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De:Lexikon:ereig-0066

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Deutsch-Französischer Krieg 1870/71

Der Deutsch-Französische Krieg wurde auch in Karlsruhe mit einem nationalen Hochgefühl und einer allgemeinen Begeisterung begrüßt. Allerdings kamen wegen der grenznahen Lage auch Ängste auf, die sich zum Beispiel in der massenhaften Auflösung von Sparguthaben äußerten. Um die zu erwartenden Teuerungen der Lebensmittel auffangen zu können, kaufte die Stadt Vorräte auf und verteilte sie. Eine Einquartierungskommission bereitete die Aufnahme der Soldaten vor, die Ende Juli, Anfang August 1870 in so großer Zahl in die Stadt strömten, dass Karlsruhe einem Heerlager glich. Da alle drei in Karlsruhe liegenden Regimenter an dem Krieg teilnahmen, organisierte der Gemeinderat einen aus Bürgern zusammengestellten Sicherheitsdienst.

Karlsruhe wurde bald zur Lazarettstadt, in welche die verwundeten deutschen und französischen Soldaten mit Eisenbahnzügen gebracht wurden. Auf die Erfahrungen des XYZKrieges von 1866 zurückgreifend, schloss sich der XYZBadische Frauenverein erneut mit den XYZMänner-Hilfsvereinen zum Vereinigten Hilfskomitee zusammen. Der Frauenverein übernahm die Krankenpflege, der Männerverein den Transport der Verwundeten und Kranken sowie die Versendung der von den Frauen gesammelten Materialien und Liebesgaben.

Nach dem Krieg entstanden Militärvereine der Kriegsteilnehmer. Der 1873 erstmals im XYZAdressbuch genannte Karlsruher Verein schloss sich später dem XYZBadischen Militärverein-Verband an. Mit seiner hohen Mitgliederzahl - sie lag 1885 bei 464 Männern - zählte er zu den wichtigsten Vereinen dieses Verbandes.

Zahlreiche Denkmäler erinneren an den Krieg. Nach dem Krieg ließ die Stadt auf dem XYZAlten Friedhof an der XYZKapellenstraße ein Gedenkkreuz für die in Karlsruher Lazaretten verstorbenen deutschen und ein zweites für die dort verstorbenen französischen Soldaten errichten. Ersteres ist heute noch vollständig, vom letzterem noch der Sockel mit Inschrift vorhanden. Im XYZRathaus wurde im August 1873 eine Marmortafel mit den Namen der 35 gefallenen Karlsruher angebracht, die Eingangshalle des XYZPolytechnikums ziert seit 1872/73 ein XYZDenkmal mit den Namen der sechs gefallenen Studenten.

Susanne Asche 2015

Literatur

Susanne Asche: Residenzstadt - Bürgerstadt - Großstadt. Auf dem Weg von der Residenz zum Industrie- und Verwaltungszentrum 1806-1914, in: Susanne Asche/Ernst Otto Bräunche/Manfred Koch/Heinz Schmitt/Christina Wagner: Karlsruhe - Die Stadtgeschichte, Karlsruhe 1998, S. 191-353, S. 300-303.