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De:Lexikon:bio-0217: Unterschied zwischen den Versionen

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=Moser, Karl=
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Architekt, Professor, *10. August 1860 Baden/Schweiz, †28. Februar 1936 Zürich, kath., verh. 1890 Eufemie, geb. Lorenz, fünf Kinder.
Architekt, Professor, * 10. August 1860 Baden/Kanton Aargau, † 28. Februar 1936 Zürich, kath., 1890 Eufemie Lorenz, 5 Kinder.


M., Sohn eines Architekten, studierte 1878-1881 Architektur am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich. Nach Studienaufenthalt in Paris 1883-1884 Praktikant bei Friedrich Lang in Wiesbaden 1884-1885, wo M. sich mit ⇒Robert Curjel befreundete, mit dem er 1888 in K in der ⇒Akademiestraße das ⇒Baubüro Curjel & Moser eröffnete. M. war derjenige, der die gestalterische Hauptarbeit übernahm. Nach ersten privaten Aufträgen und Wettbewerbsbeiträgen zählten sie schon bald zu den führenden badischen Architekturbüros neben dem von ⇒Hermann Billing, das in K zahlreiche heute noch erhaltene Kirchen, Geschäfts- und Wohnhäuser errichtete. In der ⇒Riefstahlstraße 4/6 bauten sie 1897 ihr Doppelwohnhaus. 1907-1912 war M. auch hochbautechnischer Referent für die badischen Eisenbahnen im Finanzministerium.
Moser, Sohn eines Architekten, studierte 1878-1881 Architektur am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich. Nach Studienaufenthalt in Paris 1883-1884 Praktikant bei Friedrich Lang in Wiesbaden 1884-1885, wo Moser sich mit ⇒Robert Curjel befreundete, mit dem er 1888 in Karlsruhe in der ⇒Akademiestraße das ⇒Baubüro Curjel & Moser eröffnete. Moser war derjenige, der die gestalterische Hauptarbeit übernahm. Nach ersten privaten Aufträgen und Wettbewerbsbeiträgen zählten sie schon bald zu den führenden badischen Architekturbüros neben dem von ⇒Hermann Billing, das in Karlsruhe zahlreiche heute noch erhaltene Kirchen, Geschäfts- und Wohnhäuser errichtete. In der ⇒Riefstahlstraße 4/6 bauten sie 1897 ihr Doppelwohnhaus. 1907-1912 war Moser auch hochbautechnischer Referent für die badischen Eisenbahnen im Finanzministerium.
M. legte Wert auf eine künstlerische Ausgestaltung seiner Bauten und arbeitete so u. a. mit ⇒Max Laeuger und ⇒Oskar Kiefer zusammen. Mit Laeuger unternahm er u. a. 1896 eine Studienreise nach England, wo er großes Interesse für die englische und schottische Arts-and-Crafts-Bewegung und die durch Handwerk charakterisierte Architektur des Amerikaners Henry Hobson Richardson zeigte. Sein architektonisches Schaffen durchlief alle Phasen vom Historismus über den Neoklassizismus, den Jugendstil bis hin zum Neuen Bauen in den 1920er-Jahren.
Moser legte Wert auf eine künstlerische Ausgestaltung seiner Bauten und arbeitete so u. a. mit ⇒Max Laeuger und ⇒Oskar Kiefer zusammen. Mit Laeuger unternahm er u. a. 1896 eine Studienreise nach England, wo er großes Interesse für die englische und schottische Arts-and-Crafts-Bewegung und die durch Handwerk charakterisierte Architektur des Amerikaners Henry Hobson Richardson zeigte. Sein architektonisches Schaffen durchlief alle Phasen vom Historismus über den Neoklassizismus, den Jugendstil bis hin zum Neuen Bauen in den 1920er-Jahren.
1899 hatte M. einen Ruf an die ETH Zürich noch abgelehnt, 1915 folgte er ihm. Das Büro in K wurde aufgelöst und M. gründete in Zürich ein neues. In Zürich lehrte er bis 1928 und wurde zum Mentor einer jungen Generation innovativer Architekten. M. war 1928 Gründungspräsident des Congrès International d’Architecture Moderne.
1899 hatte Moser einen Ruf an die ETH Zürich noch abgelehnt, 1915 folgte er ihm. Das Büro in Karlsruhe wurde aufgelöst und Moser gründete in Zürich ein neues. In Zürich lehrte er bis 1928 und wurde zum Mentor einer jungen Generation innovativer Architekten. Moser war 1928 Gründungspräsident des Congrès International d’Architecture Moderne.
1906 hatte M. den Titel Professor für seine Verdienste um die Architektur in K erhalten, 1913 folgte die Verleihung des Ritterkreuzes erster Klasse mit Eichenlaub vom Zähringer Löwen durch den badischen Großherzog, 1914 der Titel Dr. h.c. der Universität Zürich.
1906 hatte Moser den Titel Professor für seine Verdienste um die Architektur in Karlsruhe erhalten, 1913 folgte die Verleihung des Ritterkreuzes erster Klasse mit Eichenlaub vom Zähringer Löwen durch den badischen Großherzog, 1914 der Titel Dr. h.c. der Universität Zürich.
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==Bildnachweis==
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StadtAK 8/PBS III, 900
StadtAK 8/PBS III, 900.

Version vom 19. November 2014, 12:58 Uhr


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Moser, Karl

Architekt, Professor, * 10. August 1860 Baden/Kanton Aargau, † 28. Februar 1936 Zürich, kath., ∞ 1890 Eufemie Lorenz, 5 Kinder.

Moser, Sohn eines Architekten, studierte 1878-1881 Architektur am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich. Nach Studienaufenthalt in Paris 1883-1884 Praktikant bei Friedrich Lang in Wiesbaden 1884-1885, wo Moser sich mit ⇒Robert Curjel befreundete, mit dem er 1888 in Karlsruhe in der ⇒Akademiestraße das ⇒Baubüro Curjel & Moser eröffnete. Moser war derjenige, der die gestalterische Hauptarbeit übernahm. Nach ersten privaten Aufträgen und Wettbewerbsbeiträgen zählten sie schon bald zu den führenden badischen Architekturbüros neben dem von ⇒Hermann Billing, das in Karlsruhe zahlreiche heute noch erhaltene Kirchen, Geschäfts- und Wohnhäuser errichtete. In der ⇒Riefstahlstraße 4/6 bauten sie 1897 ihr Doppelwohnhaus. 1907-1912 war Moser auch hochbautechnischer Referent für die badischen Eisenbahnen im Finanzministerium. Moser legte Wert auf eine künstlerische Ausgestaltung seiner Bauten und arbeitete so u. a. mit ⇒Max Laeuger und ⇒Oskar Kiefer zusammen. Mit Laeuger unternahm er u. a. 1896 eine Studienreise nach England, wo er großes Interesse für die englische und schottische Arts-and-Crafts-Bewegung und die durch Handwerk charakterisierte Architektur des Amerikaners Henry Hobson Richardson zeigte. Sein architektonisches Schaffen durchlief alle Phasen vom Historismus über den Neoklassizismus, den Jugendstil bis hin zum Neuen Bauen in den 1920er-Jahren. 1899 hatte Moser einen Ruf an die ETH Zürich noch abgelehnt, 1915 folgte er ihm. Das Büro in Karlsruhe wurde aufgelöst und Moser gründete in Zürich ein neues. In Zürich lehrte er bis 1928 und wurde zum Mentor einer jungen Generation innovativer Architekten. Moser war 1928 Gründungspräsident des Congrès International d’Architecture Moderne. 1906 hatte Moser den Titel Professor für seine Verdienste um die Architektur in Karlsruhe erhalten, 1913 folgte die Verleihung des Ritterkreuzes erster Klasse mit Eichenlaub vom Zähringer Löwen durch den badischen Großherzog, 1914 der Titel Dr. h.c. der Universität Zürich.

mmw 2012


Werke

Der Schienen- und Wasserweg. Der Rheinverkehr, seine Erweiterung bis Karlsruhe und durch einen Rheinthalkanal an den Bodensee, Karlsruhe 1856; Die Kraichgaubahn von Grötzingen über Bretten nach Eppingen (Karlsruhe-Heilbronn), Karlsruhe 1879.

Quelle

StadtAK 1/POA 1425 a u. b, 1442.

Literatur

Boeckh, Max: Wilhelm Lauter, in: Badische Biographien 5, hrsg. von Friedrich von Weech und Albert Krieger, Heidelberg 1906, S. 514-518; Chronik der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe für das Jahr 1892, 8. Jg., Karlsruhe (1893), S. 15-19; Susanne Asche: Residenzstadt – Bürgerstadt – Großstadt. Auf dem Weg von der Residenz zum Industrie- und Verwaltungszentrum 1806-1914, in: Susanne Asche, Ernst Otto Bräunche, Manfred Koch, Heinz Schmitt, Christina Wagner: Karlsruhe - Die Stadtgeschichte, Karlsruhe 1998, S. 191-353, S. 298-353..

Bildnachweis

StadtAK 8/PBS III, 900.