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De:Lexikon:bio-0822: Unterschied zwischen den Versionen

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Industrieller, * 12. April 1825 Wien, † 10. September 1892 <lex id="top-0558">Durlach</lex>, kath., ∞ 1848 Pauline Marx, 2 Kinder.<br/ ><br/ >
Industrieller, * 12. April 1825 Wien, † 10. September 1892 <lex id="top-0558">Durlach</lex>, kath., ∞ 1848 Pauline Marx, 2 Kinder.<br/ ><br/ >
Der Vetter von <lex id="bio-0161">Ferdinand Redtenbacher</lex> besuchte von 1844-1846 am <lex id="ins-0911">Polytechnikum</lex> in Karlsruhe die Klassen für Maschinenbau und Mathematik. 1849 hielt er sich in Paris auf, dort wurde Sohn Rudolf geboren. Gritzner war wohl mit seinem Vater Max Joseph Gritzner ins Ausland gegangen, da dieser 1848 als österreichischer Vertreter in die Deutsche Nationalversammlung berufen worden war und dann aus politischen Gründen gerichtlich verfolgt wurde. Wie sein Vater wanderte Gritzner am 11. Mai 1850 von Liverpool in die USA aus. Im District Columbia, Washington besaß er in der Folgezeit eine Farm, verzichtete 1858 auf die österreichische Staatsbürgerschaft, wurde Amerikaner und lernte auch die Nähmaschinenfabrikation vor allem der Firma <lex id="ins-0114">Singer</lex> kennen.<br/>
Der Vetter von <lex id="bio-0161">Ferdinand Redtenbacher</lex> besuchte von 1844-1846 am <lex id="ins-0911">Polytechnikum</lex> in Karlsruhe die Klassen für Maschinenbau und Mathematik. 1849 hielt er sich in Paris auf, dort wurde Sohn Rudolf geboren. Gritzner war wohl mit seinem Vater Max Joseph Gritzner ins Ausland gegangen, da dieser 1848 als österreichischer Vertreter in die Deutsche Nationalversammlung berufen worden war und dann aus politischen Gründen gerichtlich verfolgt wurde. Wie sein Vater wanderte Gritzner am 11. Mai 1850 von Liverpool in die USA aus. Im District Columbia, Washington besaß er in der Folgezeit eine Farm, verzichtete 1858 auf die österreichische Staatsbürgerschaft, wurde Amerikaner und lernte auch die Nähmaschinenfabrikation vor allem der Firma <lex id="ins-0114">Singer</lex> kennen.<br/>
1872 kehrte er nach Deutschland zurück und gründete in Durlach die <lex id="ins-0099">Nähmaschinenfabrik Gritzner</lex>, deren Erzeugnisse schnell hohen Absatz fanden. Er erfand den zweimal umlaufenden Greifer ohne Brille und die versenkbare Nähmaschine. Gritzner wohnte ab 1874 in dem so genannten Gut Schlösschen an der heutigen <lex id="top-0246">Badener Straße</lex>. 1886 übergab er die Firma an seine Söhne Rudolf und Julius. <br/>
1872 kehrte er nach Deutschland zurück und gründete in Durlach die <lex id="ins-0083">Nähmaschinenfabrik Gritzner</lex>, deren Erzeugnisse schnell hohen Absatz fanden. Er erfand den zweimal umlaufenden Greifer ohne Brille und die versenkbare Nähmaschine. Gritzner wohnte ab 1874 in dem so genannten Gut Schlösschen an der heutigen <lex id="top-0246">Badener Straße</lex>. 1886 übergab er die Firma an seine Söhne Rudolf und Julius. <br/>
Gritzner wurde auf dem Bergfriedhof in Heidelberg beigesetzt, da er eine Feuerbestattung vorzog, die in Durlach 1892 noch nicht möglich war. Seit 1912 erinnert die <lex id="top-0995">Gritznerstraße</lex> an ihn.
Gritzner wurde auf dem Bergfriedhof in Heidelberg beigesetzt, da er eine Feuerbestattung vorzog, die in Durlach 1892 noch nicht möglich war. Seit 1912 erinnert die <lex id="top-0995">Gritznerstraße</lex> an ihn.

Version vom 10. Juni 2015, 10:51 Uhr

Gritzner, Maximilian Carl

Industrieller, * 12. April 1825 Wien, † 10. September 1892 Durlach, kath., ∞ 1848 Pauline Marx, 2 Kinder.

Der Vetter von Ferdinand Redtenbacher besuchte von 1844-1846 am Polytechnikum in Karlsruhe die Klassen für Maschinenbau und Mathematik. 1849 hielt er sich in Paris auf, dort wurde Sohn Rudolf geboren. Gritzner war wohl mit seinem Vater Max Joseph Gritzner ins Ausland gegangen, da dieser 1848 als österreichischer Vertreter in die Deutsche Nationalversammlung berufen worden war und dann aus politischen Gründen gerichtlich verfolgt wurde. Wie sein Vater wanderte Gritzner am 11. Mai 1850 von Liverpool in die USA aus. Im District Columbia, Washington besaß er in der Folgezeit eine Farm, verzichtete 1858 auf die österreichische Staatsbürgerschaft, wurde Amerikaner und lernte auch die Nähmaschinenfabrikation vor allem der Firma Singer kennen.
1872 kehrte er nach Deutschland zurück und gründete in Durlach die Nähmaschinenfabrik Gritzner, deren Erzeugnisse schnell hohen Absatz fanden. Er erfand den zweimal umlaufenden Greifer ohne Brille und die versenkbare Nähmaschine. Gritzner wohnte ab 1874 in dem so genannten Gut Schlösschen an der heutigen Badener Straße. 1886 übergab er die Firma an seine Söhne Rudolf und Julius.
Gritzner wurde auf dem Bergfriedhof in Heidelberg beigesetzt, da er eine Feuerbestattung vorzog, die in Durlach 1892 noch nicht möglich war. Seit 1912 erinnert die Gritznerstraße an ihn.

Anke Mührenberg 2012

Literatur

Susanne Asche, Konstanze Ertel, Anke Mührenberg: Fabrik im Museum. Industrie und Gewerbe in Durlach, Karlsruhe 2003 (= Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 27).