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De:Lexikon:bio-0794: Unterschied zwischen den Versionen

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Rabbiner, *13. September 1851 Jesberg/Hessen-Kassel, †8. Februar 1919 K, jüd., verh. 1880 Anna geb. Willstätter, 2 Kinder
Rabbiner, * 13. September 1851 Jesberg/Schwalm-Eder-Kreis, † 8. Februar 1919 Karlsruhe, jüd., 1880 Anna Willstätter, 2 Kinder.


A. wuchs als Sohn eines Religionslehrers auf, besuchte die Lateinschule in Fritzlar und anschließend Gymnasien in Kassel und Marburg. 1870-1878 erwarb er am Jüdisch-Theologischen (Rabbiner-)Seminar von Zacharias Frankel in Breslau, dem ersten in Deutschland und mit konservativer Ausrichtung, das Rabbinerdiplom. Daneben studierte er an der dortigen Universität und promovierte 1874. Die erste Rabbinerstelle übernahm er 1879 in Homburg v. d. H. Im Jahr darauf heiratete A. die Tochter des Rabbiners und Oberratsmitglieds <lex id=”XX”>Benjamin Willstätter</lex> in K. 1886 ging er nach Mannheim, wo er die zweite Stadtrabbinerstelle versah und Direktor der Lemle Moses’schen Klausstiftung (bedeutende Rabbiner- und Lehranstalt) war. 1894 trat er die Nachfolge von <lex id=”XX”>Adolf Schwarz</lex> als Rabbiner in K an und wurde auch zum Konferenzrabbiner (Mitglied der Religionskonferenz beim Oberrat) benannt. A. vertrat vehement die Verbindung von Juden- und Deutschtum, leitete die 1892 gegründete „Vereinigung Badischer Israeliten“, die dann im „Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“ aufging. Als „ein begeisterter deutscher Patriot“ bezeichnete ihn das Oberratsmitglied <lex id=”XX”>David Mayer</lex>. Sein ausgeprägtes Standesbewusstsein führte ihn in den Zentralausschuss sowohl des „Allgemeinen Rabbinerverbandes“ wie der „Vereinigung der liberalen Rabbiner in Deutschland“.
Appel wuchs als Sohn eines Religionslehrers auf, besuchte die Lateinschule in Fritzlar und anschließend Gymnasien in Kassel und Marburg. 1870-1878 erwarb er am Jüdisch-Theologischen (Rabbiner-)Seminar von Zacharias Frankel in Breslau, dem ersten in Deutschland und mit konservativer Ausrichtung, das Rabbinerdiplom. Daneben studierte er an der dortigen Universität und promovierte 1874. Die erste Rabbinerstelle übernahm er 1879 in Homburg v. d. H. Im Jahr darauf heiratete Appel die Tochter des Rabbiners und Oberratsmitglieds <lex id=”XX”>Benjamin Willstätter</lex> in Karlsruhe. 1886 ging er nach Mannheim, wo er die zweite Stadtrabbinerstelle versah und Direktor der Lemle Moses’schen Klausstiftung (bedeutende Rabbiner- und Lehranstalt) war. 1894 trat er die Nachfolge von <lex id=”XX”>Adolf Schwarz</lex> als Rabbiner in Karlsruhe an und wurde auch zum Konferenzrabbiner (Mitglied der Religionskonferenz beim Oberrat) benannt. Appel vertrat vehement die Verbindung von Juden- und Deutschtum, leitete die 1892 gegründete „Vereinigung Badischer Israeliten“, die dann im „Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“ aufging. Als „ein begeisterter deutscher Patriot“ bezeichnete ihn das Oberratsmitglied <lex id=”XX”>David Mayer</lex>. Sein ausgeprägtes Standesbewusstsein führte ihn in den Zentralausschuss sowohl des „Allgemeinen Rabbinerverbandes“ wie der „Vereinigung der liberalen Rabbiner in Deutschland“.
A. erhielt 1912 die Friedrich-Luisen-Medaille, 1916 das Badische Kriegsverdienstkreuz. Sein Grab befindet sich auf dem liberalen <lex id=”XX”>Jüdischen Friedhof</lex> an der Haid-und-Neu-Straße.
Appel erhielt 1912 die Friedrich-Luisen-Medaille, 1916 das Badische Kriegsverdienstkreuz. Sein Grab befindet sich auf dem liberalen <lex id=”XX”>Jüdischen Friedhof</lex> an der Haid-und-Neu-Straße.
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Michael Brocke / Julius Carlebach (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Rabbiner. Teil 2. Die Rabbiner im Deutschen Reich 1871-1945. Bearb. von Katrin Nele Jansen unter Mitwirkung von Jörg H. Fehrs und Valentina Wiedner. Band 1. München 2009.
Michael Brocke / Julius Carlebach (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Rabbiner. Teil 2. Die Rabbiner im Deutschen Reich 1871-1945. Bearb. von Katrin Nele Jansen unter Mitwirkung von Jörg H. Fehrs und Valentina Wiedner. Band 1. München 2009.
==Bildnachweis==
==Bildnachweis==
StadtAK 8/PBS III o1438
StadtAK 8/PBS oIII 1438.

Version vom 7. November 2014, 14:16 Uhr

Bio-0794 Appel 8 PBS oIII 1438.jpg

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Appel, Meier

Rabbiner, * 13. September 1851 Jesberg/Schwalm-Eder-Kreis, † 8. Februar 1919 Karlsruhe, jüd., ∞ 1880 Anna Willstätter, 2 Kinder.

Appel wuchs als Sohn eines Religionslehrers auf, besuchte die Lateinschule in Fritzlar und anschließend Gymnasien in Kassel und Marburg. 1870-1878 erwarb er am Jüdisch-Theologischen (Rabbiner-)Seminar von Zacharias Frankel in Breslau, dem ersten in Deutschland und mit konservativer Ausrichtung, das Rabbinerdiplom. Daneben studierte er an der dortigen Universität und promovierte 1874. Die erste Rabbinerstelle übernahm er 1879 in Homburg v. d. H. Im Jahr darauf heiratete Appel die Tochter des Rabbiners und Oberratsmitglieds Benjamin Willstätter in Karlsruhe. 1886 ging er nach Mannheim, wo er die zweite Stadtrabbinerstelle versah und Direktor der Lemle Moses’schen Klausstiftung (bedeutende Rabbiner- und Lehranstalt) war. 1894 trat er die Nachfolge von Adolf Schwarz als Rabbiner in Karlsruhe an und wurde auch zum Konferenzrabbiner (Mitglied der Religionskonferenz beim Oberrat) benannt. Appel vertrat vehement die Verbindung von Juden- und Deutschtum, leitete die 1892 gegründete „Vereinigung Badischer Israeliten“, die dann im „Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“ aufging. Als „ein begeisterter deutscher Patriot“ bezeichnete ihn das Oberratsmitglied David Mayer. Sein ausgeprägtes Standesbewusstsein führte ihn in den Zentralausschuss sowohl des „Allgemeinen Rabbinerverbandes“ wie der „Vereinigung der liberalen Rabbiner in Deutschland“. Appel erhielt 1912 die Friedrich-Luisen-Medaille, 1916 das Badische Kriegsverdienstkreuz. Sein Grab befindet sich auf dem liberalen Jüdischen Friedhof an der Haid-und-Neu-Straße.

jsk 2012


Werke

Quaestiones de rebus Samaritanorum sub imperio Romanorum peractis. (Diss. Universität Breslau 1874) Göttingen 1874; Gott mit uns! Zwei Reden beim Ausbruch des Krieges gehalten in der Hauptsynagoge zu Karlsruhe. Karlsruhe 1914.

Quelle

GLA 235/12660.

Literatur

Michael Brocke / Julius Carlebach (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Rabbiner. Teil 2. Die Rabbiner im Deutschen Reich 1871-1945. Bearb. von Katrin Nele Jansen unter Mitwirkung von Jörg H. Fehrs und Valentina Wiedner. Band 1. München 2009.

Bildnachweis

StadtAK 8/PBS oIII 1438.