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De:Lexikon:bio-0007: Unterschied zwischen den Versionen

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=Volz, Hermann=


[[Datei:bio-0007_8_PBS_oIII_185.jpg|200px|thumb|left|Christian Füeßlin, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oIII 185.]]
Bildhauer, * 31. März 1847 Karlsruhe, † 11. November 1941 Karlsruhe, ev., ∞ 1. 1876 Luise Rettig, 2. 1881 Elisabeth Ruh, 1 Kind.


=Christian Carl Wilhelm Füeßlin=
Als Sohn eines Arztes begann Volz vor 1869 ein Architektur-Studium am <lex id="ins-0910">Polytechnikum</lex> in Karlsruhe. Nach Heimkehr aus dem <lex id="ereig-0066">Deutsch-Französischen Krieg</lex> 1870/71 wandte er sich der Bildhauerei zu, wurde 1871 in Karlsruhe Schüler von <lex id="bio-0483">Carl Johann Steinhäuser</lex> an der <lex id="ins-11038">Großherzoglichen Kunstschule</lex> und besuchte 1873 die Anatomieklasse des Malers Hans Canon in Stuttgart. Ab 1872 unternahm Volz mehrfach Reisen nach Italien, um sich auch an Bildwerken der Antike, der Renaissance und des Barocks zu schulen. 1874/75 besuchte er erneut die Karlsruher Kunstschule, 1878/79 wurde er zunächst Lehrer, dann Professor an der <lex id="ins-0931">Kunstgewerbeschule Karlsruhe</lex> und schließlich von 1880 bis zum Ruhestand 1919 Professor für Bildhauerei an der Kunstschule. <br>
Bis zum <lex id="ereig-0068">Ersten Weltkrieg</lex> schuf Volz vor allem Großplastiken für zahlreiche Denkmäler in einer detaillierten, bewegten, fast expressiven Formensprache mit klarer Gliederung der architektonischen und plastischen Teile. Die Hinzufügung allegorischer Gestalten zu einer Person oder Gruppe entsprach dem Geschmack der Zeit. Um 1900 ist eine Veränderung im Werk sichtbar. Seine stilistische Entwicklung führte von einer frühen idealisierten Auffassung zunächst zu einem zeitgemäßeren Realismus in Form und Inhalt und im Spätwerk zu einer wieder am klassizistischen Ideal gebildeten stilisierten Größe der Figur. Er widmete sich jetzt zunehmend dem Porträt (Relief, Büste, Ganzfigur) und betonte häufig die seelische Verfassung der Person, z.B. das überlebensgroße Denkmal des Chemikers <lex id="bio-11007">Robert Bunsen</lex> in Heidelberg.<br>
Die Vielzahl seiner Denk- und Grabmäler, Brunnen und Porträts machten Volz zu einem der bekanntesten badischen Bildhauer des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Zu seinen Werken in Karlsruhe zählen u. a. das <lex id="top-11023">Kriegerdenkmal am Ettlinger-Tor-Platz</lex> (1872-1877, heute im <lex id="top-0071">Alten Friedhof</lex>), der Brunnen am <lex id="top-1728">Lidellplatz</lex> (1872-1876), das <lex id="top-11021">Scheffel-Denkmal</lex> (1888-1892), das <lex id="top-11022">Prinz-Wilhelm-Denkmal</lex> (1900-1901) an der <lex id="top-1094">Hans-Thoma-Straße</lex> sowie die Hans Thoma-Büste (1904) in der <lex id="ins-11039">Kunsthalle</lex>.
Volz erhielt zahlreiche Orden und Auszeichnungen, darunter die Ehrendoktorwürde der Universität Heidelberg.
<div style="text-align:right;">''Cb 2012''</div>


Kaufmann, Politiker, * 5. Dezember 1783 Karlsruhe, † 13. Oktober 1854 Karlsruhe, ev., ∞ 1814 Wilhelmine Volz, 7 Kinder.<br/ ><br/ >
==Literatur==
Der Sohn eines markgräflichen Kammerrats und Landschreibers begann nach dem frühen Tod des Vaters 1798 eine kaufmännische Ausbildung in Frankfurt a. M., die er von 1804-1807 in Paris fortsetzte. In Karlsruhe zurück, gründete er gemeinsam mit dem Kaufmann <lex id="bio-1292">Gustav Schmieder</lex> die <lex id="ins-1483">Spezerey- und Eisenwarenhandlung Schmieder und Füeßlin</lex>, deren Mitinhaber er bis zu seinem Rückzug aus dem Geschäft 1824 blieb. In seiner Zeit als Unternehmer gehörte Füeßlin als Mitglied des Vorstandes der Handelsstube an, zu deren Mitbegründern er 1813 zählte.
Meinhold Lurz: Hermann Volz, in: Badische Biographien NF. Bd. III, hrsg. von Bernd Otnad, Stuttgart 1990, S. 277f., Beatrice Vierneisel: Hermann Volz, in: Gerlinde Brandenburger, Manfred Großkinsky, Gerhard Kabierske, Ursula Merkel, Beatrice Vierneisel: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715 -1945, Karlsruhe 1987, S. 695f. (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, Bd. 7).

Seit 1825 engagierte sich Füeßlin in der Politik: Von 1825-1828 als Abgeordneter der Zweiten Kammer der badischen <lex id="ins-1519">Ständeversammlung</lex>, wo er in der Budgetkommission wirkte. Anfang der 1830er-Jahre gehörte Füeßlin dem <lex id="ins-1015">Bürgerausschuss</lex> in Karlsruhe an und wurde im Zuge der Einführung der <lex id="ereig-0237">Gemeindeordnung</lex> vom 31. Dezember 1831 Mitglied des <lex id="ins-1095">Gemeinderats</lex>. Am 15. März 1833 bestimmten die wahlberechtigten Ortsbürger Füeßlin zum <lex id="ins-1014">Oberbürgermeister</lex>. 1839 und 1845 wurde er jeweils vom Bürgerausschuss in diesem Amt bestätigt. Zunächst galt es, die neue Gemeindeordnung in Karlsruhe umzusetzen, sowie den Gemeindehaushalt zu konsolidieren. Während seiner Amtszeit wurde 1834 die städtische <lex id="ins-0924">Gewerbeschule</lex> eröffnet, die <lex id="ins-0094">Maschinenfabrik Keßler & Martiensen</lex> angesiedelt, 1843 nach Plänen des Architekten <lex id="bio-0201">Friedrich Eisenlohr</lex> der erste <lex id="ins-1703">Bahnhof</lex> am <lex id="ort-0038">Ettlinger Tor</lex> - ab 1844 mit einer Pferdedroschkenverbindung in die Stadt - eröffnet und 1846 das private <lex id="ins-1094">Gaswerk</lex> mit Gasbeleuchtung in den Straßen in Betrieb genommen.

Nach Füeßlins Rücktritt vom Amt des Oberbürgermeisters am 9. April 1847 blieb er bis zu seinem Tod Mitglied des evangelischen Kirchengemeinderats, dem er seit 1834 angehörte. Zudem war Füeßlin bis zu seinem Ableben im <lex id="ins-1015">Großen Ausschuss</lex> der Stadt tätig.

Für seine Verdienste verlieh Großherzog <lex id="bio-0569">Leopold</lex> Füeßlin am Tag seiner ersten Wiederwahl am 20. März 1839 das Ritterkreuz des <lex id="ins-1607">Zähringer Löwenordens</lex>. Nach ihm benannt wurde 1960 die <lex id="top-0861">Füßlinstraße</lex>.
<div style="text-align:right;">''Marco Wagner/Manfred Koch 2014''</div>

==Quelle==
Zur Erinnerung an Carl Wilhelm Füeßlin, gestorben zu Karlsruhe am 13. October 1854. Grabrede gehalten von Dekan Cnefelius, Karlsruhe (1854).

Aktuelle Version vom 12. Januar 2024, 17:56 Uhr


Christian Füeßlin, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oIII 185.

Christian Carl Wilhelm Füeßlin

Kaufmann, Politiker, * 5. Dezember 1783 Karlsruhe, † 13. Oktober 1854 Karlsruhe, ev., ∞ 1814 Wilhelmine Volz, 7 Kinder.

Der Sohn eines markgräflichen Kammerrats und Landschreibers begann nach dem frühen Tod des Vaters 1798 eine kaufmännische Ausbildung in Frankfurt a. M., die er von 1804-1807 in Paris fortsetzte. In Karlsruhe zurück, gründete er gemeinsam mit dem Kaufmann Gustav Schmieder die Spezerey- und Eisenwarenhandlung Schmieder und Füeßlin, deren Mitinhaber er bis zu seinem Rückzug aus dem Geschäft 1824 blieb. In seiner Zeit als Unternehmer gehörte Füeßlin als Mitglied des Vorstandes der Handelsstube an, zu deren Mitbegründern er 1813 zählte.

Seit 1825 engagierte sich Füeßlin in der Politik: Von 1825-1828 als Abgeordneter der Zweiten Kammer der badischen Ständeversammlung, wo er in der Budgetkommission wirkte. Anfang der 1830er-Jahre gehörte Füeßlin dem Bürgerausschuss in Karlsruhe an und wurde im Zuge der Einführung der Gemeindeordnung vom 31. Dezember 1831 Mitglied des Gemeinderats. Am 15. März 1833 bestimmten die wahlberechtigten Ortsbürger Füeßlin zum Oberbürgermeister. 1839 und 1845 wurde er jeweils vom Bürgerausschuss in diesem Amt bestätigt. Zunächst galt es, die neue Gemeindeordnung in Karlsruhe umzusetzen, sowie den Gemeindehaushalt zu konsolidieren. Während seiner Amtszeit wurde 1834 die städtische Gewerbeschule eröffnet, die Maschinenfabrik Keßler & Martiensen angesiedelt, 1843 nach Plänen des Architekten Friedrich Eisenlohr der erste Bahnhof am Ettlinger Tor - ab 1844 mit einer Pferdedroschkenverbindung in die Stadt - eröffnet und 1846 das private Gaswerk mit Gasbeleuchtung in den Straßen in Betrieb genommen.

Nach Füeßlins Rücktritt vom Amt des Oberbürgermeisters am 9. April 1847 blieb er bis zu seinem Tod Mitglied des evangelischen Kirchengemeinderats, dem er seit 1834 angehörte. Zudem war Füeßlin bis zu seinem Ableben im Großen Ausschuss der Stadt tätig.

Für seine Verdienste verlieh Großherzog Leopold Füeßlin am Tag seiner ersten Wiederwahl am 20. März 1839 das Ritterkreuz des Zähringer Löwenordens. Nach ihm benannt wurde 1960 die Füßlinstraße.

Marco Wagner/Manfred Koch 2014

Quelle

Zur Erinnerung an Carl Wilhelm Füeßlin, gestorben zu Karlsruhe am 13. October 1854. Grabrede gehalten von Dekan Cnefelius, Karlsruhe (1854).