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De:Lexikon:bio-0829: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:bio-0829_U_II_342.jpg|200px|thumb|left|Pfarrer Friedrich Blink bei der Predigt am Fronleichnamsaltar Mitte der 1930er-Jahre, Pfinzgaumuseum U II 342.]]
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Stadtpfarrer, * 22. Dezember 1895 Epfenbach/Rhein-Neckar-Kreis, † 13. Februar 1947 Karlsruhe, kath.
Stadtpfarrer, * 22. Dezember 1895 Epfenbach/Rhein-Neckar-Kreis, † 13. Februar 1947 Karlsruhe, kath.<br/ ><br/ >
Blink war 1925-1927 Vikar und ab April 1933 Pfarrverweser in <lex id="top-0558">Durlach</lex>. Im Juli 1934 wurde er Stadtpfarrer der <lex id="ins-1296">St. Peter und Paul Kirche</lex>. Vom 15. Juni 1940 bis Oktober 1941 war Blink Militärseelsorger bei einer Gebirgsjägerdivision in Frankreich. Nach seiner Rückkehr nach Durlach konfiszierte die <lex id="ins-1480">Gestapo</lex> seine Schreibmaschine sowie seinen Vervielfältigungsapparat und erteilte ihm Schulverbot, da er sich gegen die <lex id="ereig-0016">Nationalsozialisten</lex> auch in seinen Predigten aussprach. Nach dem Ende des <lex id="ereig-0074">Zweiten Weltkrieges</lex> ließ Blink allmorgendlich für alle Konfessionen Haferflockensuppe ausgeben und unterstützte auch sonst die Durlacher Bevölkerung. Bei einem Vermittlungsversuch zwischen Einheimischen und den amerikanischen Besatzern über die Wohnungsfrage kam er am 13. Februar 1947 durch einen von einem in amerikanischen Diensten stehenden polnischen Wachposten abgegebenen Kopfschuss ums Leben. Seine Beerdigung wurde zu einer Massendemonstration und spiegelte die unsichere Situation der Bevölkerung in der Nachkriegszeit wider. Tausende Menschen folgten dem Sarg von Blink auf dem Weg von der St. Peter und Paul Kirche zum <lex id="ins-1365">Bergfriedhof</lex>.


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<div style="text-align:right;">''Anke Mührenberg 2012''</div>
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==Literatur==
==Literatur==

Version vom 19. August 2015, 15:03 Uhr

Pfarrer Friedrich Blink bei der Predigt am Fronleichnamsaltar Mitte der 1930er-Jahre, Pfinzgaumuseum U II 342.

Blink, Friedrich

Stadtpfarrer, * 22. Dezember 1895 Epfenbach/Rhein-Neckar-Kreis, † 13. Februar 1947 Karlsruhe, kath.

Blink war 1925-1927 Vikar und ab April 1933 Pfarrverweser in Durlach. Im Juli 1934 wurde er Stadtpfarrer der St. Peter und Paul Kirche. Vom 15. Juni 1940 bis Oktober 1941 war Blink Militärseelsorger bei einer Gebirgsjägerdivision in Frankreich. Nach seiner Rückkehr nach Durlach konfiszierte die Gestapo seine Schreibmaschine sowie seinen Vervielfältigungsapparat und erteilte ihm Schulverbot, da er sich gegen die Nationalsozialisten auch in seinen Predigten aussprach. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ließ Blink allmorgendlich für alle Konfessionen Haferflockensuppe ausgeben und unterstützte auch sonst die Durlacher Bevölkerung. Bei einem Vermittlungsversuch zwischen Einheimischen und den amerikanischen Besatzern über die Wohnungsfrage kam er am 13. Februar 1947 durch einen von einem in amerikanischen Diensten stehenden polnischen Wachposten abgegebenen Kopfschuss ums Leben. Seine Beerdigung wurde zu einer Massendemonstration und spiegelte die unsichere Situation der Bevölkerung in der Nachkriegszeit wider. Tausende Menschen folgten dem Sarg von Blink auf dem Weg von der St. Peter und Paul Kirche zum Bergfriedhof.

Anke Mührenberg 2012

Literatur

Anke Mührenberg (Hrsg.): Durlacher Geschichte(n). Der 5. April 1945 - Zeitzeugen berichten, Karlsruhe 2009 (= Lindemanns Bibliothek Bd. 85).