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Willi Försterling


Willi Försterling, 1971, Stadtarchiv Karlsruhe 8/BA Schlesiger A22/59/1/33.

Willi Försterling

Sänger (Bariton), Schauspieler, * 3. September 1896 Bernburg/Salzlandkreis, † 19. August 1978 Karlsruhe, ∞ 1940 Liselotte Loni Else Casimir, 2 Söhne, 1 Tochter.

Traugott Friedrich Willi Försterling war gelernter Maschinenbauingenieur. Zu Beginn seines Berufslebens entwickelte er einen neuartigen Kulturpflug, den er zum Patent anmeldete und dessen guter Absatz ihn zum Teilhaber einer Firma in Allenstein (Ermland/Ostpreußen) machte. Neben seiner beruflichen Tätigkeit betrieb Försterling das Singen als Hobby. Als eines Tages der Spielbariton am Allensteiner Theater wegen Krankheit ausfiel, sprang Försterling kurzfristig ein und sang den Grafen von Liebenau in Albert Lortzings komischer Oper "Der Waffenschmied". Die begeisterte Aufnahme seines Auftritts führte dazu, dass Försterling der Bühne treu blieb und 1924 als Opernsänger vom Stadttheater Königsberg engagiert wurde, wo er mit dem Tenor Walther Ludwig erste Erfolge feierte. Über die Bühnen in Zittau und Stralsund gelangte Försterling 1934 an das Opernhaus Wuppertal, wo er in diversen Operetten und Schauspielen 18 Jahre lang auftrat.

In der Absicht, lediglich ein einjähriges Gastspiel zu geben, kam Försterling 1952 an das Badische Staatstheater Karlsruhe. Die Arbeitsbedingungen und das kulturelle Umfeld gefielen ihm jedoch so gut, dass er entschied, Mitglied des Ensembles zu werden und sich in Karlsruhe dauerhaft niederzulassen. Hier wirkte er bis zu seiner Pensionierung 1972 vor allem als Operettensänger, trat aber auch in Operninszenierungen und im Schauspiel auf.

Försterling engagierte sich in der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger und leitete deren Landesverband Baden-Württemberg lange als Geschäftsführer. Anlässlich seines 80. Geburtstags wurde Försterling 1976 zum Ehrenmitglied des Badischen Staatstheaters ernannt.

René Gilbert 2016

Quellen

StadtAK 7/Nl Zollner 589, 8/ZGS – Persönlichkeiten.