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Harry Kögler


Harry Kögler

Maler, * 23. August 1923 Rodersdorf/Vogtlandkreis, † 20. November 1999 Karlsruhe, ∞ Irmgard Helène Kuntz, 1 Sohn.

Harry Kögler absolvierte von 1937-1940 eine Lehre an der Staatlichen Kunstschule für Textilindustrie Plauen und arbeitete danach kurze Zeit als Zeichner von Entwürfen für die Textilbranche. Anschließend leistete er bis 1945 Kriegsdienst und kam in englische Kriegsgefangenschaft. 1946-1953 studierte Kögler an der Hochschule für Bildende Künste Berlin unter anderem bei Max Pechstein und 1952 mit einem Stipendium in Paris und Lyon. 1953-1961 folgte seine erste Lehrtätigkeit als Leiter einer Grundklasse an der Meisterschule für Graphik und Buchgewerbe (heute Universität der Künste) in Berlin. In dieser Zeit hielt sich Kögler für weitere Studien in Sizilien, Rom (Villa Massimo), Florenz (Villa Romana) und in Südfrankreich auf. Daran schloss sich bis 1966 eine Professur für Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Berlin an. Zum Wintersemester 1966/67 wurde Kögler an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe berufen, wo er bis 1987 eine Professur für Malerei innehatte. Von 1971-1976 amtierte er zudem als Rektor der Hochschule.

Köglers Œuvre lässt sich nur schwer einer Kunstrichtung zuordnen. Vielmehr schwankt seine Bildsprache zwischen abstraktem Stillleben und Farbfeldmalerei, wobei bruchstückhafte und fragmentarisch erscheinende Bildelemente charakteristisch sind. Die Beeinflussung durch den Kubismus – Kögler zählte Georges Braque und Fernand Léger zu seinen Vorbildern – ist dabei offensichtlich. Sein Werk umfasst vornehmlich Collagen und Temperastudien, die er bevorzugt auf vergilbtem Papier und farbigem Karton malte, und denen er oft keine Namen gab.

Der als wortkarg und eigenwillig geltende Kögler erhielt für seine Arbeiten 1956 den Kunstpreis "Junger Westen" der Stadt Recklinghausen, 1959 den Rompreis der Villa Massimo sowie 1960 den Villa-Romana-Preis, Florenz.

René Gilbert 2015

Quelle

StadtAK 8/ZGS Persönlichkeiten – Kögler, Harry.

Werk

Herausgerücktes Stück, Tempera auf Karton, 1978; Beschattete Tafel, Tempera/Bleistift auf Karton, 1979; Ding, Tempera/Bleistift auf Karton, 1987 (alle drei Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe); Relieftafel mit gelochter Schiene, Tempera auf Karton, 1978 (Städtische Galerie Karlsruhe); o.T., Tempera/Bleistift auf Karton, 1995 (Sammlung der Badischen Stahlwerke).

Literatur

Axel Heil (Hrsg.): Staatliche Akademie der bildenden Künste Karlsruhe. 150 Jahre – Die Geschichte der Kunstakademie Karlsruhe in Bildern und Texten, Karlsruhe 2004, S. 127, 299, 327; Axel Heil: Kögler, Harry, in: Bilder aus Baden. Kunstsammlung der Badischen Stahlwerke, hrsg. von Werner Schmidt, Kehl 2002, S. 88 f.; Axel Heil (Hrsg.): Harry Kögler. Von der Dekonstruktion zur Komposition, Karlsruhe 2006; Persönliche Webseite: http://www.harry-koegler.de/ (Zugriff am 15. Dezember 2015).