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De:Lexikon:bio-0200: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 31. Oktober 2013, 22:58 Uhr

Bio-0200 Eiermann 8 BA Schlesiger A4 100 4 2.jpg

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Eiermann, Egon

Architekt, Möbeldesigner, Professor, *29. September 1904 Neuendorf, †19. Juli 1970 Baden-Baden, verh. 1. 1940 Charlotte, geb. Friedheim, 2. 1954 Brigitte, geb. Feyerabendt, 1 Tochter, 1 Sohn.

Nach baupraktischer Tätigkeit absolvierte E. 1923-1927 ein Architekturstudium an der TH Berlin-Charlottenburg u. a. als Meisterschüler bei Hans Poelzig. Nach Anstellungen bei der Karstadt AG und den Berliner Elektrizitätswerken machte er sich 1931 in Berlin selbstständig. 1943 verlegte er sein Büro nach Beelitz bei Berlin, wo er ein Krankenhaus baute. Von dort kam er nach 1945 über Stationen in Buchen und Mosbach im Odenwald 1947 als Professor für Architektur an die TH K, wo er bis 1962 lebte, mit Robert Hilgers ein Architekturbüro leitete und bis 1970 erfolgreich lehrte. 1951 war E. Gründungsmitglied des deutschen Rates für Formgebung.

In seinen frühen realisierten Einfamilienhäusern, Fabrikbauten und Ladeneinrichtungen verwendete E. konsequent das Gestaltungsvokabular des <lx id=“ereig-0127>Neuen Bauens</lex>: Sachlichkeit, Funktionalität und Transparenz. In den Jahren der Nazi-Diktatur verstand er es, mit Aufträgen für Fabrikbauten (Totalwerke Apolda, 1938/39), aber auch durch seine persönliche Überzeugungskraft die Modernität seiner Gestaltung beizubehalten. In der Nachkriegszeit avancierte E. zum führenden Architekten für Fabrik- (Taschentuchweberei Blumberg, 1949-1951; Ciba AG in Wehr/Baden, 1958) und Verwaltungsbauten (Abgeordnetenhochhaus Bonn, 1965-1969; IBM Stuttgart, 1967-1972; Olivetti Frankfurt, 1968-1972). Daneben entstanden Kirchen (Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin, 1957-1963) und Wohnhäuser (eigenes Haus Baden-Baden, 1959-1962). Internationale Anerkennung erfuhr E. für den mit Sep Ruf gestalteten deutschen Pavillon der Weltausstellung in Brüssel 1958. Viel kritisiert, wenn auch heute z. T. unter Denkmalschutz stehend, wurde seine Fassadengestaltung der Horten-Kaufhäuser. In K baute er das Versuchskraftwerk der TH (1951-1956, 1959-1962) und Gebäude für die Raffinerie DEA-Scholven (1961-1963).

E. beschäftigte sich neben der Architektur und Innenarchitektur auch mit dem Entwurf von Möbeln. Ab 1949 entstanden in Zusammenarbeit mit der Esslinger Firma Wilde & Spieth die ersten funktionellen und seriell produzierten Sitzmöbel aus Holz und Stahlrohr in Deutschland. Sie und seine Korbmöbel begründeten seinen Ruf als einflussreichster Möbelentwerfer der deutschen Nachkriegszeit.

E. erfuhr vielfache Ehrungen, darunter die Ehrendoktorwürde der TU Berlin (1965), das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik (1968), den Hugo-Häring-Preis (1969) und eine Sonderbriefmarke (2004). In K wurde 2009 die Egon-Eiermann-Allee nach ihm benannt.

am

Quelle:

Nachlass im SAAI, KIT.

Werke:

Egon Eiermann: Briefe des Architekten. 2. Auflage, Stuttgart 1997.

Litaratur:

Annemarie Jaeggi (Hrsg.): Egon Eiermann (1904–1970). Die Kontinuität der Moderne, Ostfildern-Ruit 2004; Arthur Mehlstäubler: Egon Eiermann. Die Möbel, Karlsruhe 1999.

Bildnachweis:

StadtAK 8/BA Schlesiger A4 100/4/2