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Großherzog-Leopold-Denkmal

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Das Großherzog-Leopold-Denkmal um 1889, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIIIb 144.

Großherzog-Leopold-Denkmal

Leopoldplatz, an der Leopoldschule.

Nachdem sowohl das erste, noch im Todesjahr von Großherzog Leopold 1852 in Angriff genommene Denkmalprojekt als auch das zweite, 1858 begonnene gescheitert waren, nutzte die Stadt die Herstellung eines öffentlichen Platzes mit Brunnen vor der 1887/88 nach Plänen von Stadtbaumeister Wilhelm Strieder erbauten Leopoldschule zur Durchführung des seit 1852 geplanten Projekts. Der in der Platzmitte zur Aufstellung vorgesehene Brunnen wurde um ein monumentales Denkmal erweitert – ein Kunstgriff, wie er zu Zeiten von Friedrich Weinbrenner üblich gewesen war (Großherzog-Ludwig-Denkmal, Großherzog-Karl-Denkmal, Brunnen auf dem Spitalplatz). Für den Entwurf der sandsteinernen Brunnenarchitektur zeichnete ebenfalls Wilhelm Strieder verantwortlich; das bronzene Porträtmedaillon und die Inschrifttafel führte der Bildhauer Friedrich Volke aus. Eine offizielle Einweihung des Denkmals, das im Westen des 1888 nach Großherzog Leopold benannten Platzes aufgestellt wurde, fand offensichtlich nicht statt.

Auf einem zweistufigen Podest erhebt sich ein kartuschengeschmückter Unterbau mit weit ausladenden Brunnenbecken an den Seiten. Er dient als Sockel für einen tempelartigen Aufbau, der an seiner Stirnseite zur Leopoldstraße hin ein Medaillon mit dem Profil des Großherzogs und die Inschrift LEOPOLD / GROSSHERZOG / VON BADEN zeigt. An den Seiten des Aufbaus, der wiederum als Postament für einen figurativ gestalteten Obelisken dient, sind die beiden gusseisernen Ausflussrohre angebracht. Das Aneinanderreihen eigenständiger Architekturglieder gilt als Charakteristikum des Neorenaissancestils in Karlsruhe.

Katja Förster 2014

Literatur

Manfred Großkinsky: Großherzog-Leopold-Denkmal, in: Gerlinde Brandenburger, Manfred Großkinsky, Gerhard Kabierske, Ursula Merkel, Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, 2. Aufl. Karlsruhe 1989, S. 347-349 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 7), Teil 1 (PDF) und Teil 2 (PDF) zum Download (Zugriff am 22. September 2022).