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De:Lexikon:top-0024

Wohnhaus Akademiestraße 36, vor dem Bau des Bankhauses Haber 1899, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS XIVe 7.

Akademiestraße

Die Akademiestraße, zuvor Beiertheimer Feldallee, ist die erste Straße westlich außerhalb des Stadtfächers. Sie verläuft zunächst in südwestlicher Richtung von der Þ Hans-Thoma-Straße bis zur Þ Karlstraße, danach in westlicher Richtung über die Þ Douglasstraße bis zur Þ Hirschstraße. Die Akademiestraße wurde 1812 angelegt und nach der 1786 erbauten Zeichenakademie benannt, die sich an der Stelle des heutigen Erweiterungsbaus der Þ Staatlichen Kunsthalle befand. Die Bebauung begann etwa 1816 mit bürgerlichen Wohnhäusern, von denen besonders im östlichen Abschnitt heute noch einige erhalten sind. Die einheitlich nach einem Modellentwurf gestalteten, ursprünglich zweigeschossigen Häuser wurden wegen der gefragten Innenstadtlage vielfach ab der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgestockt. Im Zweiten Weltkrieg wurden davon relativ wenige zerstört, die meisten Verluste gab es auf der Südseite des Westabschnitts.
Den baulichen Auftakt im Westen bildet der Südflügel des Þ Landgerichts (1879 von Oberbaurat ÞHeinrich Leonhard, Hans-Thoma-Straße 7) mit angeschlossener Staatswanwaltschaft (Nrn. 6-8). Gegenüber befand sich bis 2013 Karlsruhes einziges Sterne-Restaurant ÞOberländer Weinstube (1831 erbaut, Nr. 7). Weiter verdienen das Wohnhaus des Karlsruher Ehrenbürgers ÞHermann Veit (1897-1973, Nr. 17) und der Südflügel des früheren ÞBankhauses Veit Löw Homburger Beachtung (1901 von ÞCurjel & Moser, Nr. 36). Jenseits der Karlstraße, gegenüber eines Parkhauses, folgen der Garten des heutigen ÞPrinz-Max-Palais mit historistischer Schauwand (1884 von ÞJosef Durm, Karlstraße 10), sowie am Ende der Straße das Wohnhaus der jüdischen Opernsängerin ÞElsa Eis, die 1940 nach Gurs verschleppt und 1942 in Auschwitz ermordet wurde (Nr. 75). Genau gegenüber befindet sich im ehemaligen Stallungsgebäude des früheren ÞPrinz-Karl-Palais (vormals Palais Douglas) mit der Adresse Þ Stephanienstraße 51 das Eichamt Karlsruhe (1878 von ÞKarl Philipp Dyckerhoff).

Roland Feitenhansl 2013

Literatur

Susanne Asche, Ernst Otto Bräunche, Jochen Karl Mehldau: Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 210 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7); Erich Lacker: Zielort Karlsruhe. Die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg, Karlsruhe 20052 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 18); Gedenkbuch für die Karlsruher Juden, my.informedia.de (Zugriff am 29. Mai 2013); Edmund Sander: Karlsruhe. Einst und Jetzt in Wort und Bild, Karlsruhe 1911, S. 112.