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Kriegerdenkmal in ()

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Kriegerdenkmal (Erster Weltkrieg) auf dem Friedhof in Rintheim, vor 1930, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVb 755.

Kriegerdenkmal in Rintheim (Erster Weltkrieg)

Von 1921-1975 im östlichen Teil des Rintheimer Friedhofs.

Nach dem Ersten Weltkrieg bildete sich in Rintheim ein Komitee für die Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung an ihre im Ersten Weltkrieg gefallenen 75 Soldaten. Den Vorstand übernahm Friedrich Kastner, der als Vorsitzender des Rintheimer Militärvereins bereits von 1907 bis 1911 an der Erneuerung des ersten Rintheimer Kriegerdenkmals zu Ehren der Gefallenen des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 mitgewirkt hatte. Der Architekt und Leiter des Städtischen Hochbauamts Friedrich Beichel, der schon für die Erneuerung des früheren Ehrenmals Entwürfe gefertigt hatte, wurde auch jetzt mit der Konzeption betraut.

Sein Entwurf zeigte eine etwa drei Meter hohe Stele aus rotem Sandstein. Auf einer quadratischen Bodenplatte war eine zweite Platte von geringerem Durchmesser angebracht, die als Basis eines hohen rechteckigen Postaments diente, das von einem zurückspringenden quadratischen Kubus mit auskragendem pyramidalem Abschluss bekrönt wurde. Das flach belassene Postament, an dessen vier Seiten der Widmungstext und die Namen der 75 Gefallenen eingemeißelt waren, stand in einem künstlerischen Gegensatz zu dem plastisch ausgebildeten, mit Ehreninsignien verzierten Würfel. Dessen vier Seiten zeigten jeweils einen mit Bändern dekorativ umschlungenen Lorbeerkranz, wobei der Kranz an der Stirnseite über der Widmung in seiner Mitte noch das Eiserne Kreuz fasste.

Für die Ausführung des Monuments, das auf dem Rintheimer Friedhof aufgestellt werden sollte, da einige der Gefallenen hier bestattet waren, veranschlagte Beichel rund 10.000 Reichsmark (RM). Bis zum Frühjahr 1921 hatte das Komitee durch Haussammlungen und Spenden verschiedener Vereine 7.000 RM gesammelt. Als die Stadtverwaltung statt den erhofften 3.000 RM lediglich 1.000 RM beisteuerte, musste das Komitee die fehlende Differenz mit weiteren Spenden ausgleichen.

Am 25. September 1921 konnte endlich das Denkmal auf dem Rintheimer Friedhof in Anwesenheit von Bürgermeister Hermann Schneider feierlich enthüllt werden. Planungen für eine Aussegnungshalle auf dem östlichen Friedhofsterrain verlangten Mitte der 1970er-Jahre nach seiner Versetzung. Da die Kosten für Instandsetzung und Transport sehr hoch ausfielen und es außerdem im westlichen Friedhofsbereich seit 1958 eine Gedenkstätte für die Gefallenen der letzten drei Kriege, des Deutsch-Französischen und der beiden Weltkriege, gab, wurden das Kriegerdenkmal, wie auch das 1911 erneuerte und seit 1954 in unmittelbarer Nachbarschaft stehende Denkmal für die Opfer von 1870/71 auf einstimmigen Beschluss der beteiligten Institutionen im Sommer 1975 entfernt.

Katja Förster 2013

Literatur

Ursula Merkel: Kriegerdenkmal in Rintheim (Erster Weltkrieg), in: Gerlinde Brandenburger/Manfred Großkinsky/Gerhard Kabierske/Ursula Merkel/Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, 2. Aufl. Karlsruhe 1989, S. 547-549 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 7).