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De:Lexikon:bio-0796: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:bio-0796_8_Alben_12_56b.jpg|200px|thumb|left|Albert Braun, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 12/56b.]]
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Fabrikant, <lex id="ins-1095">Stadtrat</lex>, * 11. Mai 1871 Posen, † 2. Februar 1932 Karlsruhe, jüd., ∞ 1. Rosa Lippmann, jüd., 1 Kind, 2. Charlotte Martha Wolf, ev., 4 Kinder.
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Albert Braun war Teilhaber der Firma Queissner & Cie - Papierwaren, Buch- und Steindruckerei - die er nach dem Ausstieg des Kompagnons Gustav Queissner nach 1900 als A. Braun & Cie fortführte. Ansässig war die Firma seit 1920 in der <lex id="top-3034">Zeppelinstr.</lex> 1. Das Geschäft brachte Braun Wohlstand und Ansehen. Er engagierte sich kommunalpolitisch, konzipierte noch vor Ende des <lex id="ereig-0068">Ersten Weltkriegs</lex> zur Behebung der <lex id="ereig-0158">Wohnungsnot</lex> ein großes Bauprogramm und vertrat die liberale <lex id="ins-0309">Deutsche Demokratische Partei (DDP)</lex> 1919-1922 im Stadtrat. Zuvor hatte Braun im März 1919 die Handwerker-Baugenossenschaft - seit 1927 <lex id="ins-1080"> Gemeinnützige Hardtwaldsiedlung</lex> - gegründet, die noch im selben Jahr mit dem Bau von Häusern in der heutigen <lex id="top-1104">Hardtwaldsiedlung</lex> begann. Braun führte das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden bis zu seinem frühen Tod 1932. Seiner Initiative und Fähigkeit verdankte die Genossenschaft den schnellen und reibungslosen Erwerb verschiedener Flächen für den groß angelegten Wohnungsneubau. Wegen der nationalsozialistischen Diskriminierung emigrierte die Witwe Brauns mit den Kindern 1938 nach Australien.
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Bereits 1929 wurde eine Straße in der neuen <lex id="top-3075">Dammerstock-Siedlung</lex> Albert-Braun-Straße genannt. Die Nationalsozialisten benannten sie wegen seiner jüdischen Herkunft 1933 in <lex id="top-0500">Danziger Straße</lex> um, was nach 1945 nicht rückgängig gemacht wurde. 1964 erhielt in <lex id="top-2071">Oberreut</lex> wieder eine <lex id="top-0029">Straße</lex> den Namen von Braun. Seit 1994 erinnert eine Tafel an seinem Wohnhaus in der <lex id="top-2336">Roggenbachstraße</lex> 30 an sein Wirken.
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=Braun, Albert=

Fabrikant, Stadtrat, * 11. Mai 1871 Posen, † 2. Februar 1932 Karlsruhe, jüd., ∞ 1. Rosa Lippmann, jüd., 1 Kind, 2. Charlotte Martha Wolf, ev., 4 Kinder.

Braun war Teilhaber der Firma Queissner & Cie - Papierwaren, Buch- und Steindruckerei - die er nach dem Ausstieg des Kompagnons Gustav Queissner nach 1900 als <lex id=”XX”>A. Braun & Cie</lex> fortführte. Ansässig war die Firma seit 1920 in der <lex id=”XX”>Zeppelinstr.</lex> 1. Das Geschäft brachte Braun Wohlstand und Ansehen. Er engagierte sich kommunalpolitisch, konzipierte noch vor Ende des <lex id=”XX”>Ersten Weltkriegs</lex> zur Behebung der <lex id=”XX”>Wohnungsnot</lex> ein großes Bauprogramm und vertrat die liberale <lex id=”XX”>Deutsche Demokratische Partei (DDP)</lex> 1919-1922 im Stadtrat. Zuvor hatte Braun im März 1919 die Handwerker-Baugenossenschaft - seit 1927 <lex id=”XX”> Gemeinnützige Hardtwaldsiedlung</lex> - gegründet, die noch im selben Jahr mit dem Bau von Häusern in der heutigen <lex id=”XX”>Hardtwaldsiedlung</lex> begann. Braun führte das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden bis zu seinem frühen Tod 1932. Seiner Initiative und Fähigkeit verdankte die Genossenschaft den schnellen und reibungslosen Erwerb verschiedener Flächen für den groß angelegten Wohnungsneubau. Wegen der nationalsozialistischen Diskriminierung emigrierte die Witwe Brauns mit den Kindern 1938 nach Australien.
Bereits 1929 wurde eine Straße in der neuen <lex id=”XX”>Dammerstock-Siedlung</lex> <lex id=”XX”>Albert-Braun-Straße</lex> genannt. Die Nationalsozialisten benannten sie wegen seiner jüdischen Herkunft 1933 in <lex id=”XX”>Danziger Straße</lex> um, was nach 1945 nicht rückgängig gemacht wurde. 1964 erhielt in <lex id=”XX”>Oberreut</lex> wieder eine Straße den Namen von Braun. Seit 1994 erinnert eine Tafel an seinem Wohnhaus in der <lex id=”XX”>Roggenbachstraße</lex> 30 an sein Wirken.
<div style="text-align:right;">''Jürgen Schuhladen-Krämer 2012''</div>
<div style="text-align:right;">''Jürgen Schuhladen-Krämer 2012''</div>



==Quelle==
==Quelle==
StadtAK 1/POA 2/819.
StadtAK 1/POA 2/819.
==Literatur==
==Literatur==
Josef Werner: Bauen und Wohnen. 75 Jahre Hardtwaldsiedlung Karlsruhe, Karlsruhe 1994.
Josef Werner: Bauen und Wohnen. 75 Jahre Hardtwaldsiedlung Karlsruhe, Karlsruhe 1994.
==Bildnachweis==
8/Alben 12 / 56 b.

Aktuelle Version vom 5. Februar 2021, 13:15 Uhr


Albert Braun, Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 12/56b.

Albert Braun

Fabrikant, Stadtrat, * 11. Mai 1871 Posen, † 2. Februar 1932 Karlsruhe, jüd., ∞ 1. Rosa Lippmann, jüd., 1 Kind, 2. Charlotte Martha Wolf, ev., 4 Kinder.

Albert Braun war Teilhaber der Firma Queissner & Cie - Papierwaren, Buch- und Steindruckerei - die er nach dem Ausstieg des Kompagnons Gustav Queissner nach 1900 als A. Braun & Cie fortführte. Ansässig war die Firma seit 1920 in der Zeppelinstr. 1. Das Geschäft brachte Braun Wohlstand und Ansehen. Er engagierte sich kommunalpolitisch, konzipierte noch vor Ende des Ersten Weltkriegs zur Behebung der Wohnungsnot ein großes Bauprogramm und vertrat die liberale Deutsche Demokratische Partei (DDP) 1919-1922 im Stadtrat. Zuvor hatte Braun im März 1919 die Handwerker-Baugenossenschaft - seit 1927 Gemeinnützige Hardtwaldsiedlung - gegründet, die noch im selben Jahr mit dem Bau von Häusern in der heutigen Hardtwaldsiedlung begann. Braun führte das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden bis zu seinem frühen Tod 1932. Seiner Initiative und Fähigkeit verdankte die Genossenschaft den schnellen und reibungslosen Erwerb verschiedener Flächen für den groß angelegten Wohnungsneubau. Wegen der nationalsozialistischen Diskriminierung emigrierte die Witwe Brauns mit den Kindern 1938 nach Australien.

Bereits 1929 wurde eine Straße in der neuen Dammerstock-Siedlung Albert-Braun-Straße genannt. Die Nationalsozialisten benannten sie wegen seiner jüdischen Herkunft 1933 in Danziger Straße um, was nach 1945 nicht rückgängig gemacht wurde. 1964 erhielt in Oberreut wieder eine Straße den Namen von Braun. Seit 1994 erinnert eine Tafel an seinem Wohnhaus in der Roggenbachstraße 30 an sein Wirken.

Jürgen Schuhladen-Krämer 2012

Quelle

StadtAK 1/POA 2/819.

Literatur

Josef Werner: Bauen und Wohnen. 75 Jahre Hardtwaldsiedlung Karlsruhe, Karlsruhe 1994.