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De:Lexikon:bio-0946

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Leo Eduard Faller

Maler, Grafiker, * 19. April 1902 Freiburg i. Br., † 15. Dezember 1969 Karlsruhe, kath., ∞ 1. Ingeborg von Brainersdorf, 2. 1933 Liesel Sohn.

Der Sohn eines Zugführers bei der Deutschen Reichsbahn durchlief nach der Mittleren Reife in Singen zunächst eine Schreinerlehre. Von 1921-1924 studierte Faller an der XYZBadischen Landeskunstschule in Karlsruhe Innenarchitektur, zuletzt als Meisterschüler von XYZFritz Spannagel. Zur Vertiefung seiner künstlerischen Ausbildung blieb er noch zwei weitere Jahre an der Landeskunstschule und belegte bei XYZWilhelm Schnarrenberger und XYZAugust Babberger Malerei sowie bei XYZErnst Würtenberger Holzschnitt und Illustration. 1926 ließ er sich als freischaffender Innenarchitekt und Künstler im XYZDammweg 11 in XYZDaxlanden nieder.

Mitte der 1930er-Jahre schaffte er den beruflichen Durchbruch als Künstler und Werbegrafiker. Das Reichsbahn-Werbeamt für Personen- und Güterverkehr (WER) beauftragte Faller seitdem mit der Erstellung mehrerer Broschüren, in denen er den Verlauf bestimmter Bahnstrecken in mehrere Streckenabschnitte unterteilte, fantasievoll illustrierte sowie Städte, Ortschaften, Flüsse, Berge und Burgen rechts und links des Bahngleises mit ihren Besonderheiten skizzierte. Ebenfalls im Auftrag der WER erschien 1938 eine illustrierte Wandkarte mit dem gesamten deutschen Eisenbahnnetz. Ab 1930 fertigte Faller auch für den Landesverkehrsverband Baden Werbematerial. 1936 und 1940 erhielt er Aufträge für großformatige, nicht erhaltene Fresken in der Kinderstation der Chirurgischen Klinik in Heidelberg (deutschen Märchen), im Anhalter Bahnhof in Berlin (deutsche Trachten und Winzer) sowie im Ratssaal des Pforzheimer Bezirksamts (Arbeiter, Bauern).

Nach dem XYZZweiten Weltkrieg, in dem Faller als Soldat in Russland diente, waren die Deutsche Bundesbahn (unter anderem 94 Bildkarten im 1958 erschienenen DB-Atlas) sowie der Landesverkehrsverband Baden seine wichtigsten Auftraggeber. Daneben illustrierte er von ihm, seiner Frau und anderen verfasste Kinderbücher, die in der Kunstdruckerei XYZKünstlerbund Karlsruhe erschienen sind. Wenn es ihm die Freizeit erlaubte, malte er Blumenstillleben, Landschaften (Hafenansichten, Daxlander Straßenszenen ), Porträts und Gespenster.

Zur Erinnerung an den Künstler wurde in Daxlanden, wo er lebte, 1972 die XYZLeo-Faller-Straße nach ihm benannt.

Katja Förster 2014

Literatur

Hans Flügel: Zum Gedenken an den Künstler und Grafiker Leo Faller, in: Singen-Jahrbuch, Jg. 44, 2010, S. 56-60; Meinhold Lurz: Faller, Leo, Maler, Graphiker, in: Baden-Württembergische Biographien, Bd. 2, hrsg. von Bernd Ottnad, Stuttgart 1999, S. 117 f.