Kolberger Straße
Die Kolberger Straße ist eine der parallelen Stichstraßen, die das Stadtviertel Waldlage des Karlsruher Stadtteils Waldstadt von der Theodor-Heuss-Allee aus erschließt. An ihrem östlichen Ende gibt es einen Wendekreis, inzwischen auch eine Durchfahrt an den Jägerhausseen entlang zur Glogauer Straße und damit zum Stadtviertel Feldlage. Von der Kolberger Straße gehen zwei Querstraßen, die Braunsberger Straße und die Friedlander Straße, in nördlicher Richtung ab. Bebaut ist die Straße mit einem 17geschossigen Hochhaus an der Ecke zur Theodor-Heuss-Allee, mehreren querstehenden Reihenhausanlagen, vielen querstehenden viergeschossigen Wohnblöcken und fünf neungeschossigen Wohnhochhäusern.
Sie ist Teil eines Namensfeldes von Städten in den heute zu Polen gehörenden ehemaligen deutschen Ostgebieten und wurde 1960 nach der (früher ostpreußischen) Stadt Kolberg, heute Kolobrzeg, benannt. Der Karlsruher Gemeinderat hatte 1958 in der Zeit des Kalten Krieges beschlossen, im neuen Stadtteil Waldstadt an die „verlorenen Ostgebiete“ zu erinnern. Der südliche Teil der Feldlage erhielt ausschließlich nach ehemals schlesischen Städten benannte Straßen, während ansonsten Städte aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien zum Zuge kamen.
Alfred Becher 2019
Quelle
Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 130 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7).
Literatur
Jochen Karl Mehldau: Regeln und Ausnahmen – Straßennamen 1845-1993, in: Straßennamen in Karlsruhe, Karlsruhe 1994, S. 23-35, S. 29 (= Karlsruher Beiträge Nr. 7).