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De:Lexikon:bio-0426: Unterschied zwischen den Versionen

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Genremaler, Schriftsteller, * 8. September 1838 Mannheim, † 13. Mai 1890 Karlsruhe, ∞ 1865 Marie Luise Sohn, 3 Kinder.<br/ ><br/ >
Genremaler, Schriftsteller, * 8. September 1838 Mannheim, † 13. Mai 1890 Karlsruhe, ∞ 1865 Marie Luise Sohn, 3 Kinder.<br/ ><br/ >
Der Sohn eines Konditors besuchte 1855-1858 die <lex id="ins-0906">Großherzogliche Kunstschule</lex> in Karlsruhe. Er erhielt Unterricht in Landschaftsmalerei bei <lex id="bio-0462">Johann Wilhelm Schirmer</lex>, in Figurenmalerei bei <lex id="bio-0395">Ludwig Des Coudres</lex>. Hoff setzte sein Studium an der Düsseldorfer Akademie unter anderem als Meisterschüler von Benjamin Vautier bis 1861 fort. Anschließend hielt er sich 1862 ein halbes Jahr in Paris auf. Nach einer Reisephase, die ihn nach Frankreich, Deutschland, Italien und auf den Balkan führte, ließ er sich in Düsseldorf nieder. 1878 folgte er einem Ruf als Professor an die Kunstschule in Karlsruhe.<br/>
Der Sohn eines Konditors besuchte 1855-1858 die <lex id="ins-0906">Großherzogliche Kunstschule</lex> in Karlsruhe. Er erhielt Unterricht in Landschaftsmalerei bei <lex id="bio-0462">Johann Wilhelm Schirmer</lex>, in Figurenmalerei bei <lex id="bio-0395">Ludwig Des Coudres</lex>. Hoff setzte sein Studium an der Düsseldorfer Akademie unter anderem als Meisterschüler von Benjamin Vautier bis 1861 fort. Anschließend hielt er sich 1862 ein halbes Jahr in Paris auf. Nach einer Reisephase, die ihn nach Frankreich, Deutschland, Italien und auf den Balkan führte, ließ er sich in Düsseldorf nieder. 1878 folgte er einem Ruf als Professor an die Kunstschule in Karlsruhe.<br/>

Hoff war Vertreter einer genrehaften Historienmalerei. Szenen aus dem Volksleben standen am Beginn seines Werkes. Dann wandte er sich verstärkt der Schilderung novellistischer Motive des 17. und 18. Jahrhunderts zu. Sein guter Ruf als Künstler gründete sich auf dem feinen Empfinden, das aus seinen Bildern sprach, und ihrer malerischen Qualität. Unter dem Einfluss der französischen Kunst favorisierte er eine relativ freie Pinselführung. In seiner Karlsruher Zeit hellte sich das Kolorit seiner Gemälde auf. Zu seinen Hauptwerken zählen "Die Taufe des Nachgeborenen" (1875), "Des Sohnes letzter Gruß" (1878), "Familienporträt des Großherzogs Friedrich I. von Baden" (1881) und "Zwischen Leben und Tod" (1885, <lex id="ins-0836">Staatliche Kunsthalle</lex> Karlsruhe).<br/>
Hoff war Vertreter einer genrehaften Historienmalerei. Szenen aus dem Volksleben standen am Beginn seines Werkes. Dann wandte er sich verstärkt der Schilderung novellistischer Motive des 17. und 18. Jahrhunderts zu. Sein guter Ruf als Künstler gründete sich auf dem feinen Empfinden, das aus seinen Bildern sprach, und ihrer malerischen Qualität. Unter dem Einfluss der französischen Kunst favorisierte er eine relativ freie Pinselführung. In seiner Karlsruher Zeit hellte sich das Kolorit seiner Gemälde auf. Zu seinen Hauptwerken zählen "Die Taufe des Nachgeborenen" (1875), "Des Sohnes letzter Gruß" (1878), "Familienporträt des Großherzogs Friedrich I. von Baden" (1881) und "Zwischen Leben und Tod" (1885, <lex id="ins-0836">Staatliche Kunsthalle</lex> Karlsruhe).<br/>

Große Anerkennung erfuhr Hoff durch die Gestaltung eines geschichtlichen, aus Anlass der Fünfhundertjahrfeier der Universität in Heidelberg veranstalteten Festzugs. Als Kunstschriftsteller machte sich Hoff mit der Künstlergeschichte "Schein, ein Skizzenbuch in Versen" (1878) und der Streitschrift "Künstler und Kunstschreiber, ein Act der Nothwehr" (1881) einen Namen.<br/>
Große Anerkennung erfuhr Hoff durch die Gestaltung eines geschichtlichen, aus Anlass der Fünfhundertjahrfeier der Universität in Heidelberg veranstalteten Festzugs. Als Kunstschriftsteller machte sich Hoff mit der Künstlergeschichte "Schein, ein Skizzenbuch in Versen" (1878) und der Streitschrift "Künstler und Kunstschreiber, ein Act der Nothwehr" (1881) einen Namen.<br/>

Für die Gestaltung des Heidelberger Festzugs verlieh ihm Großherzog Friedrich I. von Baden das Kommandeurkreuz des Zähringer Löwenordens, die Stadt Heidelberg ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger, die Stadt Karlsruhe benannte 1896 die <lex id="top-1261">Hoffstraße</lex> nach ihm.
Für die Gestaltung des Heidelberger Festzugs verlieh ihm Großherzog Friedrich I. von Baden das Kommandeurkreuz des Zähringer Löwenordens, die Stadt Heidelberg ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger, die Stadt Karlsruhe benannte 1896 die <lex id="top-1261">Hoffstraße</lex> nach ihm.

Version vom 23. August 2015, 10:45 Uhr

Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS III 684.

Hoff, Carl Heinrich

Genremaler, Schriftsteller, * 8. September 1838 Mannheim, † 13. Mai 1890 Karlsruhe, ∞ 1865 Marie Luise Sohn, 3 Kinder.

Der Sohn eines Konditors besuchte 1855-1858 die Großherzogliche Kunstschule in Karlsruhe. Er erhielt Unterricht in Landschaftsmalerei bei Johann Wilhelm Schirmer, in Figurenmalerei bei Ludwig Des Coudres. Hoff setzte sein Studium an der Düsseldorfer Akademie unter anderem als Meisterschüler von Benjamin Vautier bis 1861 fort. Anschließend hielt er sich 1862 ein halbes Jahr in Paris auf. Nach einer Reisephase, die ihn nach Frankreich, Deutschland, Italien und auf den Balkan führte, ließ er sich in Düsseldorf nieder. 1878 folgte er einem Ruf als Professor an die Kunstschule in Karlsruhe.

Hoff war Vertreter einer genrehaften Historienmalerei. Szenen aus dem Volksleben standen am Beginn seines Werkes. Dann wandte er sich verstärkt der Schilderung novellistischer Motive des 17. und 18. Jahrhunderts zu. Sein guter Ruf als Künstler gründete sich auf dem feinen Empfinden, das aus seinen Bildern sprach, und ihrer malerischen Qualität. Unter dem Einfluss der französischen Kunst favorisierte er eine relativ freie Pinselführung. In seiner Karlsruher Zeit hellte sich das Kolorit seiner Gemälde auf. Zu seinen Hauptwerken zählen "Die Taufe des Nachgeborenen" (1875), "Des Sohnes letzter Gruß" (1878), "Familienporträt des Großherzogs Friedrich I. von Baden" (1881) und "Zwischen Leben und Tod" (1885, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe).

Große Anerkennung erfuhr Hoff durch die Gestaltung eines geschichtlichen, aus Anlass der Fünfhundertjahrfeier der Universität in Heidelberg veranstalteten Festzugs. Als Kunstschriftsteller machte sich Hoff mit der Künstlergeschichte "Schein, ein Skizzenbuch in Versen" (1878) und der Streitschrift "Künstler und Kunstschreiber, ein Act der Nothwehr" (1881) einen Namen.

Für die Gestaltung des Heidelberger Festzugs verlieh ihm Großherzog Friedrich I. von Baden das Kommandeurkreuz des Zähringer Löwenordens, die Stadt Heidelberg ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger, die Stadt Karlsruhe benannte 1896 die Hoffstraße nach ihm.

Arthur Mehlstäubler 2013

Quelle

Ein Gemälde, ein Skizzenbuch mit ca. 500 Zeichnungen, zwei Druckgrafiken in der Städtischen Galerie Karlsruhe; vier Gemälde, zwei Zeichnungen, ein Konvolut mit 106 Zeichnungen in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe.

Literatur

Karl Woermann: Karl Heinrich Hoff, in: Badische Biographien, Bd. 4, 1891, S. 188 ff.; Allgemeine Deutsche Biographie (ADB), Bd. 50, Berlin 1905, S. 767.