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De:Lexikon:bio-0212: Unterschied zwischen den Versionen

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=Hans Kampffmeyer =
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Badischer Landeswohnungsbauinspektor, Mitbegründer der Gartenstadtbewegung, * 30. Januar 1876 Naumburg/Niederschlesien, † 28. Mai 1932 Frankfurt a. M., ev., ∞ 1907 Hilde Fischer, 3 Töchter, 1 Sohn.<br/ ><br/ >
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Der Sohn eines Mühlenbesitzers besuchte das Gymnasium in Landsberg/Warthe und studierte 1896-1898 in München, Berlin und Hannover Architektur. 1898/99 war er Volontär an den Königlichen Gärten in Berlin und Leipzig, um danach an der Forstakademie Tharandt und der Hochschule für Gartenarchitektur in Dresden zu studieren. Während eines Studienaufenthaltes in Italien und Paris beschäftigte er sich verstärkt mit der Malerei.
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Nach Auslandsreisen durch Spanien und Marokko kam Kampffmeyer 1905 nach Karlsruhe, um an der <lex id="ins-0906">Kunstakademie</lex> Malerei zu studieren. Stattdessen wurde er Generalsekretär der 1902 gegründeten Deutschen Gartenstadtgesellschaft, deren Ideen er seit 1904 propagierte, und begann ein Studium der Volkswirtschaft in Heidelberg, das er 1910 mit einer Promotion bei Alfred Weber abschloss. 1905 gründete Kampffmeyer mit Gleichgesinnten (darunter <lex id="bio-0215">Max Laueger</lex>, <lex id="bio-0220">Arthur Pfeifer</lex> und <lex id="bio-0202">Hans Großmann</lex>) die Karlsruher Ortsgruppe dieser Gesellschaft, die dann 1907 die <lex id="ins-1486">Gartenstadt Karlsruhe eGmbH</lex> ins Leben rief, die 1911 mit dem Bau der <lex id="top-0872">Gartenstadt</lex> <lex id="top-2374">Rüppurr</lex> begann. 1911 wurde Kampffmeyer Geschäftsführer des „Badischen Landeswohnungsvereins“ und 1912 zum Großherzoglichen Landeswohnungsbauinspektor ernannt mit der Zuständigkeit für die Verbesserung der Wohnsituation und die Förderung des Wohnungsbaus. Auch die 1918 erfolgte Gründung des „Badischen Baubundes“, dessen Geschäftsführung er übernahm, ging auf seine Initiative zurück. 1920 erfolgte seine Berufung als Siedlungsreferent nach Wien. Als Generalsekretär des neu gegründeten „Internationalen Verbandes für Wohnungswesen“ in Frankfurt a. M., wohin er übersiedelte, wirkte er seit 1928.


Im Alter von 56 Jahren verstarb Hans Kampffmeyer an den Folgen einer Operation, bestattet wurde er auf dem Friedhof Karlsruhe-Rüppurr. In Karlsruhe erinnert eine Gedenktafel in Rüppurr an den Pionier der Gartenstadtbewegung.
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<div style="text-align:right;">''Meinrad Welker 2014 ''</div>
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==Werk==
=Kampffmeyer, Hans=
Die Gartenstadtbewegung, Leipzig 1909, 2. Aufl. 1913; Die Entwicklung eines modernen Industrieortes und die Lehren, die sich daraus für die industrielle Ansiedlungspolitik ergeben, Diss. Heidelberg 1910; Wohnungs- und Siedlungspolitik, 1920; Siedlung u. Kleingarten, 1926.

Architekt, Kunstmaler, Gründer der <lex id="top-2374">Gartenstadt Rüppurr</lex>, * 30. Januar 1876 Naumburg/Niederschlesien, † 28. Mai 1932 Frankfurt/M.

Sohn eines Mühlenbesitzers; 1896 Studium der Architektur in München, Berlin und Hannover; 1898 Volontär an den Königlichen Gärten in Berlin und Leipzig; 1899 Studium der Gartenarchitektur an der Forstakademie Tharandt und der Hochschule für Gartenarchitektur in Dresden; während eines Studienaufenthaltes in Italien und Paris verstärkte Beschäftigung mit der Malerei. Nach Auslandsreisen durch Spanien und Marokko kam Kampffmeyer 1905 nach Karlsruhe, um an der <lex id="ins-11008">Kunstakademie</lex> Malerei zu studieren. Stattdessen wurde er Generalsekretär der 1902 gegründeten Deutschen Gartenstadtgesellschaft. Im Jahr 1905 gründete Kampffmeyer mit Gleichgesinnten die Karlsruher Ortsgruppe dieser Gesellschaft. Diese rief 1907 die <lex id="ins-11065">Gartenstadt Karlsruhe eGmbH</lex> ins Leben, die 1911 mit dem Bau der <lex id="top-2374">Gartenstadt Rüppurr</lex> begann. Nach der Promotion in Heidelberg mit einer Arbeit über die Stadtentwicklung von Rheinfelden 1911 wurde Kampffmeyer Geschäftsführer des „Badischen Landeswohnungsvereins“ und 1912 zum Großherzoglichen Landeswohnungsbauinspektor ernannt mit der Zuständigkeit für die Verbesserung der Wohnsituation und die Beförderung des Wohnungsbaus. Kampffmeyer betrieb auch die 1918 erfolgte Gründung des „Badischen Baubundes“, dessen Geschäftsführung er übernahm. 1920 erfolgte seine Berufung als Siedlungsreferent nach Wien. 1928 wurde Kampffmeyer Generalsekretär des neu gegründeten „Internationalen Verbandes für Wohnungswesen“ in Frankfurt/M. Im Alter von 56 Jahren verstarb Kampffmeyer an den Folgen einer Operation. In Karlsruhe erinnert eine Gedenktafel in Rüppurr an den Pionier der Gartenstadtbewegung.<br/> <div style="text-align:right;">mw 2012</div>
==Literatur==
==Literatur==
75 Jahre Gartenstadt Karlsruhe e. G. 1907-1982, Karlsruhe 1982; Manfred Bosch: H. Kampffmeyer, Pionier d. Gartenstadtbewegung und badischer Wohnungsbauinspektor, in: Badische Heimat, Heft 4, 1994, S. 617-625; ders.: Kampffmeyer, Hans, in: Fred Ludwig Sepaintner (Hrsg.): Badische Biographien NF, Bd. V, Stuttgart 2005, S. 137-139.
Festschrift zum 75-jährigen Bestehen der Gartenstadt Karlsruhe eG 1907-1982, Hrsg. Vorstand und Aufsichtsrat der Gartenstadt Karlsruhe eG, Karlsruhe 1982.

Aktuelle Version vom 14. November 2018, 13:19 Uhr


Archiv der Gartenstadt Karlsruhe eG.

Hans Kampffmeyer

Badischer Landeswohnungsbauinspektor, Mitbegründer der Gartenstadtbewegung, * 30. Januar 1876 Naumburg/Niederschlesien, † 28. Mai 1932 Frankfurt a. M., ev., ∞ 1907 Hilde Fischer, 3 Töchter, 1 Sohn.

Der Sohn eines Mühlenbesitzers besuchte das Gymnasium in Landsberg/Warthe und studierte 1896-1898 in München, Berlin und Hannover Architektur. 1898/99 war er Volontär an den Königlichen Gärten in Berlin und Leipzig, um danach an der Forstakademie Tharandt und der Hochschule für Gartenarchitektur in Dresden zu studieren. Während eines Studienaufenthaltes in Italien und Paris beschäftigte er sich verstärkt mit der Malerei.

Nach Auslandsreisen durch Spanien und Marokko kam Kampffmeyer 1905 nach Karlsruhe, um an der Kunstakademie Malerei zu studieren. Stattdessen wurde er Generalsekretär der 1902 gegründeten Deutschen Gartenstadtgesellschaft, deren Ideen er seit 1904 propagierte, und begann ein Studium der Volkswirtschaft in Heidelberg, das er 1910 mit einer Promotion bei Alfred Weber abschloss. 1905 gründete Kampffmeyer mit Gleichgesinnten (darunter Max Laueger, Arthur Pfeifer und Hans Großmann) die Karlsruher Ortsgruppe dieser Gesellschaft, die dann 1907 die Gartenstadt Karlsruhe eGmbH ins Leben rief, die 1911 mit dem Bau der Gartenstadt Rüppurr begann. 1911 wurde Kampffmeyer Geschäftsführer des „Badischen Landeswohnungsvereins“ und 1912 zum Großherzoglichen Landeswohnungsbauinspektor ernannt mit der Zuständigkeit für die Verbesserung der Wohnsituation und die Förderung des Wohnungsbaus. Auch die 1918 erfolgte Gründung des „Badischen Baubundes“, dessen Geschäftsführung er übernahm, ging auf seine Initiative zurück. 1920 erfolgte seine Berufung als Siedlungsreferent nach Wien. Als Generalsekretär des neu gegründeten „Internationalen Verbandes für Wohnungswesen“ in Frankfurt a. M., wohin er übersiedelte, wirkte er seit 1928.

Im Alter von 56 Jahren verstarb Hans Kampffmeyer an den Folgen einer Operation, bestattet wurde er auf dem Friedhof Karlsruhe-Rüppurr. In Karlsruhe erinnert eine Gedenktafel in Rüppurr an den Pionier der Gartenstadtbewegung.

Meinrad Welker 2014

Werk

Die Gartenstadtbewegung, Leipzig 1909, 2. Aufl. 1913; Die Entwicklung eines modernen Industrieortes und die Lehren, die sich daraus für die industrielle Ansiedlungspolitik ergeben, Diss. Heidelberg 1910; Wohnungs- und Siedlungspolitik, 1920; Siedlung u. Kleingarten, 1926.

Literatur

75 Jahre Gartenstadt Karlsruhe e. G. 1907-1982, Karlsruhe 1982; Manfred Bosch: H. Kampffmeyer, Pionier d. Gartenstadtbewegung und badischer Wohnungsbauinspektor, in: Badische Heimat, Heft 4, 1994, S. 617-625; ders.: Kampffmeyer, Hans, in: Fred Ludwig Sepaintner (Hrsg.): Badische Biographien NF, Bd. V, Stuttgart 2005, S. 137-139.