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De:Lexikon:top-3141: Unterschied zwischen den Versionen

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Das älteste im <lex id="ins-0806">Stadtarchiv</lex> erhaltene Bild des Lindenplatzes aus der Zeit vor 1886 zeigt die nördliche Seite des Platzes mit mehreren Häusern, zwei giebelständige Häuser von traufständigen Häusern umgeben. Im Vordergrund links auf dem noch spärlich mit Linden bepflanzten Platz steht das erste Mühlburger <lex id="top-3245">Kriegerdenkmal</lex>, das bald nach der <lex id="ereig-0038">Reichsgründung</lex> von den Einwohnern der Stadt errichtet worden war. Links daneben stand ein Nutzbrunnen, zunächst ein Pumpbrunnen, dann ein möglicherweise von der Mühlburger Firma <lex id="ins-0110">Seneca</lex> hergestellter Brunnen mit Becken. Der Platz war zu einem kleinen Teil gepflastert.


Auf diesem Platz haben wohl auch immer Kinder gespielt, obwohl es keine besonderen Einrichtungen für sie gab. Die Mühlburger <lex id="ABC-0000">XYZ</lex>Fußballgeschichte soll hier sogar ihren Anfang genommen haben, denn die Gründer des <lex id="ins-1211">1. FV Mühlburg</lex> 1895 Karl Roth und Max Lehmann spielten hier mit Gleichgesinnten seit Anfang der 1890er-Jahre.
Auf diesem Platz haben wohl auch immer Kinder gespielt, obwohl es keine besonderen Einrichtungen für sie gab. Die Mühlburger <lex id="ereig-0105">Fußballgeschichte</lex> soll hier sogar ihren Anfang genommen haben, denn die Gründer des <lex id="ins-1211">1. FV Mühlburg</lex> 1895 Karl Roth und Max Lehmann spielten hier mit Gleichgesinnten seit Anfang der 1890er-Jahre.


Im <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkrieg</lex> wurden die Karl-Friedrich-Gedächtniskirche und auch der Lindenplatz von Bomben stark zerstört. Als die Arbeiten zum Wiederaufbau der Kirche begannen, wurde ein Teil des Lindenplatzes, dessen Bombentrichter die Gemeinde in Eigenarbeit 1947/48 eingeebnet hatte, zum Lagern des Baumaterials genutzt. Nach dem Krieg fanden hier offenbar auch wiederholt Kirchweihveranstaltungen statt, ehe 1951 die Karl-Friedrich-Gemeinde den Wunsch äußerte, den Platz wieder gärtnerisch anzulegen und ausschließlich wieder als Grünanlage zu verwenden.
Im <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkrieg</lex> wurden die Karl-Friedrich-Gedächtniskirche und auch der Lindenplatz von Bomben stark zerstört. Als die Arbeiten zum Wiederaufbau der Kirche begannen, wurde ein Teil des Lindenplatzes, dessen Bombentrichter die Gemeinde in Eigenarbeit 1947/48 eingeebnet hatte, zum Lagern des Baumaterials genutzt. Nach dem Krieg fanden hier offenbar auch wiederholt Kirchweihveranstaltungen statt, ehe 1951 die Karl-Friedrich-Gemeinde den Wunsch äußerte, den Platz wieder gärtnerisch anzulegen und ausschließlich wieder als Grünanlage zu verwenden.

Version vom 14. November 2018, 17:06 Uhr


Das älteste Foto des Kriegerdenkmals auf dem Lindenplatz, um 1885, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 174/123.
Blick zur südlichen Ecke Lindenplatz/Hardtstraße, links im Bild das Gasthaus Goldener Stern, davor der neue Brunnen, um 1910, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIIIb 146.
Der Blick von der Ecke Marktstraße/Sedanstraße auf den Lindenplatz, um 1936, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVc 48.
Der 1983 umgestaltete Lindenplatz mit Blick von der Ecke Markt-/Sedanstraße, 2002, Foto: Monika Müller-Gmelin, Bildstelle Stadt Karlsruhe.

Lindenplatz

Der Lindenplatz in Mühlburg war und ist gleichzeitig der Kirchplatz der Karl-Friedrich-Gedächtniskirche. Eine Kirche war erst 1719 entstanden. Vorher gab es einen Platz, auf dem Jahrmärkte stattfanden. Auch später fanden hier noch Märkte statt. Im Jahr 1903 ging der Teil des Platzes, auf dem die Karl-Friedrich-Gedächtniskirche steht, unentgeltlich in den Besitz der Kirche über. Er hieß inzwischen wegen seines Baumbestandes Lindenplatz, da es in Karlsruhe, in das Mühlburg 1886 eingemeindet wurde, bereits einen Marktplatz gab.

Der 4.682 Quadratmeter große Lindenplatz ist von zwei Seiten direkt bebaut, an der westlichen Seite wird er von der Hardtstraße begrenzt, die schmalere nördliche Seite ist mit zwei Häusern bebaut, die durch die Verlängerung der Glümerstraße vom eigentlichen Platz abgetrennt sind. An dem Platzrand gegenüber dem Kirchportal standen zur Zeit der Eingemeindung drei Häuser, darunter das Gasthaus zum Stern (Lindenplatz Nr. 2), seit 1899 Goldener Stern. Vermutlich war dieses Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert eines der ältesten Häuser am Lindenplatz. An der zwischen Ecke Lindenplatz/Sedanstraße und Glümerstraße gelegenen Seite des Lindenplatzes standen sechs Häuser. Besitzer waren in fünf Fällen Handwerker bzw. deren Witwen, ein Kaufmann, ein Wirt, ein Ökonom und ein Milchhändler.

Das älteste im Stadtarchiv erhaltene Bild des Lindenplatzes aus der Zeit vor 1886 zeigt die nördliche Seite des Platzes mit mehreren Häusern, zwei giebelständige Häuser von traufständigen Häusern umgeben. Im Vordergrund links auf dem noch spärlich mit Linden bepflanzten Platz steht das erste Mühlburger Kriegerdenkmal, das bald nach der Reichsgründung von den Einwohnern der Stadt errichtet worden war. Links daneben stand ein Nutzbrunnen, zunächst ein Pumpbrunnen, dann ein möglicherweise von der Mühlburger Firma Seneca hergestellter Brunnen mit Becken. Der Platz war zu einem kleinen Teil gepflastert.

Auf diesem Platz haben wohl auch immer Kinder gespielt, obwohl es keine besonderen Einrichtungen für sie gab. Die Mühlburger Fußballgeschichte soll hier sogar ihren Anfang genommen haben, denn die Gründer des 1. FV Mühlburg 1895 Karl Roth und Max Lehmann spielten hier mit Gleichgesinnten seit Anfang der 1890er-Jahre.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Karl-Friedrich-Gedächtniskirche und auch der Lindenplatz von Bomben stark zerstört. Als die Arbeiten zum Wiederaufbau der Kirche begannen, wurde ein Teil des Lindenplatzes, dessen Bombentrichter die Gemeinde in Eigenarbeit 1947/48 eingeebnet hatte, zum Lagern des Baumaterials genutzt. Nach dem Krieg fanden hier offenbar auch wiederholt Kirchweihveranstaltungen statt, ehe 1951 die Karl-Friedrich-Gemeinde den Wunsch äußerte, den Platz wieder gärtnerisch anzulegen und ausschließlich wieder als Grünanlage zu verwenden.

1965 wurde das 3.700 Quadratmeter große Gelände an die Stadt übergeben, die dort einen Kinderspielplatz anlegte, bis zur Anlage des Fliederplatzes als Kinderspielplatz im Jahr 1977 der einzige Spielplatz in Mühlburg. In diesem Zusammenhang wurde auch das Kriegerdenkmal an seine heutige Stelle in die südöstliche Ecke des Platzes versetzt. Als der Platz nach 17 Jahren zunehmend heruntergekommen war, drängten der Bürgerverein Mühlburg und beide evangelischen Pfarreien der Karl-Friedrich-Gedächtnis-Kirche auf eine Erneuerung des Platzes. Im Juli 1983 konnte der neugestaltete Platz dann eingeweiht werden.

Der Platz erhielt damit sein heutiges Gesicht. Rund herum können Autos parken, die den Platz auch in beiden Richtungen umfahren können. Von der alten Randbebauung des Platzes ist nichts mehr übrig, 1953 wurde das Haus an der Ecke Glümerstraße/Lindenplatz, eines der ältesten Dachziegelhäuschen Alt-Mühlburgs, abgerissen. 1965 verschwand das Haus Ecke Lindenplatz/Sedanstraße, neben dem Gasthaus Zum Stern. Damit gab es am Lindenplatz nur noch zwei alte Giebelhäuser, die Bäckerei Sonner und den Sternen. Letzterer wurde 1998 abgerissen und ist heute durch ein modernes Apartmenthaus ersetzt. Das Landesdenkmalamt hatte zwar die ortsgeschichtliche Bedeutung des Hauses gesehen, war aber wegen der zahlreichen Umbauten zu dem Schluss gekommen, dass gegen einen Abbruch keine denkmalpflegerischen Einwände erhoben werden könnten.

Ernst Otto Bräunche 2016

Literatur

Ernst Otto Bräunche: Lindenplatz, in: Stadtplätze in Karlsruhe, hrsg. vom Stadtarchiv Karlsruhe durch Manfred Koch, Karlsruhe 2003, S. 327-331 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 26).