegenen südlichen Friedrichsplatzes begonnen, der wie der bereits 1870 umgestaltete nördliche Teil begrünt, mit Gaslaternen bestückt und von einer gusseisernen Einfriedung umgeben wurde. Wege und Freiflächen setzten die Einteilung des nördlichen Platzes fort, um trotz der trennenden Straße und der Einfriedungen die Zusammengehörigkeit der Anlage vor Augen zu führen. An der offenen Bebauung im Westen des Platzes mit dem Ministerium des Äußeren, der <lex id="ins-1250">Stephanskirche</lex> mit Pfarrhaus und dem <lex id="ins-1355">Ständehaus</lex> wurde nichts verändert. Planungen zur Errichtung eines Standbilds zu Ehren Friedrichs I. sowie zur Umgestaltung der Anlage wurden durch den Ausbruch des <lex id="ereig-0068">Ersten Weltkrieges</lex> unterbrochen und später nicht wieder aufgenommen.
Zeitgleich hatte man mit der Gestaltung des davor gelegenen südlichen Friedrichsplatzes begonnen, der wie der bereits 1870 umgestaltete nördliche Teil begrünt, mit Gaslaternen bestückt und von einer gusseisernen Einfriedung umgeben wurde. Wege und Freiflächen setzten die Einteilung des nördlichen Platzes fort, um trotz der trennenden Straße und der Einfriedungen die Zusammengehörigkeit der Anlage vor Augen zu führen. An der offenen Bebauung im Westen des Platzes mit dem <lex id="ins-1643">Ministerium des Äußeren</lex>, der <lex id="ins-1250">Stephanskirche</lex> mit Pfarrhaus und dem <lex id="ins-1355">Ständehaus</lex> wurde nichts verändert. Planungen zur Errichtung eines Standbilds zu Ehren Friedrichs I. sowie zur Umgestaltung der Anlage wurden durch den Ausbruch des <lex id="ereig-0068">Ersten Weltkrieges</lex> unterbrochen und später nicht wieder aufgenommen.


Die Zerstörungen des <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkriegs</lex> und die folgenden Räumarbeiten ließen dann später nur wenig von der ursprünglichen Bausubstanz übrig. Bei der Wiederherstellung des Platzes nach dem Bau der Tiefgarage Mitte der 1970er-Jahre orientierte sich Stadtbaudirektor Theo Schlüter dann wieder an der ursprünglichen Anlage und verband diese mit damals zeitgemäßen Vorstellungen.
Die Zerstörungen des <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkriegs</lex> und die folgenden Räumarbeiten ließen dann später nur wenig von der ursprünglichen Bausubstanz übrig. Bei der Wiederherstellung des Platzes nach dem Bau der Tiefgarage Mitte der 1970er-Jahre orientierte sich Stadtbaudirektor Theo Schlüter dann wieder an der ursprünglichen Anlage und verband diese mit damals zeitgemäßen Vorstellungen.

Aktuelle Version vom 14. November 2018, 17:05 Uhr


Der Friedrichsplatz im Sommer 2002, Foto: Monika Müller-Gmelin, Bildstelle Stadt Karlsruhe.

Friedrichsplatz

Der heute etwa 133 mal 117 Meter große Platz entstand seit 1862 auf dem Gebiet des Erbprinzengartens, weil Großherzog Friedrich I. entschieden hatte, hier ein neues Gebäude zur Unterbringung der Großherzoglichen Sammlungen errichten zu lassen. Zunächst wurden am nördlichen Rand des Gartens bis 1869 sechs repräsentative Bürgerhäuser gebaut. Auf Initiative der Bauherren war der zukünftige Platz bereits 1866 nach Großherzog Friedrich I. benannt worden. An der verlängerten Lammstraße wurden nördlich der Erbprinzenstraße weitere Bürgerhäuser sowie ein die Lammstraße überspannender dreiachsiger Torbogen errichtet. Südlich der Erbprinzenstraße stellte Adolf Helbling 1875 den Neubau für die Eisenbahnverwaltung fertig. Das den Platz im Süden begrenzende monumentale Sammlungsgebäude, das heutige Naturkundemuseum, war bereits 1873 bezogen worden.

Zeitgleich hatte man mit der Gestaltung des davor gelegenen südlichen Friedrichsplatzes begonnen, der wie der bereits 1870 umgestaltete nördliche Teil begrünt, mit Gaslaternen bestückt und von einer gusseisernen Einfriedung umgeben wurde. Wege und Freiflächen setzten die Einteilung des nördlichen Platzes fort, um trotz der trennenden Straße und der Einfriedungen die Zusammengehörigkeit der Anlage vor Augen zu führen. An der offenen Bebauung im Westen des Platzes mit dem Ministerium des Äußeren, der Stephanskirche mit Pfarrhaus und dem Ständehaus wurde nichts verändert. Planungen zur Errichtung eines Standbilds zu Ehren Friedrichs I. sowie zur Umgestaltung der Anlage wurden durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrochen und später nicht wieder aufgenommen.

Die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und die folgenden Räumarbeiten ließen dann später nur wenig von der ursprünglichen Bausubstanz übrig. Bei der Wiederherstellung des Platzes nach dem Bau der Tiefgarage Mitte der 1970er-Jahre orientierte sich Stadtbaudirektor Theo Schlüter dann wieder an der ursprünglichen Anlage und verband diese mit damals zeitgemäßen Vorstellungen.

Meinrad Welker 2011

Literatur

Wilfried Rößling: Friedrichsplatz, in: Manfred Koch (Hrsg.): Stadtplätze in Karlsruhe, Karlsruhe 2006, S. 206-213 (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Karlsruhe Bd. 26).