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Fritz Argus


Fritz Argus

Kaufmännischer Angestellter, Stadtrat, * 22. August 1890 Ludwigshafen, † 6. April 1951 Bayreuth, kath., ∞ 1919 Anna Horlbeck, 1 Sohn.

Nach dem Besuch des Realgymnasiums in Ludwigshafen und einer Banklehre leistete Fritz Argus im Ersten Weltkrieg Kriegsdienst, zuletzt als Unterzahlmeister. Ab 1919 ging er in Karlsruhe kaufmännischen Tätigkeiten in verschiedenen Betrieben nach, zuletzt als Geschäftsführer der Karlsruher Holzverarbeitung GmbH. Anfang der 30er-Jahre war er längere Zeit arbeitslos und lebte von der Fürsorge.

1929 trat Argus in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) und in deren Schutzstaffel (SS) ein. 1930 wurde er als Vertreter der NSDAP in den Stadtrat gewählt. Als Stadtrat war Argus unter anderem Mitglied des Fürsorgeausschusses, des Beschwerdeausschusses für das Fürsorgewesen und des Ausschusses für städtische Betriebe (einschließlich des Amtes des Pflegers für Markt- und Messewesen). Er fungierte als Vorsitzender des Ausschusses für die Vorprüfung der Wirtschaftsgesuche und als Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Beschäftigungsstelle. Am 11. Mai 1931 beteiligte er sich an der Karlsruher Rathausschlacht, wofür er wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 50 Reichsmark verurteilt wurde. Argus war auch Leiter der NS-Volkswohlfahrt (NSV) in Baden, Bezirk Karlsruhe, und damit auch Leiter des Winterhilfswerks für das Land Baden.

Argus zog in der zweiten Hälfte des Jahres 1934 nach Bayreuth, womit sein Stadtratsamt und seine Mitgliedschaft in verschiedenen städtischen Ausschüssen endeten. Sein Amt als Gauamtsleiter übernahm Philipp Dinkel. In Bayreuth übernahm er die Leitung des Revisionsamtes beim Hauptamt für Erzieher. 1936 wurde er SS-Obersturmbannführer und Pressereferent. Im Februar 1945 erhielt er noch die Einberufung zum Kriegsdienst und kam nach Kriegsende in das Lager Hammelburg. Nach seiner Entlassung betätigte er sich wieder als Kaufmann.

Alfred Becher 2019

Quellen

Der Führer, Nr. 149 vom 31. Juli 1931 StadtAK 8/Ze 14 https://digital.blb-karlsruhe.de/6354944 Zugriff am 19. Januar 2021); Nr. 299 vom 19. November 1932; Nr. 295 vom 25. Oktober 1933; Badische Presse, Nr. 346 vom 29. August 1934 StadtAK 8/Ze 7 https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/periodical/titleinfo/2411029 (Zugriff am 19. Januar 2021); Badischer Beobachter, Nr. 7 vom 8. Januar 1935; StadtAK 1/POA 3910; Kurzbiographie in: Rainer Bookhagen: Die evangelische Kinderpflege und die Innere Mission in der Zeit des Nationalsozialismus, Göttingen, 1998, S. 531.