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De:Lexikon:ins-0041: Unterschied zwischen den Versionen

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=Wolff & Sohn, Parfümerie- und Toilettenseifenfabrik=
=Wolff & Sohn, Parfümerie- und Toilettenseifenfabrik=


Die Firma wurde im Jahr 1857 durch den späteren Kommerzienrat und Ehrenbürger der Stadt K, <lex id=”XX”>Friedrich Wolff</lex> (1833-1920) und seinen Vater, den Hoftheaterfriseur Gottlob Friedrich Wolff (1803-1864) gegründet. Bis zum Jahr 1863 hatte die Firma ihren Sitz in der <lex id=”XX”>Karl-Friedrich-Straße</lex> 4, 1863 errichtete Friedrich Wolff ein neues Firmengebäude in der <lex id=”XX”>Kaiserstraße</lex> 104, zu dem er 1879 das Nachbargebäude Kaiserstraße 106 erwarb. 1891 bezog die Firma ihren nach Plänen des Architekten Hermann <lex id=”XX”>Walder</lex> erbauten Gebäudekomplex in der <lex id=”XX”>Durlacher Allee</lex> 31/33. Seit ihrer Gründung erfuhr die Firma stetigen Aufschwung und unterhielt Geschäftsbeziehungen innerhalb des gesamten Deutschen Reiches. Bereits in den Anfangsjahren bestanden auch Beziehungen zu Firmen in Paris, London, Toulouse, Grenoble, Triest, Krakau und Luxemburg. 1898 stand die Firma W. in der Blüte ihrer Entwicklung mit Geschäftsbeziehungen bis in die baltischen Staaten, nach Finnland, Schweden, Russland und in die Balkanländer, in den Vorderen Orient sowie nach China und Indien.
Die Firma wurde im Jahr 1857 durch den späteren Kommerzienrat und Ehrenbürger der Stadt Karlsruhe, <lex id=”XX”>Friedrich Wolff</lex> (1833-1920) und seinen Vater, den Hoftheaterfriseur Gottlob Friedrich Wolff (1803-1864) gegründet. Bis zum Jahr 1863 hatte die Firma ihren Sitz in der <lex id=”XX”>Karl-Friedrich-Straße</lex> 4, 1863 errichtete Friedrich Wolff ein neues Firmengebäude in der <lex id=”XX”>Kaiserstraße</lex> 104, zu dem er 1879 das Nachbargebäude Kaiserstraße 106 erwarb. 1891 bezog die Firma ihren nach Plänen des Architekten Hermann <lex id=”XX”>Walder</lex> erbauten Gebäudekomplex in der <lex id=”XX”>Durlacher Allee</lex> 31/33. Seit ihrer Gründung erfuhr die Firma stetigen Aufschwung und unterhielt Geschäftsbeziehungen innerhalb des gesamten Deutschen Reiches. Bereits in den Anfangsjahren bestanden auch Beziehungen zu Firmen in Paris, London, Toulouse, Grenoble, Triest, Krakau und Luxemburg. 1898 stand die Firma Wolff & Sohn in der Blüte ihrer Entwicklung mit Geschäftsbeziehungen bis in die baltischen Staaten, nach Finnland, Schweden, Russland und in die Balkanländer, in den Vorderen Orient sowie nach China und Indien.
W. erlangte vor allem durch die Produktmarke „Kaloderma“ im In- und Ausland Bekanntheit. Das Warensortiment der Firma beinhaltete neben Parfüm und Toilettenseifen auch Puder, Hautcreme, Rasiercreme, Haarwasser und Zahnpflegeprodukte. 1922 hatte die Firma 1.924 Angestellte. Im <lex id=”ereig-0016”>Nationalsozialismus</lex> galt sie als „Musterbetrieb deutscher Wirtschaft“.
Wolff & Sohn erlangte vor allem durch die Produktmarke „Kaloderma“ im In- und Ausland Bekanntheit. Das Warensortiment der Firma beinhaltete neben Parfüm und Toilettenseifen auch Puder, Hautcreme, Rasiercreme, Haarwasser und Zahnpflegeprodukte. 1922 hatte die Firma 1.924 Angestellte. Im <lex id=”ereig-0016”>Nationalsozialismus</lex> galt sie als „Musterbetrieb deutscher Wirtschaft“.
Bei <lex id=”XX”>Luftangriffen</lex> auf K am 25. April, 8. September und 5. November 1944 erlitt W. Fliegerschäden an der gesamten Fabrikanlage. Ebenso wurde die wirtschaftliche Position der Firma durch den <lex id=”XX”>Zweiten Weltkrieg</lex> stark geschwächt. W. verlor sämtliche ausländische Absatzmärkte und Zweigbetriebe in europäischen Ländern. 1970 verkaufte W. Gesellschafteranteile an die Hamburger Kosmetikfirma Schwarzkopf GmbH bis die Firma vollständig an Schwarzkopf überging und die Stilllegung der Produktion zum 31. Dezember 1973 erfolgte. Das Firmenarchiv W. befindet sich seit 1996 im <lex id=”XX”>Stadtarchiv</lex> K.
Bei <lex id=”XX”>Luftangriffen</lex> auf Karlsruhe am 25. April, 8. September und 5. November 1944 erlitt Wolff & Sohn Fliegerschäden an der gesamten Fabrikanlage. Ebenso wurde die wirtschaftliche Position der Firma durch den <lex id=”XX”>Zweiten Weltkrieg</lex> stark geschwächt. Wolff & Sohn verlor sämtliche ausländische Absatzmärkte und Zweigbetriebe in europäischen Ländern. 1970 verkaufte Wolff & Sohn Gesellschafteranteile an die Hamburger Kosmetikfirma Schwarzkopf GmbH bis die Firma vollständig an Schwarzkopf überging und die Stilllegung der Produktion zum 31. Dezember 1973 erfolgte. Das Firmenarchiv Wollf & Sohn befindet sich seit 1996 im <lex id=”XX”>Stadtarchiv</lex> Karlsruhe.





Version vom 19. November 2014, 14:53 Uhr

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Wolff & Sohn, Parfümerie- und Toilettenseifenfabrik

Die Firma wurde im Jahr 1857 durch den späteren Kommerzienrat und Ehrenbürger der Stadt Karlsruhe, Friedrich Wolff (1833-1920) und seinen Vater, den Hoftheaterfriseur Gottlob Friedrich Wolff (1803-1864) gegründet. Bis zum Jahr 1863 hatte die Firma ihren Sitz in der Karl-Friedrich-Straße 4, 1863 errichtete Friedrich Wolff ein neues Firmengebäude in der Kaiserstraße 104, zu dem er 1879 das Nachbargebäude Kaiserstraße 106 erwarb. 1891 bezog die Firma ihren nach Plänen des Architekten Hermann Walder erbauten Gebäudekomplex in der Durlacher Allee 31/33. Seit ihrer Gründung erfuhr die Firma stetigen Aufschwung und unterhielt Geschäftsbeziehungen innerhalb des gesamten Deutschen Reiches. Bereits in den Anfangsjahren bestanden auch Beziehungen zu Firmen in Paris, London, Toulouse, Grenoble, Triest, Krakau und Luxemburg. 1898 stand die Firma Wolff & Sohn in der Blüte ihrer Entwicklung mit Geschäftsbeziehungen bis in die baltischen Staaten, nach Finnland, Schweden, Russland und in die Balkanländer, in den Vorderen Orient sowie nach China und Indien. Wolff & Sohn erlangte vor allem durch die Produktmarke „Kaloderma“ im In- und Ausland Bekanntheit. Das Warensortiment der Firma beinhaltete neben Parfüm und Toilettenseifen auch Puder, Hautcreme, Rasiercreme, Haarwasser und Zahnpflegeprodukte. 1922 hatte die Firma 1.924 Angestellte. Im Nationalsozialismus galt sie als „Musterbetrieb deutscher Wirtschaft“. Bei Luftangriffen auf Karlsruhe am 25. April, 8. September und 5. November 1944 erlitt Wolff & Sohn Fliegerschäden an der gesamten Fabrikanlage. Ebenso wurde die wirtschaftliche Position der Firma durch den Zweiten Weltkrieg stark geschwächt. Wolff & Sohn verlor sämtliche ausländische Absatzmärkte und Zweigbetriebe in europäischen Ländern. 1970 verkaufte Wolff & Sohn Gesellschafteranteile an die Hamburger Kosmetikfirma Schwarzkopf GmbH bis die Firma vollständig an Schwarzkopf überging und die Stilllegung der Produktion zum 31. Dezember 1973 erfolgte. Das Firmenarchiv Wollf & Sohn befindet sich seit 1996 im Stadtarchiv Karlsruhe.


Quellen


StadtAK 8/FA Wolff & Sohn, 8/ZGS.

Literatur


Michael Borrmann/Maja Pigur: Die Parfümerie- und Feinseifenfabrik F. Wolff & Sohn, in: Rainer Beck u. a.: Industriearchitektur in Karlsruhe. Beiträge zur Industrie- und Baugeschichte der ehemaligen badischen Haupt- und Residenzstadt bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges, 2. überarbeitete Auflage 1993, S. 51-67 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Band 6); Angelika Sauer: „...wird wegen dem Geburtstag des Großherzogs morgen die Fabrik um 12 Uhr geschlossen“. Das Firmenarchiv der Parfümerie & Feinseifenfabrik Wolff & Sohn im Stadtarchiv Karlsruhe, in: Blick in die Geschichte. Karlsruher stadthistorische Beiträge. Band 2. 1993-1998, Karlsruhe 1998, S. 47-51.

Bildnachweis


StadtAK 8/PBS XIVf o 318; Luftaufnahme der Fabrikanlage von Süden, ca. 1936.