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De:Lexikon:ort-0102: Unterschied zwischen den Versionen

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Vor der <lex id="ins-1273">Heilig-Geist-Kirche</lex> in <lex id="top-0506">Daxlanden</lex>.<br/ ><br/ >
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Anfang der 1990er-Jahre schrieb die Städtische Kunstkommission in Kooperation mit den Daxlander Vereinen einen Brunnenwettbewerb für den Vorplatz der 1910-1912 erbauten Heilig-Geist-Kirche aus. Der Maler und Bildhauer <lex id="bio-1061">Ulrich J. Sekinger</lex> gewann den Wettbewerb, der einen inhaltlichen Bezug des Brunnens zur Ortsgeschichte zur Vorgabe gemacht hatte.
Anfang der 1990er-Jahre schrieb die <lex id="ins-1609">Städtische Kunstkommission</lex> in Kooperation mit den Daxlander Vereinen einen Brunnenwettbewerb für den Vorplatz der 1910-1912 erbauten Heilig-Geist-Kirche aus. Der Maler und Bildhauer <lex id="bio-1061">Ulrich J. Sekinger</lex> gewann den Wettbewerb, der einen inhaltlichen Bezug des Brunnens zur Ortsgeschichte zur Vorgabe gemacht hatte.


Der Schlaucherbrunnen zeigt eine steinerne architektonische Anlage, die als Grundlage für den bildhauerischen Schmuck – vier Relieftafeln und eine vollplastische Figur aus Bronze – dient. Aus einem runden, in den Boden eingelassenen Wasserbecken erhebt sich ein säulenartiger, von vier Stelen umstellter Brunnenstock, der oberhalb seines architravähnlichen Abschlusses eine weit auskragende Brunnenschale trägt, in deren Mitte ein nackter Knabe mit einem großen Fisch steht. Aus dem Maul des Fisches steigt fontäneartig das Wasser empor, um dann wie ein transparenter Schleier über Schale und den Ring dem unteren Becken zugeführt zu werden. Der Knabe mit dem Fisch sowie drei der vier an den Stelen eingelassenen Relieftafeln stellen die wichtigsten Existenzgrundlagen der früheren Dorfbewohner dar: Fischerei, Goldwäscherei und Landwirtschaft. Die vierte Tafel zeigt das ehemalige Dorfwappen, das bis zur Eingemeindung von Daxlanden 1910 Rechtsgültigkeit besaß.
Der Schlaucherbrunnen zeigt eine steinerne architektonische Anlage, die als Grundlage für den bildhauerischen Schmuck – vier Relieftafeln und eine vollplastische Figur aus Bronze – dient. Aus einem runden, in den Boden eingelassenen Wasserbecken erhebt sich ein säulenartiger, von vier Stelen umstellter Brunnenstock, der oberhalb seines architravähnlichen Abschlusses eine weit auskragende Brunnenschale trägt, in deren Mitte ein nackter Knabe mit einem großen Fisch steht. Aus dem Maul des Fisches steigt fontäneartig das Wasser empor, um dann wie ein transparenter Schleier über Schale und den Ring dem unteren Becken zugeführt zu werden. Der Knabe mit dem Fisch sowie drei der vier an den Stelen eingelassenen Relieftafeln stellen die wichtigsten Existenzgrundlagen der früheren Dorfbewohner dar: Fischerei, Goldwäscherei und Landwirtschaft. Die vierte Tafel zeigt das ehemalige Dorfwappen, das bis zur Eingemeindung von Daxlanden 1910 Rechtsgültigkeit besaß.

Version vom 6. August 2015, 07:43 Uhr

Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS XIVb 190.

Schlaucherbrunnen

Vor der Heilig-Geist-Kirche in Daxlanden.

Anfang der 1990er-Jahre schrieb die Städtische Kunstkommission in Kooperation mit den Daxlander Vereinen einen Brunnenwettbewerb für den Vorplatz der 1910-1912 erbauten Heilig-Geist-Kirche aus. Der Maler und Bildhauer Ulrich J. Sekinger gewann den Wettbewerb, der einen inhaltlichen Bezug des Brunnens zur Ortsgeschichte zur Vorgabe gemacht hatte.

Der Schlaucherbrunnen zeigt eine steinerne architektonische Anlage, die als Grundlage für den bildhauerischen Schmuck – vier Relieftafeln und eine vollplastische Figur aus Bronze – dient. Aus einem runden, in den Boden eingelassenen Wasserbecken erhebt sich ein säulenartiger, von vier Stelen umstellter Brunnenstock, der oberhalb seines architravähnlichen Abschlusses eine weit auskragende Brunnenschale trägt, in deren Mitte ein nackter Knabe mit einem großen Fisch steht. Aus dem Maul des Fisches steigt fontäneartig das Wasser empor, um dann wie ein transparenter Schleier über Schale und den Ring dem unteren Becken zugeführt zu werden. Der Knabe mit dem Fisch sowie drei der vier an den Stelen eingelassenen Relieftafeln stellen die wichtigsten Existenzgrundlagen der früheren Dorfbewohner dar: Fischerei, Goldwäscherei und Landwirtschaft. Die vierte Tafel zeigt das ehemalige Dorfwappen, das bis zur Eingemeindung von Daxlanden 1910 Rechtsgültigkeit besaß.

Am 4. September 1993 wurde die Brunnenanlage in Betrieb genommen, die östlich noch einen einfachen Laufbrunnen aufweist, der den vorbeikommenden Passanten Trinkwasser spendet und zugleich auf einer bronzenen Inschrifttafel die wichtigsten Daten zum Schlaucherbrunnen nennt.

Katja Förster 2012

Literatur

Katja Förster: Märkte und ihre Brunnen in Karlsruhe, in: Katja Förster, Markus Gruber, Matthias Maier: Märkte und ihre Brunnen, Karlsruhe 2011, S. 63-65 (= Häuser- und Baugeschichte. Schriftenreihe des Stadtarchivs Karlsruhe Bd. 11).