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De:Lexikon:bio-0046

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Wilhelm Klose

Kunstmaler, XYZStadtverordneter, XYZEhrenbürger, * 10. November 1830 Karlsruhe, † 31. August 1914, ev., ledig.

Sein Vater war XYZWilhelm Friedrich Klose und dessen Bruder, der Bankier und Oberbürgermeister XYZAugust Klose, sein Taufpate. Angeregt und gefördert durch Familienangehörige wie XYZCarl Friedrich Frommel und XYZMoritz von Schwind begab sich Klose nach Abschluss der Schulzeit am Karlsruher XYZGymnasium 1846 nach München, wo er sich beeinflusst von Christian Morgenstern und Carl Rottmann der Landschaftsmalerei zuwandte. Dem Studium in München folgte 1851-1853 ein Aufenthalt in Italien. Danach ließ sich Klose in seiner Heimatstadt nieder und lebte bei seinem Onkel in der Villa Klose vor dem XYZEttlinger Tor. Das Familienvermögen erlaubte ihm zahlreiche Reisen nach Italien, Griechenland, Kleinasien und Ägypten, wo er die Motive für seine Malerei fand. Ohne Rücksicht auf Verkaufserlöse konnte Klose zeitlebens seine idealisierten antiken, mediterranen Landschaften schaffen. Im Garten der Villa Klose hat er sich dafür 1871 von XYZJosef Durm ein älteres, von XYZJoseph Berckmüller geplantes Gartenhaus zu einem Atelier umbauen lassen und dieses mit eigenen Wandgemälden ausgestattet. 1944 wurde das Anwesen der Familie Klose bei einem XYZLuftangriff zerstört. Zusammen mit seinem Bruder, dem kaiserlich und königlichen. Hauptmann im Generalstab Karl Klose und XYZJoseph Viktor von Scheffel, die als Kinder im Hause der Eltern der Klose-Brüder groß wurden, scharte Klose einen größeren Kreis von Künstlern um sich. Nahezu ein halbes Jahrhundert bestand diese „Donnerstagsgesellschaft“, wo sich unter vielen anderen auch Josef Durm, Moritz von Schwind, XYZAugust Vischer, XYZFriedrich Heer und XYZFerdinand Keller trafen.

Wilhelm Klose nutzte sein ererbtes Vermögen nicht allein, um seinen Neigungen zu leben. Er übernahm 1876-1908 als Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Verantwortung für die Geschicke der Stadt. Darüber hinaus war er ein großzügiger Kunstmäzen und wohltätiger Stifter. So spendete er unter anderem dem XYZMännerhilfsverein einen größeren Betrag für die Einrichtung einer XYZVolksbibliothek, die später in die XYZStadtbibliothek eingegliedert wurde. Er stiftete auch zur Förderung bedürftiger Künstler und für Kranke. Groß ist die Zahl der Kunstwerke, die er der Stadt für Plätze und öffentliche Gebäude stiftete, darunter auch eigene Malereien. Die unruhigen Zeitläufte nicht überstanden haben unter anderem Gemälde und Plastiken für die Festhalle, die Wandgemälde im XYZPalais Bürklin, die Bronzefiguren und die Giebelplastik am XYZRathaus und der XYZMalschbrunnen. Überdauert haben seine Bilder in der Rotunde des XYZVierortbades wie der von ihm gestiftete XYZHygieia-Brunnen davor und die Glasfenster in der XYZFriedhofskapelle. Das bei seinem Tod der Stadt vermachte Vermögen von 500.000 Mark zur Verschönerung der Stadt mit Kunstwerken zehrte sieben Jahre später die Inflation nahezu vollständig auf.

Klose war Ehrenmitglied des Vereins bildender Künstler und des XYZArbeiterbildungsvereins, er war Träger des XYZOrdens vom Zähringer Löwen I. Klasse und schon zu Lebzeiten benannte die Stadt 1896 die XYZKlosestraße. Zu seinem 70. Geburtstag verlieh ihm die Stadt 1900 die Ehrenbürgerwürde. Bestattet wurde er unter großer Teilnahme in der Familiengruft auf dem XYZHauptfriedhof.

Manfred Koch 2015

Quellen

Chronik der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe für das Jahr 1914, 30. Jg., Karlsruhe 1906, S. 168 f.; StadtAK 8/ZGS Persönlichkeiten.