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De:Lexikon:ort-0044: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 14. November 2018, 17:19 Uhr


Gedenkstein für 986 von den Nationalsozialisten ermordete Juden, Foto: Arthur Mehlstäubler 2016, Stadtarchiv Karlsruhe 11/DigA 43/107 DO.

Gedenkstein für 986 von den Nationalsozialisten ermordete Juden

Rechts der Abdankungshalle auf dem jüdisch-liberalen Friedhof.

1998 schlug die Stadt Karlsruhe vor, an geeigneter Stelle einen Gedenkstein aufzustellen, auf der die Namen aller während der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten oder durch Verfolgung ums Leben gekommenen jüdischen Karlsruher Bürgerinnen und Bürger stehen sollten, für die es keine Grabstätte gab. Die auf der Tafel genannten 986 Namen wurden dem Buch "Hakenkreuz und Judenstern – das Schicksal der Karlsruher Juden im Dritten Reich" von Josef Werner entnommen, das wiederum die Grundlage für die Erstellung des vom Stadtarchiv Karlsruhe betreuten Gedenkbuchs für die Karlsruher Juden bildete. Mittlerweile enthält das Gedenkbuch 1.062 Namen.

Die Gedenktafel ist 2,42 Meter hoch, 2,8 Meter breit und 30 Zentimeter tief und besteht aus schwedischem Granit. Über der Tafel ist auf dem horizontal ausgerichteten Granitblock zentral ein Davidstern eingraviert. Die Gedenktafel trägt in hebräischen Buchstaben die Inschrift: "Gedenket aller Seelen von Juden der heiligen Gemeinde der Stadt Karlsruhe, die in der Schoa ermordet wurden" sowie die hebräische Formel: "Seine Seele möge eingebunden sein im Bunde des ewigen Lebens". Darunter folgt in lateinischer Schrift auf Deutsch der Satz: "Den von den Nationalsozialisten ermordeten Karlsruher Juden zum Gedenken". Anschließend sind in alphabetischer Reihenfolge 986 Namen eingraviert, wobei die Schriftgröße einen Zentimeter beträgt.

Die Gedenktafel wurde von Gerhard Karl Huber geschaffen und am 28. Januar 2001, einen Tag nach dem offiziellen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, durch Oberbürgermeister Heinz Fenrich und Solange Rosenberg, Vorsitzende der jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe, enthüllt.

René Gilbert 2016

Quellen

Badische Neueste Nachrichten vom 29. Januar 2001; StadtZeitung vom 2. Februar 2001, http://www1.karlsruhe.de/Aktuell/Stadtzeitung01/sz0504.htm (Zugriff am 13. November 2016); https://www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/gedenkbuch.de (Zugriff am 8. August 2017).

Literatur

Karl Zahn: Gräber, Grüfte, Trauerstätten. Der Karlsruher Hauptfriedhof, Karlsruhe 2001, S. 146 f. (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 24); Ernst Otto Bräunche: Erinnerungskultur in Karlsruhe, in: Geschichte und Erinnerungskultur. 22. Oktober 1940 – Die Deportation der badischen und saarpfälzischen Juden in das Lager Gurs, hrsg. vom Stadtarchiv Karlsruhe durch Ernst Otto Bräunche und Volker Steck, Karlsruhe 2010, S. 83-90, hier S. 84, S. 86.