Menü
Suche

De:Lexikon:bio-0012: Unterschied zwischen den Versionen

Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 20: Zeile 20:
=Jäger, Adolf Friedrich=
=Jäger, Adolf Friedrich=


Verwaltungsbeamter, <lex id="XX">Oberbürgermeister</lex>, *25. Juli 1873 Emmendingen, †30. März 1955 K, ev., verh. Irma Elisabetha geb. Fuhrmann, 3 Kinder.
Verwaltungsbeamter, <lex id="XX">Oberbürgermeister</lex>, * 25. Juli 1873 Emmendingen, † 30. März 1955 Karlsruhe, ev., Irma Elisabetha Fuhrmann, 3 Kinder.


Nach der höheren Bürgerschule Emmendingen absolvierte J. eine Ausbildung zum Aktuar und Amtsrevidenten und war seit 1888 in verschiedenen badischen Bezirksämtern tätig. Am 15. Juli 1903 begann er seine Tätigkeit für die Stadt K als Revisionsassistent und stieg bis 1928 zum Direktor der Stadthauptkasse auf.
Nach der höheren Bürgerschule Emmendingen absolvierte Jäger eine Ausbildung zum Aktuar und Amtsrevidenten und war seit 1888 in verschiedenen badischen Bezirksämtern tätig. Am 15. Juli 1903 begann er seine Tätigkeit für die Stadt Karlsruhe als Revisionsassistent und stieg bis 1928 zum Direktor der Stadthauptkasse auf.
Am 1. Mai 1930 trat J. in die <lex id="XX">NSDAP</lex> ein und übernahm im Spätjahr im <lex id="XX">Bürgerausschuss</lex> den Vorsitz der NSDAP-Fraktion. Innerhalb der Partei hatte er als ausgewiesener Verwaltungsfachmann bereits vor seinem offiziellen Parteieintritt 1929 die Stelle eines Referenten für Wirtschafts- und Gemeindepolitische Fragen inne und wurde 1930 Politischer Leiter und Gauamtsleiter zur besonderen Verwendung. Die für einen Beamten frühe Zugehörigkeit zur NSDAP kam ihm ebenso wie seine Beteiligung an der K <lex id="XX">Rathausschlacht</lex> bei seiner Berufung zum kommissarischen, dann zum ordentlichen Oberbürgermeister 1933 zustatten. Mit dem Erreichen der Altersgrenze musste J. zum 1. August 1938 in den Ruhestand treten.
Am 1. Mai 1930 trat Jäger in die <lex id="XX">NSDAP</lex> ein und übernahm im Spätjahr im <lex id="XX">Bürgerausschuss</lex> den Vorsitz der NSDAP-Fraktion. Innerhalb der Partei hatte er als ausgewiesener Verwaltungsfachmann bereits vor seinem offiziellen Parteieintritt 1929 die Stelle eines Referenten für Wirtschafts- und Gemeindepolitische Fragen inne und wurde 1930 Politischer Leiter und Gauamtsleiter zur besonderen Verwendung. Die für einen Beamten frühe Zugehörigkeit zur NSDAP kam ihm ebenso wie seine Beteiligung an der Karlsruher <lex id="XX">Rathausschlacht</lex> bei seiner Berufung zum kommissarischen, dann zum ordentlichen Oberbürgermeister 1933 zustatten. Mit dem Erreichen der Altersgrenze musste Jäger zum 1. August 1938 in den Ruhestand treten.
Nach dem Krieg wurde J. in seinem ersten Verfahren vor der <lex id="XX">Spruchkammer</lex> 1949 als Belasteter eingestuft und zu einer Strafe in Höhe von 10 % seines Vermögens verurteilt. Die Berufungsinstanz hob 1950 dieses Urteil auf und machte ihn zum Mitläufer. Das Ruhegehalt wurde trotz seiner Klage aus den Bezügen als Stadtkassendirektor und nicht als Oberbürgermeister berechnet.
Nach dem Krieg wurde Jäger in seinem ersten Verfahren vor der <lex id="XX">Spruchkammer</lex> 1949 als Belasteter eingestuft und zu einer Strafe in Höhe von 10 % seines Vermögens verurteilt. Die Berufungsinstanz hob 1950 dieses Urteil auf und machte ihn zum Mitläufer. Das Ruhegehalt wurde trotz seiner Klage aus den Bezügen als Stadtkassendirektor und nicht als Oberbürgermeister berechnet.
<div style="text-align:right;">''Br 2012''</div>
<div style="text-align:right;">''Br 2012''</div>


Zeile 33: Zeile 33:
Ernst Otto Bräunche: Karlsruhe im „Dritten Reich“, in: Susanne Asche, Ernst Otto Bräunche, Manfred Koch, Heinz Schmitt, Christina Wagner: Karlsruhe - Die Stadtgeschichte, Karlsruhe 1998, S. 461f.
Ernst Otto Bräunche: Karlsruhe im „Dritten Reich“, in: Susanne Asche, Ernst Otto Bräunche, Manfred Koch, Heinz Schmitt, Christina Wagner: Karlsruhe - Die Stadtgeschichte, Karlsruhe 1998, S. 461f.
==Bildnachweis==
==Bildnachweis==
StadtAK 8/Alben 005, 173a (Adolf Friedrich Jäger bei seiner Abschiedsrede als Oberbürgermeister, 29. Juli 1938.)
StadtAK 8/Alben 005, 173a (Adolf Friedrich Jäger bei seiner Abschiedsrede als Oberbürgermeister, 29. Juli 1938).

Version vom 19. November 2014, 11:31 Uhr

Bio-0012 Jaeger Adolf Friedrich 8 Alben5 s173 a.jpg

<lexmeta name="name" type="string" value="Jäger, Adolf Friedrich"/>

<lexmeta name="birth" type="date" value="25.07.1873"/> <lexmeta name="birth" type="string" value="Emmendingen"/>

<lexmeta name="death" type="date" value="30.3.1955"/> <lexmeta name="death" type="string" value="Karlsruhe"/>

<lexmeta name="profession" type="string" value="Oberbürgermeister"/>


<lexmeta name="keywords" type="string" value="Nationalsozialismus"/>

<lexmeta name="author" type="string" value="Br"/>


Jäger, Adolf Friedrich

Verwaltungsbeamter, Oberbürgermeister, * 25. Juli 1873 Emmendingen, † 30. März 1955 Karlsruhe, ev., ∞ Irma Elisabetha Fuhrmann, 3 Kinder.

Nach der höheren Bürgerschule Emmendingen absolvierte Jäger eine Ausbildung zum Aktuar und Amtsrevidenten und war seit 1888 in verschiedenen badischen Bezirksämtern tätig. Am 15. Juli 1903 begann er seine Tätigkeit für die Stadt Karlsruhe als Revisionsassistent und stieg bis 1928 zum Direktor der Stadthauptkasse auf. Am 1. Mai 1930 trat Jäger in die NSDAP ein und übernahm im Spätjahr im Bürgerausschuss den Vorsitz der NSDAP-Fraktion. Innerhalb der Partei hatte er als ausgewiesener Verwaltungsfachmann bereits vor seinem offiziellen Parteieintritt 1929 die Stelle eines Referenten für Wirtschafts- und Gemeindepolitische Fragen inne und wurde 1930 Politischer Leiter und Gauamtsleiter zur besonderen Verwendung. Die für einen Beamten frühe Zugehörigkeit zur NSDAP kam ihm ebenso wie seine Beteiligung an der Karlsruher Rathausschlacht bei seiner Berufung zum kommissarischen, dann zum ordentlichen Oberbürgermeister 1933 zustatten. Mit dem Erreichen der Altersgrenze musste Jäger zum 1. August 1938 in den Ruhestand treten. Nach dem Krieg wurde Jäger in seinem ersten Verfahren vor der Spruchkammer 1949 als Belasteter eingestuft und zu einer Strafe in Höhe von 10 % seines Vermögens verurteilt. Die Berufungsinstanz hob 1950 dieses Urteil auf und machte ihn zum Mitläufer. Das Ruhegehalt wurde trotz seiner Klage aus den Bezügen als Stadtkassendirektor und nicht als Oberbürgermeister berechnet.

Br 2012


Quelle

StadtAK 1/POA 1425 a u. b, 1442.

Literatur

Ernst Otto Bräunche: Karlsruhe im „Dritten Reich“, in: Susanne Asche, Ernst Otto Bräunche, Manfred Koch, Heinz Schmitt, Christina Wagner: Karlsruhe - Die Stadtgeschichte, Karlsruhe 1998, S. 461f.

Bildnachweis

StadtAK 8/Alben 005, 173a (Adolf Friedrich Jäger bei seiner Abschiedsrede als Oberbürgermeister, 29. Juli 1938).