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De:Lexikon:top-0006

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Adenauerring

Der Adenauerring hieß von 1929 bis 1933 und von 1945 bis 1967 ÞParkring. Dazwischen trug er den Namen des Nationalsozialisten Horst Wessel (1907-1930). 1967 bekam er den Namen Konrad Adenauers (1876-1967), des ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland.

Beim Adenauerring handelt es sich um eine vierspurige Umgehungsstraße durch den stadtnahen Teil des ÞHardtwaldes, die als großer Halbkreis die Karlsruher Fächerstruktur fortschreibt. Sein Mittelpunkt ist jedoch nicht der Schlossturm, sondern liegt rund 100 Meter davon entfernt in westlicher Richtung, da der ganze Halbkreis um dieses Maß verschoben ist. Der Ring beginnt im Osten am ÞDurlacher Tor und passiert zunächst den Campus des ÞKarlsruher Instituts für Technologie (KIT) und das ÞWildparkstadion (Nr. 7). Hier trifft er auf die ÞTheodor-Heuss-Allee, später auf die ÞWilly-Brandt-Allee und schließlich auf die ÞMoltkestraße, wo er in die ÞReinhold-Frank-Straße übergeht. Darüber hinaus wird er von vier Fußgängerbrücken im Verlauf weiterer Fächer-Alleen überquert (ÞRichard-Willstätter-Allee, ÞHagsfelder Allee, ÞLinkenheimer Allee und ÞKnielinger Allee).

Der 1927 begonnene Ring ist Teil des im Zuge des ÞGeneralbebauungsplans aus dem Jahr 1926 entworfenen Þ Sportparks Hardtwald, dessen Planungen im Frühjahr 1932 endeten. Der Sportpark sah beim Weg ÞAn der Fasanengartenmauer (heute verlängerte ÞTheodor-Heuss-Allee) beginnend, an der gesamten Innenseite des Rings bis nahe an den ÞSchlosspark Sportanlagen in zwölf Kreisabschnitten vor. Zu diesem Zeitpunkt bestanden in dem vorgesehenen Areal bereits die Anlagen des ÞFC Phönix (1922/23, heute ÞKarlsruher Sport Club (KSC), Nr. 17) und des ÞAthletenclubs Germania (1923, heute ÞSpVgg Germania, An der Fasanengartenmauer 1). Von den Sportpark-Planungen wurde in der ursprünglichen Form nichts verwirklicht. Erst nach dem ÞZweiten Weltkrieg entstanden das neue Hochschulstadion (um 1965) und die Tennisplätze mit Tennisheim (Nr. 17). Dafür bestanden bzw. entstanden auch nördlich des Adenauerrings im Hardtwald weitere Anlagen verschiedener Sportvereine (1922: ÞMännerturnverein Karlsruhe 1881 e. V. (MTV), ÞKanalweg 1, 1948: ÞFC 21 Karlsruhe, Kanalweg 2, 1920: ÞSpVgg Olympia-Hertha, ÞGrabener Allee 8, 1933: ÞKarlsruher Turnverein (KTV) 1846, ÞLinkenheimer Allee 8, 1957: Schießstand der ÞSchützengesellschaft 1721, Nr. 32). Auch Veranstalter von Stadtranderholungsangeboten haben hier ihre Freizeitgelände: Die ÞEvangelische Landeskirche betreibt die 1925 in Form einer einfachen Holzbaracke gegründete Gustav-Jacob-Hütte (Linkenheimer Allee 10), die katholische Kirche das ÞCaritas-Waldheim (Friedrichstaler Allee 50) und der ÞChristliche Verein Junger Menschen (CVJM) sein gleichnamiges ÞWaldheim (Grabener Allee 4).

Das Teilstück zwischen der ÞTheodor-Heuss-Allee und der ÞWilly-Brandt-Allee wurde 1982 vom ÞGemeinderat zu einem Teilstück der sogenannten Hängebauchlösung der geplanten ÞNordtangente bestimmt, 2009 aber zusammen mit der Gesamtplanung vorerst wieder aufgegeben. Bei Heimspielen des KSC mit großem Besucherandrang im ÞWildparkstadion wird der gesamte Ring aus Sicherheitsgründen für mehrere Stunden gesperrt.

Roland Feitenhansl 2013

Literatur

Literatur: Harald Ringler: Der Karlsruher Generalbebauungsplan. Ein Entwurf einer langfristigen Stadtentwicklung, in: Leonhard Müller/Manfred Koch (Hrsg.): Blick in die Geschichte. Karlsruher stadthistorische Beiträge, 1988-1993, Karlsruhe 1994, S. 181-185; Ernst Otto Bräunche: Sport in Karlsruhe 1914-1945, in: Ernst Otto Bräunche/Volker Steck (Hrsg.): Sport in Karlsruhe. Von den Anfängen bis heute, Karlsruhe 2006, S. 73-111, S. 75 f. (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 28).