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De:Lexikon:bio-0044: Unterschied zwischen den Versionen

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=Georg Karl Albert Keßler=
<lexmeta name="birth" type="date" value="7.8.1883"/>
<lexmeta name="birth" type="string" value="Gondelsheim bei Bretten"/>


Gymnasiallehrer, <lex id="ins-1095">Gemeinderat</lex> (<lex id="ins-0317">FDP</lex>), * 7. August 1883 Gondelsheim/Lkr. Karlsruhe, † 19. Februar 1967 Karlsruhe, ev., ∞ 1920 Elisabeth Else Weber, 3 Kinder.<br/ ><br/ >
<lexmeta name="death" type="date" value="9.2.1967"/>
Nach dem Abitur an der Oberrealschule (heute <lex id="ins-1410">Kant-Gymnasium</lex>) 1902 studierte Keßler in Karlsruhe und Heidelberg Mathematik, Physik und Chemie. Nach dem Lehramtspraktikum und -referendariat wurde Keßler 1912 Lehrer an der <lex id="ins-1420">Höheren Mädchenschule</lex>, wie seinerzeit für Lehrer höherer Lehranstalten üblich mit dem Titel eines Professors. Im <lex id="ereig-0068">Ersten Weltkrieg</lex> hat Keßler von November 1916 bis Dezember 1918 unter anderem 1917/18 die Kämpfe in Flandern miterlebt. 1930 ging Keßler an das <lex id="ins-1444">Lessing-Mädchengymnasium</lex>, das er 1940-1942 nach Entlassung des bisherigen Schulleiters leitete. Im September 1945 wurde Keßler zum Schulleiter ernannt und blieb bis zur Pensionierung 1951 in diesem Amt.
<lexmeta name="death" type="string" value="Karlsruhe"/>


Keßler schloss sich 1905 der Jungliberalen Bewegung, der Jugend der <lex id="ins-0323">Nationalliberalen Partei</lex>, an und trat seit 1910 politisch hervor. Nach dem Ersten Weltkrieg trat er der linksliberalen <lex id="ins-0309">Deutschen Demokratischen Partei (DDP)</lex>) bei. Er wurde Vorsitzender dieser Partei in Karlsruhe bis 1933 und 1919-1933 <lex id="ins-1120">Stadtverordneter</lex>. Keßler versah 1932-1933 den Vorsitz im Aufsichtsrat der <lex id="ins-1080">Hardtwaldsiedlung eG</lex>. Nach der <lex id="ereig-0111">NS-Machtübernahme</lex> zog sich Keßler auf seine Lehrertätigkeit zurück und pflegte nur noch private Gespräche mit früheren Parteifreunden. Nach dem Gesetz zur Befreiung vom Nationalsozialismus wurde Keßler als „nicht belastet“ bestätigt.
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1945 gründete Keßler die <lex id="ins-0317">Demokratische Partei Karlsruhe</lex>, eine Vorläuferorganisation der Freien Demokratischen Partei (FDP), 1949 berief ihn der Landtag von Württemberg-Baden zum stellvertretenden nichtrichterlichen Mitglied des Staatsgerichtshofs. 1945 erstmals in den Karlsruher Gemeinderat gewählt, gehörte er dem Gremium bis 1953 als Fraktionsvorsitzender seiner Partei an. In dieser Zeit war er aktiv in zahlreichen Ausschüssen und gehörte dem Ältestenrat an. Wegen seiner konstruktiven, bescheidenen und ausgleichenden Art war er auch bei den politischen Kontrahenten geachtet.
1917 wurde Keßler mit dem Eisernen Kreuz II ausgezeichnet, 1953 erhielt er das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 1963 wurde er <lex id="ins-1497">Ehrenbürger</lex> von Karlsruhe.


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=Keßler, Georg Karl Albert=

Gymnasiallehrer, <lex id="ins-1095">Gemeinderat</lex> (<lex id="ins-0317">FDP</lex>), * 7. August 1883 Gondelsheim/Lkr. Karlsruhe, † 19. Februar 1967 Karlsruhe, ev., ∞ 1920 Elisabeth Else Weber, 3 Kinder.

Nach dem Abitur an der Oberrealschule (heute <lex id="top-1444">Kant-Gymnasium</lex>) 1902 studierte Keßler in Karlsruhe und Heidelberg Mathematik, Physik und Chemie. Nach dem Lehramtspraktikum und -referendariat wurde Keßler 1912 Lehrer an der <lex id="top-0754">Höheren Mädchenschule</lex>, wie seinerzeit für Lehrer höherer Lehranstalten üblich mit dem Titel eines Professors. Im <lex id="ereig-0068">Ersten Weltkrieg</lex> hat Keßler von November 1916 bis Dezember 1918 unter anderem 1917/18 die Kämpfe in Flandern miterlebt. 1930 ging Keßler an das <lex id="top-1720">Lessing-Mädchengymnasium</lex>, das er 1940-1942 nach Entlassung des bisherigen Schulleiters leitete. Im September 1945 wurde Keßler zum Schulleiter ernannt und blieb bis zur Pensionierung 1951 in diesem Amt.<br>
Keßler schloss sich 1905 der Jungliberalen Bewegung, der Jugend der <lex id="ins-0323">Nationalliberalen Partei</lex>, an und trat seit 1910 politisch hervor. Nach dem Ersten Weltkrieg trat er der linksliberalen <lex id="ins-0309">Deutschen Demokratischen Partei (DDP)</lex>) bei. Er wurde Vorsitzender dieser Partei in Karlsruhe bis 1933 und 1919-1933 <lex id="ins-11023">Stadtverordneter</lex>. Keßler versah 1932-1933 den Vorsitz im Aufsichtsrat der <lex id="ins-1080">Hardtwaldsiedlung eG</lex>. Nach der <lex id="ereig-0223">NS-Machtübernahme</lex> zog sich Keßler auf seine Lehrertätigkeit zurück und pflegte nur noch private Gespräche mit früheren Parteifreunden. Nach dem Gesetz zur Befreiung vom Nationalsozialismus wurde Keßler als „nicht belastet“ bestätigt.<br>
1945 gründete Keßler die <lex id="ins-11024">Demokratische Partei Karlsruhe</lex>, eine Vorläuferorganisation der Freien Demokratischen Partei (FDP), 1949 berief ihn der Landtag von Württemberg-Baden zum stellvertretenden nichtrichterlichen Mitglied des Staatsgerichtshofs. 1945 erstmals in den Karlsruher Gemeinderat gewählt, gehörte er dem Gremium bis 1953 als Fraktionsvorsitzender seiner Partei an. In dieser Zeit war er aktiv in zahlreichen Ausschüssen und gehörte dem Ältestenrat an. Wegen seiner konstruktiven, bescheidenen und ausgleichenden Art war er auch bei den politischen Kontrahenten geachtet.
1917 wurde Keßler mit dem Eisernen Kreuz II ausgezeichnet, 1953 erhielt er das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 1963 wurde er <lex id="ereig-11003">Ehrenbürger</lex> von Karlsruhe.
<div style="text-align:right;">''Jürgen Schuhladen-Krämer 2012''</div>
<div style="text-align:right;">''Jürgen Schuhladen-Krämer 2012''</div>


==Quelle==
==Quellen==
GLA: Personalakte 235/Zug. 1967-41 Nr. 2251; StadtAK: 1/H-Reg 2874.
GLA: Personalakte 235/Zug. 1967-41 Nr. 2251; StadtAK: 1/H-Reg 2874.

Aktuelle Version vom 21. Oktober 2021, 11:00 Uhr


Georg Karl Albert Keßler 1954, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oIII 363.

Georg Karl Albert Keßler

Gymnasiallehrer, Gemeinderat (FDP), * 7. August 1883 Gondelsheim/Lkr. Karlsruhe, † 19. Februar 1967 Karlsruhe, ev., ∞ 1920 Elisabeth Else Weber, 3 Kinder.

Nach dem Abitur an der Oberrealschule (heute Kant-Gymnasium) 1902 studierte Keßler in Karlsruhe und Heidelberg Mathematik, Physik und Chemie. Nach dem Lehramtspraktikum und -referendariat wurde Keßler 1912 Lehrer an der Höheren Mädchenschule, wie seinerzeit für Lehrer höherer Lehranstalten üblich mit dem Titel eines Professors. Im Ersten Weltkrieg hat Keßler von November 1916 bis Dezember 1918 unter anderem 1917/18 die Kämpfe in Flandern miterlebt. 1930 ging Keßler an das Lessing-Mädchengymnasium, das er 1940-1942 nach Entlassung des bisherigen Schulleiters leitete. Im September 1945 wurde Keßler zum Schulleiter ernannt und blieb bis zur Pensionierung 1951 in diesem Amt.

Keßler schloss sich 1905 der Jungliberalen Bewegung, der Jugend der Nationalliberalen Partei, an und trat seit 1910 politisch hervor. Nach dem Ersten Weltkrieg trat er der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP)) bei. Er wurde Vorsitzender dieser Partei in Karlsruhe bis 1933 und 1919-1933 Stadtverordneter. Keßler versah 1932-1933 den Vorsitz im Aufsichtsrat der Hardtwaldsiedlung eG. Nach der NS-Machtübernahme zog sich Keßler auf seine Lehrertätigkeit zurück und pflegte nur noch private Gespräche mit früheren Parteifreunden. Nach dem Gesetz zur Befreiung vom Nationalsozialismus wurde Keßler als „nicht belastet“ bestätigt.

1945 gründete Keßler die Demokratische Partei Karlsruhe, eine Vorläuferorganisation der Freien Demokratischen Partei (FDP), 1949 berief ihn der Landtag von Württemberg-Baden zum stellvertretenden nichtrichterlichen Mitglied des Staatsgerichtshofs. 1945 erstmals in den Karlsruher Gemeinderat gewählt, gehörte er dem Gremium bis 1953 als Fraktionsvorsitzender seiner Partei an. In dieser Zeit war er aktiv in zahlreichen Ausschüssen und gehörte dem Ältestenrat an. Wegen seiner konstruktiven, bescheidenen und ausgleichenden Art war er auch bei den politischen Kontrahenten geachtet. 1917 wurde Keßler mit dem Eisernen Kreuz II ausgezeichnet, 1953 erhielt er das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 1963 wurde er Ehrenbürger von Karlsruhe.

Jürgen Schuhladen-Krämer 2012

Quellen

GLA: Personalakte 235/Zug. 1967-41 Nr. 2251; StadtAK: 1/H-Reg 2874.