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Version vom 14. November 2018, 17:18 Uhr


Denkmal für die Fliegeropfer des Ersten Weltkriegs, Stadtarchiv Karlsruhe 11/DigA 43/32 DO.

Denkmal für die Fliegeropfer des Ersten Weltkriegs

Vorderseite des Grabfelds 37 auf dem Karlsruher Hauptfriedhof.

Im Ersten Weltkrieg wurde Karlsruhe von insgesamt 14 Fliegerangriffen heimgesucht, bei denen es 168 Todesopfer gab. Bei dem schwersten Angriff am 22. Juni 1916 trafen Bomben den Festplatz und dessen Umgebung, wo gerade der Zirkus Hagenbeck an der Ecke Ettlinger/Kriegsstraße gastierte. Dabei kamen 71 Kinder und 49 Erwachsene ums Leben. Noch während des Ersten Weltkriegs wurde auf dem Hauptfriedhof für die Opfer der Luftangriffe eine Ehrenanlage geschaffen, in der die Mehrzahl von ihnen bestattet wurde. Zusätzlich gab es 1919 den Versuch zur Errichtung eines zusätzlichen Denkmals. Trotz eines dazu durchgeführten Kunstwettbewerbs ist es in den 1920er-Jahren nicht realisiert worden.

1991 kam die Diskussion über die Aufstellung eines Denkmals erneut auf, als sich mehrere Karlsruher Bürgerinnen und Bürger über das Fehlen eines solchen Denkmals in der Kriegsopferanlage – vor allem für die Toten des Fliegerangriffs auf den Zirkus Hagenbeck – beklagten. Daraufhin beauftragte die Karlsruher Stadtverwaltung den Bildhauer Gerhard Karl Huber mit der Fertigung einer Kriegstotengedenkstele. Die aus Buntsandstein geschaffene quadratische Stele hat eine Höhe von drei Metern. Auf ihr befindet sich ein auf die Spitze gestellter Würfel, der symbolhaft für die "bis dahin unbekannte und unberechenbare Gewalt von oben" steht. Am 6. April 1993 wurde das Denkmal durch Bürgermeister Heinz Fenrich eingeweiht.

Der auf drei Seiten der Stele angebrachte Text lautet: "Den Toten der Luftangriffe auf Karlsruhe im Weltkrieg 1914-1918. Die Mahnung zu Umkehr blieb ungehört. Der Einsatz von Luftwaffen machte die Kriege total. Kinder, Frauen und Greise wurden auch fern der Front zu Kriegsteilnehmern. Der Erste Weltkrieg forderte in Deutschland 768 Luftkriegstote, 168 davon allein in Karlsruhe. Grenznahe deutsche und französische Städte wurden aus der Luft angegriffen. Der schwerste Luftangriff am 22. Juni 1916 forderte 120 Menschenleben. 71 Kinder, die an diesem Fronleichnamstag den Zirkus Hagenbeck am Festplatz besuchten, waren unter den Toten."

René Gilbert 2016

Quelle

StadtAK 8/ZGS 22a.

Literatur

Ursula Merkel: Der Wettbewerb um ein Denkmal für die Fliegeropfer des Ersten Weltkriegs, in: Leonhard Müller/Manfred Koch (Hrsg.): Blick in die Geschichte. Karlsruher stadthistorische Beiträge 1993-1998, Karlsruhe 1998, S. 295 f.; Karl Zahn: Gräber, Grüfte, Trauerstätten. Der Karlsruher Hauptfriedhof, Karlsruhe 2001, S. 121 f. (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 24); Anett Beckmann: Mentalitätsgeschichtliche und ästhetische Untersuchungen der Grabmalsplastik des Karlsruher Hauptfriedhofes, Karlsruhe 2006, S. 137.