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Otto Laible


Otto Laible 1961, Foto: Manfred Schaeffer, Karlsruhe.

Otto Laible

Maler, Zeichner, * 14. Januar 1898 Haslach/Ortenaukreis, † 22. April 1962 Haslach/Ortenaukreis, ∞ 1954 Johanna Hamm.

Aus einer musisch veranlagten Lehrerfamilie stammend, machte Laible eine Ausbildung zum Graveur, es folgte der Kriegsdienst 1916-1918 in Frankreich und der Besuch der Kunstgewerbeschulen Karlsruhe und Pforzheim 1919-1921. Danach studierte Laible bis 1929 in Karlsruhe an der Badischen Landeskunstschule, ab 1924 als Meisterschüler von Ernst Würtenberger. Bei einem Studienaufenthalt 1924 in Paris, den er bis 1933 jährlich wiederholte, faszinierten Laible die lichtintensive und betont farbige Malerei des Impressionismus und Fauvismus wie auch die Alten Meister im Louvre. (Stadt-)Landschaften und Figuren in frischem, farbigem Malstil wurden zu seinen bevorzugten Motiven.

Eine Ernennung des von den Nazis als „Französling“ diffamierten Künstlers zum Professor an der Kunstakademie verhinderten diese nach der NS-Machtübernahme. Laible lebte nun zurückgezogen in den Ateliers Karlsruhe und Haslach, unterbrochen von Studienreisen nach Holland und Italien. 1939-1945 erlebte Laible den Krieg als Soldat in Frankreich und Russland. Sein Atelier in Karlsruhe wurde 1944 bei einem Bombenangriff zerstört.

Nach dem Krieg veränderte sich Laibles Stil. Anregungen nahm er sich wieder aus Frankreich von Henri Matisse und Georges Braque. Stillleben wurden ein neues Motiv, es entstanden ornamentale, dekorative, rhythmisch bewegte, expressive Bilder. 1947 wurde Laible zunächst Dozent, ab 1949 bis zu seinem frühen Tod Professor für Malerei an der Kunstakademie Karlsruhe und später auch Vorstandsmitglied des Badischen Kunstvereins in Karlsruhe. Zahlreiche Einzelausstellungen vor allem im deutschen Südwesten dokumentierten nun die öffentliche Anerkennung, die man ihm seit 1933 verwehrt hatte.

Carmen Bechtold 2012

Literatur

Ingrid Popp: Der Maler Otto Laible (1898-1962). Monographie und Werkverzeichnis, Freiburg i. Br. 1986; Gerhard Grimm: Laible, Otto, Maler, in: Badische Biographien NF, Bd. II, hrsg. von Bernd Ottnad, Stuttgart 1987, S. 178-180.