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De:Lexikon:ins-1052: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:ins-1052_10_Zx_103_1947.jpg|200px|thumb|left|Titelblatt des ersten Amtsblatts, Stadtarchiv Karlsruhe 10/Zx 103/1947.]]

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Das Presse- und Informationsamt der Stadt Karlsruhe wurde am 15. März 1914 unter der Bezeichnung "Städtisches Nachrichtenamt" gegründet. Die Leitung übernahm ein eigens eingestellter "volkswirtschaftlich gebildeter Hilfsarbeiter", der direkt dem <lex id="ins-1014">Oberbürgermeister</lex> unterstellt war. Er war für die Abfassung und Vermittlung von Nachrichten aus der Stadtverwaltung an die Presse, für Auskünfte über Vorgänge in der Verwaltung sowie die Entgegennahme von Beschwerden und Wünschen aus der Bevölkerung zuständig. In den 1920er-Jahren war die Einrichtung eine Abteilung der Stadtkanzlei und hatte nur noch die Aufgabe, die von den einzelnen Dienststellen gefertigten Pressemitteilungen entgegenzunehmen und über den Oberbürgermeister an die Presse weiterzuleiten sowie Presseberichte über die Stadtverwaltung bzw. über diese interessierende Angelegenheiten zu sammeln.
Das Presse- und Informationsamt der Stadt Karlsruhe wurde am 15. März 1914 unter der Bezeichnung "Städtisches Nachrichtenamt" gegründet. Die Leitung übernahm ein eigens eingestellter "volkswirtschaftlich gebildeter Hilfsarbeiter", der direkt dem <lex id="ins-1014">Oberbürgermeister</lex> unterstellt war. Er war für die Abfassung und Vermittlung von Nachrichten aus der Stadtverwaltung an die Presse, für Auskünfte über Vorgänge in der Verwaltung sowie die Entgegennahme von Beschwerden und Wünschen aus der Bevölkerung zuständig. In den 1920er-Jahren war die Einrichtung eine Abteilung der Stadtkanzlei und hatte nur noch die Aufgabe, die von den einzelnen Dienststellen gefertigten Pressemitteilungen entgegenzunehmen und über den Oberbürgermeister an die Presse weiterzuleiten sowie Presseberichte über die Stadtverwaltung bzw. über diese interessierende Angelegenheiten zu sammeln.


Der Versuch, in der unmittelbaren Nachkriegszeit ein Nachrichtenblatt für den Stadt- und Landkreis Karlsruhe zu gründen, scheiterte am Widerstand der <lex id="ereig-0091">Besatzungsmacht</lex>. Es erschienen im Mai 1945 nur einige Probenummern. Die Leitung des der städtischen Hauptverwaltung zugeordneten Nachrichtenamts übernahm im November 1945 der ehemalige Leiter der Lokalredaktion der <lex id="ins-0330">sozialdemokratischen</lex> <lex id="ereig-0250">Parteizeitung</lex> <lex id="ins-1194">Volksfreund</lex> <lex id="bio-2142">Josef Eisele</lex>. Am 7. Februar 1947 erschien unter der Schriftleitung des Nachrichtenamts der Stadt Karlsruhe die erste Ausgabe des Amtsblatts für den Stadt- und Landkreis, nachdem sich die <lex id="ins-1145">Badischen Neuesten Nachrichten (BNN)</lex> nicht mehr in der Lage sahen, alle amtlichen Mitteilungen zu veröffentlichen. Es sollte als Sprachrohr der Verwaltung "die Bekanntmachungen der Stadt- und Landratsamts-Dienststellen zur Kenntnis des Publikums bringen und die Rolle des Amtsverkünders von anno dazumal übernehmen" und als "Bindeglied zwischen Behörden und Publikum" wirken.
Am 7. Februar 1947 erschien unter der Schriftleitung des Nachrichtenamts der Stadt Karlsruhe die erste Ausgabe des Amtsblatts für den Stadt- und Landkreis. Es hatte die Aufgabe als Sprachrohr der Verwaltung, "die Bekanntmachungen der Stadt- und Landratsamts-Dienststellen zur Kenntnis des Publikums zu bringen und die Rolle des Amtsverkünders von anno dazumal [zu] übernehmen." Außerdem sollte es als "Bindeglied zwischen Behörden und Publikum" wirken. Bereits am 24. Oktober 1947 erschien das erste Amtsblatt ausschließlich für den Stadtkreis, nachdem der Landkreis ein eigenes Amtsblatt bekommen hatte. 1954 wurde aus dem Nachrichtenamt das Presseamt, 1972 das Presse- und Informationsamt. Am 5. April 1974 erschien das Amtsblatt erstmals im Großformat, da es von da an gemeinsam mit dem kostenlos an alle Haushalte verteilten Karlsruher Kurier erschien. 1996 erschien das Amtsblatt erstmals als "StadtZeitung". Knapp 75 % der Karlsruherinnen und Karlsruher informierten sich 1999 in der StadtZeitung über das kommunalpolitische Geschehen in ihrer Stadt. Heute ist das Presse- und Informationsamt nach wie vor dem Dezernat des Oberbürgermeisters zugeordnet und versteht sich als Schnittstelle zwischen Verwaltung und Öffentlichkeit und als kundenorientierter Kommunikationsdienstleister nach innen und außen.

Bereits am 24. Oktober 1947 war das Amtsblatt, das in einer Auflage von 15.000 Exemplaren erschien, ausschließlich für den Stadtkreis zuständig, nachdem der Landkreis ein eigenes Amtsblatt bekommen hatte. Zudem wurde ein Pressearchiv eingerichtet. 1954 wurde aus dem Nachrichtenamt das Presseamt, 1972 das Presse- und Informationsamt. Am 5. April 1974 erschien das Amtsblatt erstmals im Großformat, da es von da an gemeinsam mit dem kostenlos an alle Haushalte verteilten Karlsruher Kurier erschien. 1996 wurde aus dem Amtsblatt die "StadtZeitung". Knapp 75 % der Karlsruherinnen und Karlsruher informierten sich 1999 in der StadtZeitung über das kommunalpolitische Geschehen in ihrer Stadt. Heute ist das Presse- und Informationsamt nach wie vor dem Dezernat des Oberbürgermeisters zugeordnet und versteht sich als Schnittstelle zwischen Verwaltung und Öffentlichkeit und als kundenorientierter Kommunikationsdienstleister nach innen und außen.


<div style="text-align:right;">''Ernst Otto Bräunche 2013''</div>
<div style="text-align:right;">''Ernst Otto Bräunche 2013''</div>


==Quellen==
==Quellen==
Chronik der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe für das Jahr 1913, Jg. 20, Karlsruhe 1916, S. 30; Verwaltungsbericht der Landeshauptstadt Karlsruhe für das Wirtschaftsjahr 1928, Karlsruhe 1929, S. 14.
StadtAK 1/H-Reg 865; Chronik der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe für das Jahr 1914, Jg. 30, Karlsruhe 1916, S. 30, [https://stadtgeschichte.karlsruhe.de/securedl/sdl-eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJpYXQiOjE2NjIzODIxODYsImV4cCI6MzMyMTc2MjY0NTYsInVzZXIiOjAsImdyb3VwcyI6WzAsLTFdLCJmaWxlIjoiZmlsZWFkbWluXC91c2VyX3VwbG9hZFwvTWFuZGFudGVuc2VpdGVuXC9TdGFkdGFyY2hpdlwvMDVfU3RhZHRnZXNjaGljaHRlXC8wNF9QdWJsaWthdGlvbmVuXC9DaHJvbmlrYmFlbmRlXC8xMF9EcTFfS2FybF9DaHJvbmlrXzE5MTRfb3B0LnBkZiIsInBhZ2UiOjI3ODB9.Z9aPnnXXeBQkxrZzUed7lBq9RntTWYVQ7mF9Nnw8o9A/10_Dq1_Karl_Chronik_1914_opt.pdf Band zum Download (PDF)] (Zugriff am 5. September 2022); Verwaltungsbericht der Landeshauptstadt Karlsruhe für das Wirtschaftsjahr 1928, Karlsruhe 1929, S. 14, https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/periodical/pageview/3348987 (Zugriff am 25. Juni 2019); StadtAK 8/ZeE 17.

Aktuelle Version vom 26. November 2023, 12:49 Uhr


Titelblatt des ersten Amtsblatts, Stadtarchiv Karlsruhe 10/Zx 103/1947.

Presse- und Informationsamt

Das Presse- und Informationsamt der Stadt Karlsruhe wurde am 15. März 1914 unter der Bezeichnung "Städtisches Nachrichtenamt" gegründet. Die Leitung übernahm ein eigens eingestellter "volkswirtschaftlich gebildeter Hilfsarbeiter", der direkt dem Oberbürgermeister unterstellt war. Er war für die Abfassung und Vermittlung von Nachrichten aus der Stadtverwaltung an die Presse, für Auskünfte über Vorgänge in der Verwaltung sowie die Entgegennahme von Beschwerden und Wünschen aus der Bevölkerung zuständig. In den 1920er-Jahren war die Einrichtung eine Abteilung der Stadtkanzlei und hatte nur noch die Aufgabe, die von den einzelnen Dienststellen gefertigten Pressemitteilungen entgegenzunehmen und über den Oberbürgermeister an die Presse weiterzuleiten sowie Presseberichte über die Stadtverwaltung bzw. über diese interessierende Angelegenheiten zu sammeln.

Der Versuch, in der unmittelbaren Nachkriegszeit ein Nachrichtenblatt für den Stadt- und Landkreis Karlsruhe zu gründen, scheiterte am Widerstand der Besatzungsmacht. Es erschienen im Mai 1945 nur einige Probenummern. Die Leitung des der städtischen Hauptverwaltung zugeordneten Nachrichtenamts übernahm im November 1945 der ehemalige Leiter der Lokalredaktion der sozialdemokratischen Parteizeitung Volksfreund Josef Eisele. Am 7. Februar 1947 erschien unter der Schriftleitung des Nachrichtenamts der Stadt Karlsruhe die erste Ausgabe des Amtsblatts für den Stadt- und Landkreis, nachdem sich die Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) nicht mehr in der Lage sahen, alle amtlichen Mitteilungen zu veröffentlichen. Es sollte als Sprachrohr der Verwaltung "die Bekanntmachungen der Stadt- und Landratsamts-Dienststellen zur Kenntnis des Publikums bringen und die Rolle des Amtsverkünders von anno dazumal übernehmen" und als "Bindeglied zwischen Behörden und Publikum" wirken.

Bereits am 24. Oktober 1947 war das Amtsblatt, das in einer Auflage von 15.000 Exemplaren erschien, ausschließlich für den Stadtkreis zuständig, nachdem der Landkreis ein eigenes Amtsblatt bekommen hatte. Zudem wurde ein Pressearchiv eingerichtet. 1954 wurde aus dem Nachrichtenamt das Presseamt, 1972 das Presse- und Informationsamt. Am 5. April 1974 erschien das Amtsblatt erstmals im Großformat, da es von da an gemeinsam mit dem kostenlos an alle Haushalte verteilten Karlsruher Kurier erschien. 1996 wurde aus dem Amtsblatt die "StadtZeitung". Knapp 75 % der Karlsruherinnen und Karlsruher informierten sich 1999 in der StadtZeitung über das kommunalpolitische Geschehen in ihrer Stadt. Heute ist das Presse- und Informationsamt nach wie vor dem Dezernat des Oberbürgermeisters zugeordnet und versteht sich als Schnittstelle zwischen Verwaltung und Öffentlichkeit und als kundenorientierter Kommunikationsdienstleister nach innen und außen.

Ernst Otto Bräunche 2013

Quellen

StadtAK 1/H-Reg 865; Chronik der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe für das Jahr 1914, Jg. 30, Karlsruhe 1916, S. 30, Band zum Download (PDF) (Zugriff am 5. September 2022); Verwaltungsbericht der Landeshauptstadt Karlsruhe für das Wirtschaftsjahr 1928, Karlsruhe 1929, S. 14, https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/periodical/pageview/3348987 (Zugriff am 25. Juni 2019); StadtAK 8/ZeE 17.